Liebe Kollegen
Bin neu im Forum und komme gleich mit einem Projekt. Ich bin Roger und komme aus der Schweiz. Ich konnte keinen Beitrag finden welcher meine Frage abdecken konnte. Ich beabsichtige in Korsika für ein kleines Ferienhaus eine Bohrung machen zu lassen. Die Bohrtiefe ist ca. 60-70 Meter und die Pumpe soll auf ca. 50 bis 60 Meter Tiefe sein. Diese Angaben sind vom Nachbarsgrundstück und meine Bohrung soll voraussichtlich ganz in der Nähe sein. Ich möchte nur die Bohrung machen lassen und die Pumpe und drum herum aus Kostengründen selber besorgen und installieren.
Nun zur Frage: Beim Nachbarn wird das Wasser vom Brunnen in einen offenen drucklosen Tank (ca. 600 Liter) gepumpt. Dann wird das Wasser so zu sagen in einem zweiten Kreislauf mit einer weiteren Kreiselpumpe (mit Druckregler) ins Haus etc. verteilt. Ist bei solchen „tiefen“ Bohrungen üblich zuerst in einen Tank zu gehen oder kann man dies auch direkt mit einer stärkeren (10-14 bar g) Tauchpumpe mit einem Membrandruckkessel machen?
Danke und Gruss
Roger
Neues Projekt ca. 60-70 m Bohrtiefe
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Wichtige Info, wie ist der Grundwasserstand?
Ein offerner Tank / Zisterne macht Sinn, wenn die Förderleistung eines Brunnens gering ist und man das Wasser eines ganzen Tages sammeln will/muss, um z. B. Nachts eine Bewässerungsanlage laufen zu lassen.
Hat ein Brunnen eine ausreichende Förderleistung sehe ich keinen Sinn darin. Hatten einen ähnlichen Fall vor Kurzem: https://www.brunnenbau-forum.de/brunnenbau-boh…n-kapstadt.html
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Danke für die schnelle Antwort Andreas
Leider kenn ich den Grundwasserspiegel nicht. Auch nicht genau die Höhe auf welcher die Punpe hängt. Leider sind durch ein Todesfall all diese Infos nicht vorhanden.
Aber ich denke, dass Du mit Deiner Annahme dass der Brunnen nur wenig Förderleistung hat recht haben kannst. Die Gegend ist nicht berühnt für viel Wasser :(. Ich werde wohl auch eher in die Richtung gehen mit einem offenen Tank.
Gruss und schönes Wochenende
Roger -
Die Wahl der Pumpe und die dadurch festgelegte Wasserentnahmemenge pro Zeiteinheit erfolgt normalerweise nach Fertigstellung des Brunnens.
Zur Brunnenbohrung gehört üblicherweise das Klarpumpen des Brunnens (dürfte hier entfallen da wahrscheinlich Gesteinsbohrung) sowie ein Übergabeprotokoll, in dem der Brunnenbauer die Schüttung des Brunnens nach einem Probepumpen angibt.
Nachdem die Schüttung bekannt ist, kann eine sinnvolle Pumpenauswahl erfolgen.
Gruss
kg49 -
Danke kg49
Ich hoffe dass dies in Korsica auch so ist :). Und ja es wird eine Gesteinsbohrung. -
Nun ist der Brunnen gebohrt. Leider tiefer als erwartet. Er ist nun 120 meter tief. Gemäss dem Bohrmeister soll die Pumpe auf 118 Meter hängen. (Ich soll die Pumpe ganz runter lassen und wieder 2 Meter hochziehn. Sand solls keinen haben. Die Quelle sollte an die 50 Liter/Min. (3 m3/h) bringen. Es gab kein Probe resp. Auspumpen des Brunnens. Als ich mitteilte, dass ich die Pumpeninstallation selber machen wolle, wurde ich gefragt wie ich es denn mache :). Ich möchte gerne nur die Tauchpumpe mit einem Membrandruckkessel mit Druckschalter einbauen. Er meinte dies sei okay. Kessel sollte min. 300 Liter sein und die Pumpe 2 HP (Horse Power).
Ich habe etwa 140 Meter PE Rohr DN32/25 und 1 Stk. 90° Bogen. Gemäss Druckverlustrechnungsprogramm komme ich bei Q 1 m3/h auf knapp 1 bar. Ich denke, dass ich eine Pumpe um die 18 bis 19 bar Förderdruck brauche.
Das ganze soll ein kleines Ferienhaus speisen. Der Wasserbedarf ist nicht riesig. Vieleicht mal Nacht einen Rasensprenger laufen lassen :).
