Hallo Forumsgemeinde,
ich bin ganz neu hier und möchte mich (meinen Brunnen) deshalb kurz etwas vorstellen:
Mein landwirtschaftlicher Betrieb liegt im schönen Berchtesgadener Land. Zu diesem Hof gehört ein Brunnen Baujahr ca. 1900. Er wurde mit selbstgegossenen Betonformsteinen gemauert und ist 37m tief. Seit 1960 wurde er nicht mehr genutzt. Um den immer grösser werdenden Durst meiner Rindviehdamen zu stillen, habe ich mich dazu entschlossen den Brunnen wiederzuöffnen. Bin begeistert von der damaligen Leistung eine solchen Brunnen zu bauen, zu graben. Auch vom baulichen Zustand bin ich begeistert. Die Probeförderung ergab folgendes: Wasserstand 104cm; absenken des Wasserstands bei der entnahme von 1m3 pro Stunde ca. 35cm;
weiterer 7 stündiger Betrieb: kein weiteres Absenken des Wasserstandes
DAs heisst für mich dass die Leistung völlig ausreichend für mein Vorhaben wäre. Ich rechne mit einer Waaserentnahme in 24 Stunden von max. 15m3.
Und jetzt die FRage an das Forum: Mit welcher Technik ist es sinnvoll die Wasserversorgung aufzubauen. Entweder mit einer starken Tiefbrunnenpumpe und Druckkessel direkt ins Wassersystem? Oder mit einer kleineren (weil keinen Systemdruck erzeugen muss) Pumpe gerade so in einen Vorratstank und daraus mit einem "Hauswasserwerk" ins System einspeisen. Wie gesagt es soll als Tränkewasser verwendet werden und darf deshalb nicht verkeimen. Andereseits denke ich wärs für meinen Brunnen gesünder wenn er gleichmässig nicht zu stark belastet wird...bin im Moment sehr ratlos. Deshalb die BItte wer kann mir weiterhelfen?? Vielen Dank schon mal. Hauserwald
Druckbehälter oder Wasserspeicher
-
-
Hallo,
wie lang wären die Leitungen vom Brunnen zum Verbraucher?
Da das Wasser nicht verkeimen darf, würde ich es auch nicht "zwischenlagern".
Ich würde eine Tiefbrunnenpumpe einsetzen und diese mit Brio oder Presscontrol steuern. Praktisch ein Hauswasserautomat. Die Pumpe fördert dann nur, wenn eine Entnahmestelle geöffnet ist.
-
Hallo hauserwald
Ich finde, dass du dich von einen Klempner vor Ort beraten lasse solltest.
So pauschal was dazu zu schreiben ist schwierig, wenn man nicht alle Fakten dazu kennt. Z.B. wie viele Kühe; was für Tränken; welche Installation ist vorhanden; bauliche Gegebenheiten und und und.
Vor Keimen brauchst du keine große Angst zu haben solange du sie dir nicht von Außen rein holst. Das Wasser in den Leitungen und im Speicher wird ständig gewechelt, da besteht keine Gefahr. Jedenfalls solange es kein durchsichtiger Plastetank der in der Sonne steht ist.
Nur noch kurz ein Beispiel. Mein Nachbar ist auch Landwirt mir einer 350'er Anlage. Er hat sich einen 1500 Liter Zwischenspeicher, der über ein Schwimmerventil gefüllt wir. Der ZSp hat die gleiche höhe wie seine Wassertränken ( Troge mit Ventil am Boden ), so dass das Wasser für die Tränke ohne zusätzliche Pumpe nachlaufen kann.
Mit Bakterien oder ähnlichen hatte er noch nie Probleme.
Wo du aufpassen mußt ist, das dein Brunnen anständig abgedichtet ist und wenn du dran arbeitest, nicht mit Sachen oder Gummistiefeln die du zuvor im Stall anhattest. Hatte grade so einen Fall hier in meiner Nähe.Gruß Bohne
-
Hallo Plunschmeister,
die Leitung ist 50m lang. Ist die Gefahr der Verkeimung sehr gross, auch wenn z.B. ein Vorratsbehäler mit 5m3 zweimal am Tag umgewälzt wird? Eine Tiefbrunnenpumpe wie ein Hauswasserwerk zu steuern finde ich wegen dem Verschleiss/der Einschaltzyklen etwas problematisch. mfg Hauserwald -
Hallo Hauserwald,
ZitatEine Tiefbrunnenpumpe wie ein Hauswasserwerk zu steuern finde ich wegen dem Verschleiss/der Einschaltzyklen etwas problematisch.
Da stimme ich natürlich zu, ich weiß nun nicht von welchen Dimensionen wir ausgehen.( Anzahl der zu versorgenden Tiere)Mir ist auch nicht bekannt von was für einen Vorratsbehälter wir reden.
Beim Verbauen eines Druckbehälters ist es ja in der Trinkwasserförderung Vorschrift eine Durchlaufinstallation zu wählen, dieses sollte auch für Tiere gelten.
