Moinsen,
ich bin auf der Suche nach hilfreichen Infos rund um Brunnenbauen auf das Forum gestoßen und habe begeistert schon mitgelesen. Um die letzten Bedenken rund um das Projekt eigener Brunnen zu beseitigen möchte ich mein Vorhaben hier kurz schildern und hoffe auf den ein oder anderen hilfreichen Kommentar.
Erstmal ein Zitat aus einem im Juni 2011 erstellten Bodengutachten:
Bis in eine Tiefe von 0,5 m u. GOK wurde Mutterboden erbohrt.
Unter dem Mutterboden wurde bis 4,00 m u. GOK ein mittelsandiger Feinsand erbohrt. Der Bohrfortschritt lässt auf eine überwiegend mitteldichte Lagerung schließen. Bei dem Sand handelt es sich vermutlich um einen Dünensand.
In den offenen Bohrlöchern wurden Wasserstände zwischen 1,30 und 1,50 m u. GOK festgestellt. Der Sand stellt einen oberen, offenen Grundwasserleiter mit gut leitenden Eigenschaften dar.
Lage/Umgebung um den geplanten Brunnenplatz:
ca. 15m vom geplanten Brunnenplatz gibt es eine offene Regenwassermulde, dort wird aus 4 Einfamilienhäusern das Regenwasser eingeleitet und versickert. Selbige Mulde hat noch einen Überlauf, der in einen ca 100m entfernten Entwässerungsgraben führt, dieser Graben dient unter anderem der Entwässerung von Feldern/Wiesen und läuft danach einmal quer durchs Dorf und... ehrlich gesagt keine Ahnung wo der endet
Was soll der Brunne leisten:
Aus dem Brunnen möchte ich meinen Garten bewässern (Rasen, Blumenbeete, Gemüsebeete,... in Summe 600m²) und evtl. mal das Planschbecken füllen (sofern das Wasser aus dem Brunnen genügend gute Qualität hat -zumindest schon mal optisch "klar" ist).
Meine bisherige Planung sieht vor, mit Betonschachtringen 3m tief zu kommen, wobei ich für den unteren Meter gelochte Ringe vorsehen würde. Versuchen würde ich das Vorhaben mit händischem Graben in den Ringen, nachrutschen lassen und abpumpen von steigendem Wasser mit 1-2 Pumpen... wenn fertig, wollte ich erstmal eine einfache Pumpe (Gardena oder so) mit Saugschlauch mit Rückschlagventil und diesem Gitter-Filter, befestigt an einem Schwimmkörper, einsetzen...
Soweit die ersten Gedanken... gibt es soweit Fragen zu dem Vorhaben???
Grüße!
Schachtbrunnen mit Betonringen geplant
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Moin und Willkommen hier,
bei deinem Vorhaben einen Schachtbrunnen zu erstellen, stört mich der feine Dünensand. Dieser würde doch immer in den Schachtbrunnen eindringen.
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Habe ich bei einer anderen Brunnenart damit weniger Probleme? Den Schachtbrunnen kann man doch einfachsten bei Zeiten wieder "sauber" machen...
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Wie schaut denn der Boden weiter unten aus?
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Das Bodengutachten ging nur bis 4m. Habe leider keine Ahnung wie es weiter unten aussieht, im Zweifel erstmal weiter Sand. Gibt es denn Gründe bei dem hohen Grundwasserspiegel tiefer zu gehen?
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Zitat
Gibt es denn Gründe bei dem hohen Grundwasserspiegel tiefer zu gehen?
Ja.
Meine persönliche Erfahrung bringt das so mit sich.
Gründe dafür sind das die Wasserspiegel immer weiter sinken.
Andere Gründe sind unter anderem ein Sicherheitsdenken, der Brunnen soll ja viele Jahre Wasser liefern.
Würde selbst einen Bohrbrunnen erstellen.
Den Brunnen so weit abteufen bis der Feinsand zu Ende ist.
Dort dann in eine geeignete Schicht die Filterrohre setzen und mit einer Tiefbrunnenpumpe Wasser fördern. -
Moin, Moin
Ich möchte zu den Schachtbrunnen, dir meine Meinung einmal schreiben.
