Hallo,
ich wollte an dieser Stelle über den Baufortschritt meines Schachtbrunnens berichten. Der Link verweist auf den bisherigen Baufortschritt, die Gründe meiner Aufgabe und das bisher Geschehene.
https://www.brunnenbau-forum.de/brunnenbau-boh…tonschicht.html
Wie bereits geschrieben, habe ich mir vier geschlitzte und vier ungeschlitzte, 50 cm hohe 100er Betonrohre bestellt. Diese sind geliefert worden und das ausrichten der Rohre geht mittlerweile richtig schnell von der Hand.
Das Bodenprofil war mir ja durch die Bohrung bekannt, so dass ich mich ruhigen Gewissens ans Schaufeln gegeben habe.
Auf den Bildern sieht man gerade den 4. eingesetzen Ring, der jedoch auch nach unten musste. Das Wasser auf den Bildern stehtbei ungefähr 1,50 Meter. An der Seite erkennt man noch mein KG-Rohr aus dem Baufachhandel, mit welchem ich diese wasserführende Schicht abgestützt habe. Das Rohr trage ich so nach und nach ab (mit dem Hammer wird es kleingeschlagen).
Am Rand des Rohres sieht man Holzstücke, die ich in die Löcher des Rohres gesteckt habe. Diese dienen mir als Trittstufen, da eine Leiter zu viel Platz wegnehmen würde. Auch bei der aktuellen Rohrhöhe von 2,5 Metern komme ich gut aus dem Loch heraus.
Bis zu einer Tiefe von ca. 1,8 Meter habe ich richtig groben Kies und auch einige große Steine rausgeschaufelt. In meinen Bohrer hätten die Steine nicht gepasst, so dass ich beim Bohren echt Glück gehabt habe, nicht auf einen dieser Steine getroffen zu sein.
Derzeit habe ich eine Tiefe von 2,15 Metern erreicht und schaufel seit ca. 20 - 30 cm schwarzen Schlamm aus dem Loch heraus. Der Schlamm besteht teils aus Lehm/Ton, aus Sand und aus Holzstücken. Es kommt mir so vor, als ob es ein alter Waldboden ist. Die Holzstücke sind teilweise richtig groß, aber schon so weit vermodert, dass man diese mit dem Spaten beim Hochhebeln zerbrechen kann.
Zum Arbeiten habe ich drei Baueimer, einen großen Spaten um große Stücke des Boden lockern zu können und den Dreck unter dem Rohr weghebeln zu können und einen Klappspaten in Gebrauch. Hinzu kommt mein Zimmermannshammer, um das Kunstoffrohr abtragen zu können.
Ich habe auch schon mit vier Eimern im Loch gearbeitet, aber das war dann zu eng.
Wenn meine Frau mal einen Eimer hochgezogen habe, während ich im Loch stand, habe ich durch den nassen Eimer immer zu viel Siff abbekommen, so dass ich die drei Eimer fülle, hochkletter und dann die Eimer hochziehe. Ätzend ist es nur, wenn sich die vollen Eimer auf dem Tonboden festgesaugt haben, da kann man dann dran ziehen, was man will, da hilft dann nur noch runtersteigen und den Eimer leicht hochhebeln.
In einer Stunde schaffe ich im Schnitt zwischen 12 und 15 Eimer aus dem Loch heraus, was einen Tiefengewinn von ca. 10 - 20 cm bedeutet. Je nachdem wie gut das Rohr nachsackt und wie gut sich der tonige Waldboden lösen lässt.
Bevor ich jeweils anfangen kann zu schaufeln muss ich immer einige Liter Wasser aus dem Loch herauspumpen. Es fließt nach, auch wenn man ein direktes Ansteigen des Wasserspiegels mit bloßem Auge nicht erkennen kann (der letzte Regen war bei uns Ende März). Ich habe es jedoch noch nicht geschafft, das Loch richtig leer zu pumpen, um dann im trockenen zu arbeiten. Meist arbeite ich in einer ca. 20 cm tiefen Wasserpfütze.
Ich denke, dass jetzt erst einmal alles gesagt ist und ich hoffe, dass ich den 2,50 Meter Ring morgen komplett versenkt kriege. Das Aufsetzen des 2,50 Meter Ring war schon ein erhabenes Gefühl, da es wir anhand der vergrabenen Ringe schon das Bergfest feiern konnten.
Bis dann und ich werde weiter berichten.
Dirk (der Ton, Sand, "Waldboden" ... in Unmengen zu verschenken hätte)