Unter Beachtung alle hygienischen Voraussetzungen dürfte in einem so geschlossenem System nichts passieren.
Hierzu zählt auch, wie bereits von Bohne erwähnt die richtige Abdeckung des Brunnen. -
Hallo Plunschmeister,
ja das mit der Abdeckung ist sicher ein guter Hinweis. Wie bereits erwähnt rechne ich mit max. 15m3 pro Tag.(120 GV*100l/GV+Waschwasser).
Ich überlege einen Tank aus Schwarzem PE oder einen GFK Tank mit 5-6m3 im Erdreich zu vergraben.(um zu starke Temperaturschwankungen zu vermeiden). Durchlaufinstallation heisst an einer Seite rein und an der anderen raus?! Gibts auch Vorschriften bezüglich der Höhe der Ein-und Auslaufanschlüsse? Danke für Eure Beiträge, Hauserwald. -
Hallo Bohne, danke für Deinen Hinweis mit der Hygiene, was ist denn in der Nachbarschaft durch die Stallkleidung passiert? Was bedeutet 350er Anlage? Ich rechne mit 120 GV sprich Kühen. Habe 3 Tränketröge mit Schnelleinlauf 45l/min und ansonsten insgesamt noch 11 Tränkebecken mit ca. 20l/min. installiert. Mein Installateur möchte unbedingt mit Druckbehälter arbeiten. Weil er's nicht anders kennt....
mfg Hauserwald -
Hallo hauserwald
Mein Nachbar hat 350 Milchkühe im Stall + Trockensteher.
Mit den Brunnen ist folgendes passiert. Es war ein älterer Bohrbrunnen mit Tiefenpumpe; 75m tief; ohne Brunnenkopf und mit Brunnenstube. Zum Stall,
der etwa 800m entfernt war, ging eine Druckleitung wo sich auch der Druckkessel befand. In der Brunnenstube befand sich ein Wasserhahn der ab und zu mal benutzt wurde. Leider hat sich niemand darüber Gedanken gemacht das eventuell noch Mist unter den Schuhen klebte als sie in die Brunnenstube geklettert sind und dieser an der Leiter abfällt und so in den Brunnen gelangt. Lange Rede kurzer Sinn. Bei einer Wasseruntersuchung wurde dann eine sehr hohe Belastung von Bakterien festgestellt und niemand konnte garantieren das man den Brunnen wieder hin bekommt. Es wurde dann ein neuer Brunnen für viel Geld wo anders erstellt. Dazu Leitungen und alles was da so mit dran hängt dezinfiziert und gereinigt.
Auf den ersten Blick würde ich sagen, liegt dein Installateur garnicht so daneben. Soweit ich das noch in Erinnerung habe, benötigen die Tränkebecken um 20l in der Minute zu bringen, einen Versorgungsdruck von 5 bar.
Aus der Ferne was genaues zu sagen, ohne alle Fakten zu kennen, ist immer schwierig.
Übern Daumen ( ohne jetzt nachgerechnet zu haben) würde ich eine Pumpe; Druckkessel 1000- 1500 Liter; und dann mit eventuell zwei Leitungen zu den Tränken und Trögen. Beides gleichmäßig aufteilen, falls du mal dran arbeiten mußt, kann eine hälfte weiter laufen und die Leitungen werden nicht zu dick.
Auf einen 5-6m³ Tank, kannst du glaube ich verzichten. Dein Brunnen bringt genug Wasser, dann macht so ein Teil eigentlich keinen Sinn.
Oder hast du noch eine Impfstation geplant? Dann müßte das noch anders aufgebaut werden.
Hast du das Brunnenwasser schon mal untersuchen lassen? Nicht das du jetzt viel investierst und das Wasser ist nicht geeignet.
Gruß Bohne -
Hallo Bohne,
denke 3bar würden ausreichen, weil recht viel mehr schafft auch unser Wasserversorger momentan nicht. Was denkst Du über meine Bedenken gegen eine starke Pumpe bezüglich einer stärkeren Beanspruchung meines Brunnens(versanden, etc.) und auch wegen der stärkeren Beanspruchung für die Pumpe(häufigere Schaltzyklen, höhere Druckspitzen). Ein Nachbar von mir muss die Tiefbrunnenpumpe jetzt ersetzen weil sie wegen des häufigen Taktens beschädigt ist. Er stellt jetzt einen noch größeren Druckkessel dazu. Bisher warens denke ich 500l.
Wegen der Wasseruntersuchung hab ich mir auch schon Gedanken gemacht. Wer macht sowas und wieviel kostet eine solche Untersuchung. Welche Parameter sind wichtig?
Gruss Hauserwald -
Hallo hauserwald
Wegen der Wasseruntersuchung kannst du mal dort nachfragen, wo du deine Milch ablieferst. Als grobe und günstige Voruntersuchung sollte das erst einmal reichen bevor du viel Geld ausgibst. Mit ein bischen Glück brauchst du da garnichts bezahlen. Einfach mal nachfragen.