Erstmal schließe ich mich dem voll an was Fellnase geschrieben hat und habe da noch ein Punkt mehr; warum ich einen Schachtbrunnen, nur wählen würde, wenn keine andere Möglichkeit für einen anderen Brunnen besteht.
Schachtbrunnen sollen nur so viel Wasser liefern, wie am Tag verbraucht wird. Andererseits sollte das Wasservolumen im Brunnen, am besten täglich, erneuert werden um eine einigermaßen Wasserqualität zu behalten.
Da dein Brunnen nur zum Bewässern sein soll und die meiste Zeit nicht genutzt wird ( 7- 8 Monate am Stück), haben Bakterien und anderes Zeug genügend Zeit sich zu vermehren. Diese Brunnen sind durch ihr großes Wasservolumen und einer sehr großen Oberfläche zur Luft empfindlicher als andere Brunnen.
Es mach sich vielleicht etwas pingelig anhören aber das Gemüse was du bewässerst willst du sicher auch essen und warum nicht einen Brunnen aussuchen der vielleicht besser paßt.
Soll nur ein Gedanken sein den du bei deiner Entscheidung für deinen Brunnen mit berücksichtigen solltest.Gruß Bohne
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Moin,
ZitatSchachtbrunnen sollen nur so viel Wasser liefern, wie am Tag verbraucht wird. Andererseits sollte das Wasservolumen im Brunnen, am besten täglich, erneuert werden um eine einigermaßen Wasserqualität zu behalten.
Da dein Brunnen nur zum Bewässern sein soll und die meiste Zeit nicht genutzt wird ( 7- 8 Monate am Stück), haben Bakterien und anderes Zeug genügend Zeit sich zu vermehren. Diese Brunnen sind durch ihr großes Wasservolumen und einer sehr großen Oberfläche zur Luft empfindlicher als andere Brunnen.Dieses, so muss man ergänzend hinzufügen trifft nur für einfache Schachtbrunnen zu, die den Wassernachlauf über die Brunnensohle haben/hatten.
Auch bei den Schachtbrunnen gibt es verschieden Brunnenarten!
So gibt es Schachtbrunnen, auch alte; die bereits eine verbaute Filterstrecke hatten. In den ersten Anfänge war dieser Filter die Brunnenbüchse.
Es gibt aber auch Ausführungen, wo direkt eine Filterstrecke gemauert wurde und im Außenbereich eine Kiesschüttung eingebracht wurde.Diese Brunnen waren und sind somit in der Lage auch größere Wassermengen abzugeben.
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hm... und nun? Plan zerstört !!!
Fasse ich die Kommentare einmal zusammen ratet ihr mir eher zu einem Bohrbrunnen...
Sprich 2-3m Filterrohr (welche Schlitzweiten???), ein paar Meter "normales" Rohr, evtl. alles so DN100, diese Lehmklumpen zum verschließen, eine Verschlußklappe für oben, Ausleihen oder kaufen der Kiesbüchse und dann einfach mal anfangen und sehen wie weit/tief man kommt. (richtig?)
Und dann zwangsweise eine Tiefbrunnenpumpe? Das Wasser wird bei 1,5-2m stehen... da tut es doch auch die einfache Gartenpumpe und ein Ansaugschlauch...
Gefördern wird ja in dem stehenden Wasser im DN100 Rohr und nicht mit dem Rohr oder? Sprich im Rohr selbst entsteht kein Unterdruck...gell?
Hintergrund: ich will keine Unsummen ausgeben... mit Tiefenpumpe etc. bin ich ja schnell bei 700-800€ mit Druckregelung etc.. -
Moin kermitthefrog
Moment mal, nicht so schnell bevor du dich festlegst.
Es kennt niemand hier deine Bodenverhältnisse.
Versuche in deiner näheren Umgebung erst einmal an weitere Infos zu kommen. Vielleicht kann dir jemand aus der Nachbarschaft sagen, wie es tiefer im Boden aussieht. Vielleicht hat jemand einen Brunnen oder hat mal für eine Wärmepumpe bohren lassen.