Hätte gerne eure Meinung/Empfehlung dazu. Auch Pumpentypen und Membrankessel Vorschläge wären toll.
Danke im voraus und lieber Gruss
Roger -
Noch eine Kleinigkeit. Erstaunlicherweise ist nach dem Bohren der Wasserspiegel im Bohrloch auf etwa 20 Meter Tiefe hochgestiegen. Beim Bohren ist man erst auf 80 Meter auf Wasser gestossen. Das heisst dass die minimale Eintauchtiefe der Pumpe auch etwa 100 Meter sein muss.
Habe die Orlando ST1028 gesehen :).
Danke
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Noch eine Kleinigkeit. Erstaunlicherweise ist nach dem Bohren der Wasserspiegel im Bohrloch auf etwa 20 Meter Tiefe hochgestiegen. Beim Bohren ist man erst auf 80 Meter auf Wasser gestossen. Das heisst dass die minimale Eintauchtiefe der Pumpe auch etwa 100 Meter sein muss.
Habe die Orlando ST1028 gesehen .
Danke
Da verstehe ich nur Bahnhof. Das Grundwasser steht bei 20m. (Zwischen 20 und 80m ist das Gestein undurchlässig.) Wie kommst Du auf 100m Eintauchtiefe?
Mach es doch so wie der Brunnenbauer gesagt hat und hänge die Pumpe auf 118m. Für die Dimensionierung der Pumpe spielt das keine Rolle. Entscheidend ist alleine der Wasserspiegel im Betrieb. Wenn z. B. der Wasserstand im Betrieb auf 30m sinkt, musst Du 3bar für die Höhendifferenz einrechnen. Ganz gleich, ob die Pumpe auf 40, 100 oder 118m hängt.
Es gibt Pumpen, die nur über dem Filter hängen dürfen. Du brauchst eine für unter den Filter (auch wenn du keinen hast, das Wasser umströmt die Pumpe von oben). Weis nicht, ob das auf die Orlando zutrifft
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Danke für Deine Antwort Andreas,
Ich habe mich vermutlich nicht korrekt ausgedrückt. Das mit der Eintauchtiefe von 100 Meter ist folgend gemeint. Pumpe hängt auf 118 Meter. Der Wasserstand kann ohne Entnahme bis 20 Meter hochsteigen, das heisst, dasss ich eine Wassersäule bis 100 m auf der Pumpe haben kann. Die Orlando Pumpe kann bis zu 120 Meter Eintauchtiefe eingesetzt werden. Ich gehe davon aus, dass im Sommer bei Wasserentnahme der Wasserspiegel wieder auf 80 Meter oder noch tiefer sinken wird.
Dein Tip, dass ich ja nur das Delta P an Pumpenleistung haben muss ist sehr gut. Auf jeden Fall muss mein Druckregler auch den Ausschaltdruck regeln können damit ich nicht auf einmal zuviel system druck erhalte falls der Wassserstand im Bohrloch nur bei 30 oder 40 Meter ist.
Das mit dem Filter verstehe ich nicht ganz?Gruss Roger
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Mir ist schon klar, dass Du keinen Filter hast. (Und auch nicht brauchst.) Tiefbrunnenpumpen brauchen eine Motorfühlung. Die wird erreicht, indem das Wasser erst an der Motorwandung vorbei und dann in die Pumpe geleitet wird. Wenn das Wasser nun von oben an die Pumpe kommt und der Motor unten ist, könnte die Kühlung nicht ausreichen.
In Deutschland fallen rund 600cm Regen im Jahr. In Sand/Kies würde damit der Wasserstand um ca. 1,8m steigen. In Bergen kann es Verhältnisse geben, bei denen mehr an und abfließt. Aber der GW Stand läuft dem Regenfällen einige Wochen bis einige Monate hinterher.
Jahreszeitliche Schwankungen über 5m fände ich sehr erstaunlich. Und an sich müsstest Du jetzt im Herbst den niedrigsten GW Stand haben, denn der Regen der letzten Wochen ist noch nicht im GW angekommen.
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Das mit dem Grundwasserspiegel versteht ich auch nicht ganz. Ich bin etwa 50-60 Meter von der Nachbarsbohrung entfernt und diese Bohrung ist bloss 85 Meter tief. Kenne aber die dortigen Umstände nicht. Der Brunnenbauer war nicht erstaunt als er 2 Tage nach der Bohrung den Wasserstand auf 20 meter sah. Ich hingegen schon. Er sagte bloss das Wasser wurde hochgedrückt! Ich habe auch schon gelesen, das es spezielle Motorkühlbleche (Mantel). Dass der Motor umströhmt wird un gekühlt wird.
Danke für den Hinweis.