Das mit dem Dach und den Natursteinen klingt gut, so habe ich mir das auch vorgestellt.
Schachtbrunnen Doku
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Hallo Forum-Gemeinde.
Sorry für die Verspätung.
Heute will ich mal über den Abschluss der Tiefbauarbeiten berichten.
Als erste Info. Ich befand mich seit 21.07.2012 bis 30.11.2012 im Auslandseinsatz. Nein nicht als Brunnenbauer sondern als Soldat der Bundeswehr. Ich war in Afghanistan in Kunduz eingesetzt. Deshalb bin ich mit der Berichterstattung ganz schön im Verzug. Man möge es mir nachsehen.
Zunächst die Info, es sind alle Tiefbauarbeiten abgeschlossen und der Schachtbrunnen ist fertig bis auf den oberirdischen Aufbau. Das habe ich trotz des Zeitdrucks unbedingt vor Beginn meines Einsatzes fertigbringen wollen.Und nun noch die Ereignisse.
Schachtringe
Bei den Schachtringen hatte sich kurzfristig doch noch was geändert. Es gab ein Missverständnis bei der Bestellung, so dass ich diese kurzfristig widerrief. Ich telefonierte anschließend mit mehreren Betonringherstellern um einen günstigeren Preis zu bekommen. Letzten Endes brachte mich eine nette Dame am Telefon dann auf die Idee 2. Wahl Ware zu nehmen. Ich nahm dann den Weg in Kauf und fuhr die 50 km zu der Betonbude und habe mir die Ringe persönlich angesehen. Den untersten Ring gibt es in den Maßen wie ich ihn haben wollte nicht in gelochter Ausführung, also nahm ich einen mit anderen Maßen (500 mm hoch und 1200 mm Innendurchmesser). Des Weiteren besteht dieser Ring aus Porenbeton. Er ist also durchlässig für Wasser und besitzt gleichzeitig gewisse Filtereigenschaften. Nachteil diesen Schachtring gabs nur in 1. Wahl (Preis 89,25 Euro). Dafür gabs 3 x 1000 mm hoch und 1200 mm im Innen-Durchmesser für nen schmalen Taler je 61,29 Euro pro Stück anstatt 112,- Euro pro Stück. Zu guter Letzt noch ein 250 mm hoher Ring, ebenfalls 1200 mm im Durchmesser für 15,47 Euro.
Anlieferrung erfolgte mit LKW und selbstentlade Kran (also der Kran war am LKW integriert). Kosten für Lieferung 273,70 Euro. Der Einbau dauerte knapp 2 Stunden. Preis 190,40 Euro. Alle Preise sind inklusiv MwSt. Gesamt also ca. 753,- Euro. Lieferung und Einbau erfolgte am 19.06.2012. Der LKW mit dem Kran konnte sehr dicht an das Brunnenloch ranfahren zum Setzen der Schachtringe. Das Setzen verlief dann ohne Probleme. Meinen Förderkorb funktionierte ich dann um, um den Kies zum Verfüllen des Zwischenraums zwischen Brunnenwand und Betonringen ins Brunnenloch zu bekommen. Wir hängten ihn dann kurzer Hand an den Kranhaken. So ging das Verfüllen recht flott. Der Korb musste zwar einige Male befüllt werden aber immer noch besser als alles mit Eimern nach unten zu schütten. Ich verfüllte dann zunächst den Zwischenraum um den 1. gesetzten Ring (Sickering) um Stabilität rein zu bekommen. Dann folgte Ring zwei den ich auch noch auf diese Weise stabilisierte. Die restlichen Ringe setzten wir dann zunächst ohne Hinterfüllung, damit der Kran wieder vom Hof kam. Beim Ringe setzen waren wir zu dritt. Wir haben ganz schön geschwitzt. Ich hatte ja immer die Zeit im Hinterkopf wegen der Krankosten.Bilder folgen.
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Hallo Schachtring,
schön, das du deinen Auslandseinsatz unversehrt absolviert hast. Auf die Bilder freue ich mich schon. -
Hallo hier nun die oben erwähnten Bilder.
Brunnenschachtverbreiterung von 1,50 m auf ca. 2,00 m Durchmesser. Im Boden ist bereits die Tauchpumpe untergebracht, man sieht nur den kleinen Gartenschlauch.
Knochenarbeit mit dem Abbruchhammer
Nahaufnahme vom Abbruchhammer und Brunnenwand
Mein selbstgebauter Förderkorb im Einsatz, da passen etwa zwei Schubkarrenladungen Abraum rein.
Brunnenboden. Endteufe erreicht bei 4,10 m. Sieht aus wie ein Betonboden, ist aber eine natürliche Gesteinsschicht vermutlich Muschelkalk. Der Boden ist fast waagerecht.
Anlieferung von 6 Tonnen Kies 16/32. Der LKW ist ganz nah an den Schacht gefahren. Mit Hilfe meines Förderkorbes habe ich den Kies um die gesetzten Schachtringe verfüllt.
Der Brunnenboden. Vor dem Setzen der großen Schachtringe habe ich noch eine Ausgleichsschicht von 10 cm Kies auf dem Brunnenboden aufgebracht. Zum Ausgleich von Unebenheiten und um zu gewährleisten, dass das Wasser von unten einströmen kann. Während der Arbeiten musste ständig das Wasser abgepumpt werden. Die kleinen Straßeneinlauf-Betonringe stehen direkt auf dem Brunnenboden ohne Kies darunter. Sie dienen dazu im Inneren die Pumpen zu versenken, welche auch direkt auf dem Boden stehen.
Hier eine Totalaufnahme des kompletten Brunnenschachtes von oben kurz vor dem Setzen der großen Schachtringe. Die Eimer mit dem Kies dienten dazu den ersten Schachtring nach dem Setzen außenrum zu verfüllen. Da hatte ich noch nicht damit geplant, dass das mit meinem Förderkorb an dem Kranausleger funktioniert.
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Super Arbeit, klasse Doku.
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Anlieferung der Schachtringe.
Setzen des Sickerrings aus Porenbeton. Maße 1200 mm x 500 mm, Wandstärke 12 cm. Ja der passt da rein.
Die Pumpen habe ich kurz vor dem Setzen aus dem Brunnen rausgeholt.
Ring Nummer 2. Maße 1200 mm x 1000 mm, Wandstärke 12 cm. Er besteht aus normalem Beton.
Blick in den Schacht. Man sieht wie das Wasser schon wieder gestiegen ist. Darauf achten, dass die Trittbügel in einer Flucht sind. Die Trittbügel sind sogar mit Kunststoff beschichtet.
Alle Schachtringe sind gesetzt. Der Kran kann wieder verschwinden. Das Ganze hat etwa 2 Stunden gedauert. Wie gesagt 40 Euro + MwSt je halbe Stunde.
Nochmal ein Blick hinein in die Tiefe.
Verfüllen des äußeren Ringraumes mit 16/32 Kies, dann mit Flies abdecken und mit Aushub verfüllen. Fertig
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Tolle Dokumentation. Das hilft mir sehr bei den Überlegungen was ich machen möchte. Danke dafür!
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