Einen Schachtbrunnen würde ich nur wählen, wenn ein Bohr- oder Spülbrunnen nicht machbar sind.
Es kann z.B. auch sein. das bei dir nach 5m Sand, 50m Lehm folgen. Dann macht ein Schachtbrunnen wieder Sinn.
Wenn du möchtest, kannst du hier im Forum mal nachfragen ob jemand in deiner Nähe schön mal einen Brunnen gebaut hat und der dir dann dazu was sagen kann.Gruß Bohne
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Hallo kermitthefrog,
mache einen Bohrbrunnen.
Würde bis zum GW bohren, brauchst ja nur einen kurzen Bohrer.
Fällt alles auf Grund von Dünensand ein, muss ein Bohrrohr gesetzt werden.
Dann entweder Bohren oder Plunschen im Rohr bis auf die gewünschte Tiefe.Ist weiter unten auch noch Feinsand vorhanden, müsste man entweder weiter bohren bis auf eine grobe Kiesschicht oder bei guten Entnahmebedingungen einen Feinsandfilter setzen.
Als Bohrrohr entweder mit Brunnenglattwandrohr ( Kostenintensiv) oder aber mit KG-Rohren arbeiten ( diese kann man durchaus bis 10m Tiefe verwenden).
Ohne Hilfsrohr wirst du jedenfalls nicht weiter kommen. -
Wenn ich mit einem KG-Rohr als Hilfsrohr arbeite, wie bekomme ich das dann am Ende wieder aus dem Loch (zumindest wenn es aus einzelnen Teilen besteht!)?
Oder kann ich nur ein durchgehendes KG-Rohr nehmen, welches dann max. 5m lang sein kann, damit ich darin auch arbeiten kann???
Damit würde ich dann soweit plunschen bis was anderes als Sand kommt oder halt das Rohr zuende ist. In das Hilfsrohr dann Rohr+Filter und rundherum Kies schütten und Stück für Stück das Hilfsrohr wieder rausziehen...
Welche Durchmesser sind denn dann empfehlenswert? -
Zitat
Wenn ich mit einem KG-Rohr als Hilfsrohr arbeite, wie bekomme ich das dann am Ende wieder aus dem Loch (zumindest wenn es aus einzelnen Teilen besteht!)?
Hinter der ersten Muffe wird eine massive Schelle( kein Blech)geschraubt und diese mit Stahlseilen versehen, diese werden dann mit zum späteren Ziehen mit eingeplunscht.
Das erste Rohr sollte 4-5m lang sein, denn man bekommt es nur bis an die erste Muffe eingeplunscht.
Der Rest nach oben wird dann einfach lose gesteckt.
zB.https://www.brunnenbau-forum.de/brunnenbau-boh…u-am-rhein.html
Bei diesem Vorhaben ist das Seil an der Schelle gerissen, unbedingt 2 Seile anbringen, damit das Rohr beim Ziehen senkrecht hängt und nicht verkantet. -
Aus einem Bodengutachten wenige Meter von meinem Grundstück entfernt konnte ich für die Strecke 4-6m noch folgende Info bekommen:
Von 4,10 m bis 6 m heißt es da:mS, Fs', u', gs''
Sand, md., nass ab 5,60 m m md.-dicht Drückendes Wasser. Ausspülungen in der Schappe.
Ähhh, ja... kann das jemand übersetzen? -
Zitat
Von 4,10 m bis 6 m heißt es da:mS, Fs', u', gs''
In etwa:
Mittelsand, Feinsand,Schluff,GrobsandZitatSand, md., nass ab 5,60 m m md.-dicht Drückendes Wasser. Ausspülungen in der Schappe.
Denke mal ab da steht das GW an, weiter ging es mit der Bohrschappe ( Bohrer zur Probeentnahme) nicht, da der Grobsand durch anstehendes Gw ausgespült wurde.
So interpretiere ich das.Ab hier müsstest du dann eine Kiespumpe einsetzen.
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