Wie groß dein Wasserverbrauch in der Spitze ist, mußt du erst einmal ermitteln. Am besten mal alle 1- 2 Stunden den Wasserverbrauch über ein paar Tage am Zähler ablesen und aufschreiben damit man ein genaueres Bild bekommt. Im Duchschitt hast du 625 Liter in der Stunde, das sollte kein Problem sein, interessant sind aber wie weit die Stitzen davon abweichen.
Das häufige Ein- und Ausschalten umgehst du mit einen größen Druckkessel.
Dabei muß der Vorpressdruck stimmen, den Einschalt- und Ausschaltdruck so einstellen, das die Differenz möglichst groß ist.
Z.B. Einschaltdruck 2 bar; Ausschaltdruck 4barGruß Bohne
-
Hallo Bohne,
erstmal Danke für Deine inteessanten Beiträge.
Unsere Molkerei interessiert es gar nicht mit was wir unsee Kühe Tränken Auch beim Wasserversorger bin ich abgeblitzt...wollen lieber ihr Wasser verkaufen, klaro. Grübel und nu....einfach in den sauren Apfel beissen?!? Denke die Qualität des Wassers wird erst mit der Zeit steigen.(war ja jetzt stehendes Wasser) Oder? Also erst die Pumpe eisetzten und dann untersuchen lassen?
Ja das mit den Wasserspitzen hätte ich wohl im Sommer machen müssen, jetzt läuft nur mehr ein Bruchteil durch.
Das mit dem Aus- und Einschaltdruck ist mir klar. Gerade deshalb kam bei mir auch der Gedanke von dem Zwischenspeicher auf: Ich brauch eine mächtig schwere Pumpe um 37m+mindestens 40m Wassersäule zu erzeugen.Verluste im System noch nicht eingerechnet.
Heisst dann 2 Bar Einschaltdruck auch 2 Bar Systemdruck?
mfg Hauserwald -
Hallo hauserwald
ZitatUnsere Molkerei interessiert es gar nicht mit was wir unsee Kühe Tränken
Die sollen doch keine offizielle Wasseranalyse machen. Wasser anstelle von Milch auf Keime zu untersuchen und nach Schadstoffen (Nitratbelastung) zu gucken sollte eigentlich für die kein Problem sein, ist es hier bei uns jedenfalls nicht. Ein bischen was für die Kaffeekasse und gut ist.ZitatHeisst dann 2 Bar Einschaltdruck auch 2 Bar Systemdruck?
Das heißt, das du einen Ruhedruck von 2-4 bar im System hast. Das war auch nur als Beispiel. Wichtig ist der Fließdruck und die Duchflußmenge. Das laß aber mal lieber deinen Installateur ausrechnen. Dazu muß man die Anlage kennen und so ins Blaue raten bringt niemanden etwas.Gruß Bohne
-
Hallo
Also was so einen Wassertest angeht ist das doch kein Problem.
In meiner Apotheke bekomme ich Teststreifen um das Wasser grob zu überprüfen. Nitrat, Härte und noch so ein paar Parameter.
Dann geht es auch speziell für 35 Tueros kann man hier testen lassen.
Ist nur ein Beispiel von vielen.
Wenn man einmal weiß wie das Wasser ist braucht man sich auch keinen Kopf mehr machen. Ist ja Später alles ein geschlossenes System.Zur Pumpe und zum Brunnen.
Wenn deine Pumpe zu stark ist saugst du den Brunnen leer. Im Schachtbrunnen läuft das Wasser nicht so rasant nach.Auch Schachtbrunnen können überlastet werden. Förderst du viel muss auch viel nachlaufen. Somit ist da Bewegung im Untergrund. Das kann zu größeren Einschwemmungen im Brunnen führen. Entweder verstopft das Zeug dann den Brunnen, oder es gelangt hinein.
Dann setzt sich der Feinsand im Brunnen ab und dein eh schon niedriger Wasserstand wird noch weniger bis dann Schluss ist.
Bei 70 cm Wasserstand und einer Hochleistungspumpe wirst du keine Freude haben.Nach meiner Ansicht kommt nur ein großer Tank in Frage der vom Brunnen aus mit angepasster Leistung gefüllt wird. Dann schaltet so eine Pumpe auch nur 2, oder 3 mal am Tag.
Vom Tank aus kannst du dann mit einer, deinen Erfordernissen her angepasster Leistung das Wasser verteilen.Das wäre es von meiner Seite aus da eine 100 %ige Aussage nur dann zu machen ist wenn man das alles vor Augen hat.
So sind viele Ratschläge gut gemeint, aber vielleicht überhaupt nicht zutreffend. -
Hallo Bohne,hallo Fellnase,
oki werd ich mal die Fühler richtung Kaffeekasse ausstrecken....:)
@Fellnase: genau das sind auch meine Gedanken (bezüglich niedriger Wasserstand)- werd mich dann wohl gegen meinen Installateur durchsetzen müssen. Herzlichen Dank für die Tipps....werd weiter berichten.
mfg Hauserwald -
hauserwald:
Sage mal, mit was für eine Pumpe hast du denn bisher gefördert? -