Hallo zusammen.
Seit gestern lese ich interessiert in diesem Forum und finde die Beiträge durchweg aufschlussreich.
Ich habe folgede Situation und wüsste gerne einen Rat zum richtigen Vorgehen um einen intakten Brunnen für die Gartenbewässerung zu erhalten:
Der Brunnen liegt am Niederrhein in Willich in der Nähe der Niers. Im Winter muss in einem Kellerloch der Größe eines DIN A3 bis DIN A2 großen Blattes und ca. 30 cm Tiefe des Lochs Wasser abgepumpt werden, damit der Keller nicht voll läuft, Wasser ist also ausreichend vorhanden. Dieses Loch befindet sich bereits ca. 2,5 m unter der Erdoberfläche. In eben diesem Loch befindet (oder besser befand) sich der Brunnen. Nach Säuberung des Lochs kam ein 100mm großes Rohr zum Vorschein, in dessen Mitte ein Stahlrohr mit einem 3/4"-Anschluss fest steckte. Das äußere Rohr war in diesem Kellerloch einbetoniert. Das Wasser stand etwa 40 cm unterhalb des Kellerloches, sowohl im Stahlrohr als auch im 100er Rohr.
Nach dem durch das Stahlrohr sich so gut wie kein Wasser abpumpen ließ, wollte ich das 100er Rohr vom darin legenden Sand befreien. bis zu 2m ging das auch mit Hilfe einer Pumpe mit Vorfilter, dann aber wurde es mir zu blöd und aufwändig und ich habe mit Hilfe eines Kettenzuges das Stahlrohr (5m lang) aus dem Brunnen ziehen wollen. Dabei kamen die 100 mm Rohre freundlicher Weise direkt mit heraus, da das Stahlrohr duch den Sand und (wie sich später zeigte) auch durch tonartige Erde total festgesetzt hat. Das Stahlrohr hatte eine Schlagspitze und der untere Teil war wohl mal mit Löchern versehen, die waren aber ALLE bis auf ein ca. 4mm großes Loch an der Spitze zugesetzt.
Ich konnte nun sehen, dass es außen RG100 Rohre waren, scheinbar selbst geschlitzt. Allerdings waren die Schlitze über die volle Länge bis oben an das Kellerloch vorhanden.
Ich habe nun vor, neue geschlitzte Rohre einzuziehen. Allerdings habe ich einen Brunnenbohrer vorliegen der 200 mm Durchmesser hat und einen Plunscher der ca. 115 mm Platz im Durchmesser benötigt.
Da ich das Rohr gestern erst gezogen habe, hoffe ich, dass nicht zu viel von den Wänden eingestürzt ist, aber selbst wenn, müsste man das meiner Meinung nach mit der Kolbenpumpe wieder frei bekommen. Wasser habe ich zumindest danach nicht abgepumpt um keine Strömung dort rein zu bekommen.
Um jetzt das Loch zu vergrößern muss natürlich als erstes das Loch im Beton oben im Kellerloch vergrößert werden. Damit die Bruchstücke nicht in das Loch fallen, dachte ich an so etwas wie einen Schirm durch das Loch zu führen um die Brocken aufzufangen. Aber vielleicht kennt einer ja auch eine weniger lächerliche Methode...???
Anschließend ist bisher der Plan, mit dem Bohrer das Loch zu vergrößern. Das sollte relativ leicht gehen, weil ja bereits 100 mm Durchmesser von dem 200 mm neu zu bohrenden Durchmesser fehlen. Einziges Problem das ich dabei sehe ist, dass man nicht richtig zentriert und dann ggf. versetzt weiter bohrt, das wäre aber kein wirkliches Übel.
Ich möchte nun im Endausbau neue geschlitze Rohre (gerne selbst geschlitzt) mit einem Durchmesser von 120 mm einsetzen und ggf. den Raum darum mit Kies auffüllen. Bis zu welcher Höhe / Tiefe sollte geschlitzes Rohr genommen werden und wo nur normales durchgängiges Rohr? Ich nehme an, dass weil die Schlitze beim alten Rohr bis oben hin vorhanden waren, der Brunnen total versandet ist und danach einfach die Schlagspitze eingetrieben wurde. Außerdem ist im Winter von oben weiterer Sand hereingelaufen, da das Kellerloch nicht komplett gegen das Grundwasser abgedichtet ist und Sand mit in das Kellerloch gespült wurde.
Nochmals die Rahmendaten:
Wasserpegel ab Kellerloch: 40 cm
Tiefe des alten Brunnens: 5 m
Wassersäule demnach 4,60 m
Wo die Kiesschicht anfängt konnte ich nicht erkennen, das sollte sich beim aufbohren zeigen.
Nochmals meine Fragen:
- Gibt es eine praktische Lösung um die Bruchstücke von der Kante am Bohrloch aufzufangen?
- Von wo bis wo sollte geschlitztes Rohr zur Anwendung kommen und wo durchgehendes Rohr?
- Welchen Kies sollte man nehmen, um den feinen Sand von oben daran zu hindern in die Filterrohre einzudringen? Ich gehe davon aus, dass ich nicht genug Kies für die gesamte Länge durch das Aufbohren bekommen werde.
- Habe ich Fehler in meinem Plan, die man aufgrund von mehr Erfahrung vermeiden kann?
Vielen Dank schon mal für das Lesen meines extrem langen Textes und noch einen größeren Dank für die Antworten schon im Voraus.
Viele Grüße
Swordcatcher