Wünschelrutengänger

  • Sehr interessante Diskusion. Wir werden auch oft gefragt,ob es sinnvoll ist vorher nach einer Wasserader zu wünscheln. Bei uns kann das nur meine Frau. Schon immer ,seit Kindeszeiten. Genau wie Ihr Vater. Geht bei Ihr aber nur bis 11 Meter Tiefe und das Wasser muß fließen und darf nicht stehen. Zudem reagiert sie auch auf Stromkabel,wenn gerade Strom fließt und Wasser/Abwasserleitungen wenn Wasser fließt. Allerdings ist eine Mengenangabe nicht möglich. Wie soll das auch gehen, wenn man keine Vergleichsdaten aus früheren Bohrungen hat. Wenn am Gebirgshang gebohrt wird, ist wünscheln Pflicht. Gerade im Harz ist entweder bei max. 6 Meter Wasser oder erst ab 20. Das liegt an der Schieferschicht im Boden.

    Wie das mit dem Wünscheln funktioniert ist mir auch unklar. Mir reicht es aber,das es zu erfolgreichen Brunnenbohrungen führt.

    Außer 1x, da hat meine Frau einen alten Schachtbrunnen gefunden der unter 30 cm Tannennadeln verborgen war. Den Kunden hats gefreut.

  • Wie das mit dem Wünscheln funktioniert ist mir auch unklar.

    Ziemlich einfach: Man glaubt fest dran, prägt sich Erfolge ein und blendet Misserfolge aus. Das menschliche Gehirn neigt dazu, Muster zu bilden und Koinzidenzen als Kausalitäten zu sehen.


    das Wasser muß fließen und darf nicht stehen

    Erstaunlich. Grundwasser fließt typischerweise mit einer Abstandsgeschwindigkeit von 1 bis 5 Meter pro Tag, in einzelnen Situationen bis 100 m pro Tag. Dieser nicht häufig anzutreffende Maximalwert entspricht einem Tempo von 0,004 km/h. Wie das beim Drübergehen von zufälligen Bewegungen zu unterscheiden sein soll, wie sie auch in stehenden Gewässern vorkommen, ist ziemlich mysteriös.


    Wenn am Gebirgshang gebohrt wird, ist wünscheln Pflicht. Gerade im Harz ist entweder bei max. 6 Meter Wasser oder erst ab 20. Das liegt an der Schieferschicht im Boden.

    Praktisch. Dann hilft schon ein Blick in eine hydrogeologische Bodenkarte, um zu wissen, was die Rute anziegen soll.


    Zudem reagiert sie auch auf Stromkabel,wenn gerade Strom fließt und Wasser/Abwasserleitungen wenn Wasser fließt.

    Sag ihr, dasss sie sich bei der GWUP 10.000 Euro abholen kann, wenn sie es schafft, diese Fähigkeit erfolgreich zu demonstrieren. Dann müssten eine Menge Physikbücher neu geschrieben werden.

  • Den Test haben wir schon im TV gesehen. Da wird aber nur nach stehendem Wasser in Eimern gesucht. Das kann sie nicht.

    Auch langsam fließendes Wasser findet sie nicht. Es muß schon eine gewisse Dynamic im Untergrund vorliegen. Ich habe es auch immer angezweifelt. Humbug,Einbildung und noch schlimmere Ausdrücke habe ich verwendet. Selbst als die Firma bestand habe ich es noch nicht geglaubt. Als wir dann aber auf einer Bergkuppe einen Tränkbrunnen errichten sollten und der Kunde sehr viel Geld für den Erfolg bot, habe ich das erste mal wünscheln lassen. 6m tief und Wasser ohne Ende. Mitten auf der Bergkuppe. Seitdem ist bei unklaren Grundwasservorkommen wünscheln Pflicht. Der Kunde muß auch nichts bezahlen , da wir eh immer einen Besichtigungstermin der Bohrstelle vornehmen.

    Ach so, noch was. Ich bohre im Thüringer Becken. Dort sind Karst, Kluft und Porengrundwasservorkommen.

  • Den Test haben wir schon im TV gesehen. Da wird aber nur nach stehendem Wasser in Eimern gesucht. Das kann sie nicht.

    Nein, der GWUP-Versuchsaufbau bestand aus einer Erdleitung, durch die Wasser floss. Die Wünschelrutengänger waren in einem großen Zelt über der Leitung und konnten von dort aus das Ventil nicht sehen, mit dem das Wasser an- und abgestellt werden konnte.


    Im Versuch wurde nach ausgewürfeltem Zufall nun das Wasser für eine längere Zeit in Gang gesetzt oder eben nicht. Die Wünschelrutengänger sollten es dann finden bzw. sagen, ob da fließendes Wasser ist.


    Die Trefferquote deckte sich mit der Zufallswahrscheinlichkeit, obwohl alle Testteilnehmer vorher Stein und Bein geschworen hatten, dass dieser Versuchsaufbau exakt ihren Fähigkeiten entspricht und es für sie ein Leichtes sei, dabei fließendes Wasser zu detektieren.


    Ach ja: Und wenn deine Frau sagt, dass sie nur fließendes Wasser muten kann, dann wird der Versuchsaufbau entsprechend gestaltet. Die 10.000 Euro warten also auf euch - würde sich doch in jeder Haushaltskasse gut machen.

Brunnen selber bauen