Sehr häufig ist in Forenbeiträgen zu lesen, dass Rammbrunnen langfristig nur für eine beschränkte Förderleistung von ca. 800L/h pro Meter Fiterrohr geeignet sind. Dies entspricht der Fördermenge einer Schwengelpumpe und genügt nur in den wenigsten Fällen den individuellen Anforderungen. Auch wird dann damit argumentiert, dass ein Rammbrunnen bekannt sei, der schon seit zig Jahren mit einer Elektropumpe einwandfrei funktioniert.
Die Erklärung ist kurz, aber nicht ganz einfach. Das entscheidende Kriterium zur Beurteilung der Fragestellung ist die Wassereintrittsgeschwindigkeit durch die Filterschlitze. Solange dort eine laminare Strömung vorhanden ist, sollte es keine Probleme geben. Steigt aber die Eintrittsgeschwindigkeit durch eine höhere Wasserförderung, können aus dem Wasser an der Eintrittsstelle Bestandteile ausgeschieden werden, und es kommt zur gefürchteten Verockerung.
Die Lebensdauer eines Brunnens (nicht nur eines Rammbrunnens) hängt also von zwei Faktoren ab:
1. Von den gelösten Bestandteilen im Wasser
2. Von der Wassereintrittsgeschwindigkeit
Deswegen soll in Bohrbrunnen die Tiefbrunnenpumpe oder die Öffnung des Ansaugschlauches nicht im Filterbereich sitzen, da dadurch die laminare Wasserströmung durch die Filterschlitze gestört sein kann.
Die Thematik betrifft nicht nur den Brunnenfilter, sondern auch das Filtermaterial (Kiesschicht) sowie die unmittelbare Materialumgebung um das Filterrohr.
Näheres zur Brunnendimensionierung dazu unter:
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