Liebe Fories,
ich wende mich mit einigen Fragen an Euch, die mich bei meinem bevorstehenden Pumpentausch extrem beschäftigen. Hierbei geht es vor allem um die Energieeffizienz und Auslegung der neuen 4 Zoll Tiefbrunnenpumpe.
Zuerst ein paar Details zu meinem Brunnen:
Bohrung 150mm graues, dickwandiges Kunststoffrohr
Gesamttiefe der Bohrung: 12m
Wasser bei 6,80m
Wassersäule aktuell 5,20m
Baujahr des Brunnen 1975
Zuletzt eingesetzte Pumpe Taifu 4STM6-14, die nun nach 8 Jahren durch einen Defekt an der Kupplung zwischen Motor und Pumpenantrieb (Zahnung total hinüber, obwohl Pumpe nicht blockiert) ersetzt werden soll.
Fördermenge: 6600 l/Std.
Max. Druck: 9,6 bar
Motorleistung: 1500 W
http://diepumpe.com/TAIFU-Tiefbrun…l-96mm::94.html
Kunststoff Druckrohr ab Pumpe in 1 ¼“
Nach ca. 30 cm wurde ein zusätzliches Rückschlagventil im Steigrohr eingebaut.
Insgesamt 9,30m Steigrohr bis oberkannte Bohrloch.
Dort wo das Steigrohr aus dem 150mm Rohr austritt befindet sich ein erster Abgang mit einem T-Stück auf Metall Wasserleitung ½“ - daran ist ein erster Wasserentnahmepunkt (Wasserhahn) neben dem Pumpenschacht angeschlossen. Rohrlänge zum Wasserhahn ca. 2m.
Das 1 ¼“ Kunststoffrohr ist nach weiteren 3m mit einem 220 l Wasserkessel verbunden, der als Druckausgleichbehälter fungiert. Ab Kessel führt eine 3m Wasserleitung ½“ ins Gewächshaus.
Eine weitere ½“ Stahlrohr Wasserleitung führt dann ca. 30 Meter zur dritten Wasserentnahmestelle. Vor dieser Entnahmestelle wird mit einem T-Stück noch ein vierter Entnahmepunkt, der lediglich mit einem ½“ Wasserschlauch angeschlossen ist, verbunden. Die Schlauchlänge beträgt ca. 10 Meter.
Druckschalter schaltet die Pumpe EIN bei 4 bar und AUS bei 5,5 bar.
Grundsatzfragen die ich mir nun stelle.
Ich habe gelesen, dass eine Pumpe sinnvollerweise bei 70% Nennleistung betrieben werden soll. Wenn ich also 5,5 bar Druck benötige, muss ich zuerst den Druckverlust durch Steigrohr und Schlauch mit einberechnen. Hierfür habe ich 2 bar addiert. Die Pumpe muss demnach in der Lage sein 7,5 bar bei 0 Meter zu erzeugen. Wenn ich nun die 70% Faustregel beachte, brauche ich eine Pumpe mit 9,75 bar Maximaldruck, damit sie nur auf besagten 70% läuft.
Die Berechnung der auf Pumpenseite zur Verfügung gestellten, aber auch praktisch an den Entnahmestellen maximal zu entnehmenden Wassermenge macht mir nun Sorgen.
Es kommt in trockenen Sommern oft vor, dass an insgesamt drei Wasserentnahmestellen ein Rasensprenger angeschlossen wird. Diese werden dann mit einem weiteren ½“ Schlauch an die Wasserzapfstellen angeschlossen. Es laufen also im Maximalbetrieb 3 Rasensprenger und ein Schlauch mit Gießbrause zur manuellen Bewässerung. Im Einsatz sind sowohl Viereckregner, als auch Sprühregner. Leider schweigen sich die Hersteller über die Wassermengen aus, die unsere Rasensprenger in der Stunde verteilen.
Nun meine Fragen an Euch:
1. Liege ich mit meiner Druck- und Wassermengeneinschätzung im Hinblick auf die Auswahl der passenden Pumpe richtig?
2. Ist es sinnvoll eine Überdimensionierung der Pumpe im Hinblick auf den Maximaldruck einzuplanen, oder macht es mehr Sinn auf eine höhere Fördermenge zu achten, also 10.000 l/h statt 6.600 l/h.
3. Wie wirkt sich eine Überdimensionierung der Pumpe im Hinblick auf den Energieverbrauch durch verkürzte Laufzeiten aus? Wenn ich eine Pumpe mit 2200 W Motor nutze, die nur 1/3 der Zeit in Betrieb ist, wie eine Pumpe mit 1000 W und beide Pumpen an meinen Wasserentnahmestellen gleiche Wasserdrücke und Mengen liefern, läge ich mit der Überdimensionierung aus Sicht des Energieverbrauches günstiger. Um diese Entscheidung treffen zu können, muss ich zuerst eine Antwort auf meine Fragen 1 und 2 kennen.
Ich habe mir bereits zwei mögliche Pumpen ausgesucht. Die erste wäre die gleiche, wie bereits gehabt (Link siehe oben). Eine Taifu mit 6.600 l/h Förderleistung und Maximaldruck von 9,4 bar. 8 Jahre problemloser Betrieb bei nur 298,- Euro Kaufpreis sprechen für Qualität, die manche in diesem Forum scheinbar gerne allen China Produkten pauschal nicht zutrauen.
Die Alternative wäre eine Tracer 4LC8-16 die bei 2200 W Motorleistung deutlich mehr Leistung bringt. Die Tracer soll 10,9 bar und maximal 10.000 l/h liefern. Hier gefällt mir besonders die Möglichkeit, Motor und Pumpensegmente selbst auswählen zu können. Im Hinblick auf Wirkungsgrad und Verarbeitungsqualität sicherlich auch ein echtes Schnäppchen.
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Wenn ich nun theoretisch 167 l/min. aus allen Wasserentnahmestellen entnehmen könnte, wäre es sinnvoll die größere Pumpe anzuschaffen. Ich erhalte für 700 W Mehrverbrauch sowohl mehr Druck als auch deutlich mehr gefördertes Wasservolumen. Der Aufpreis zur günstigeren Taifu beträgt lediglich 120,- Euro. Bei der Tracer Pumpe kann man, wie bereits erwähnt, Motor und Pumpeneinheit selbst konfigurieren und wählen, ob man sich für Kunststoff oder Edelstahl Zentrifugen entscheidet.
Eventuell liege ich ja auch total falsch mit meinen hohen Fördermengen? Da ich kein Brunnenbau Experte bin, kann ich diese Infos sicher nur hier erhalten.
Ich hoffe ihr könnt mir bei meiner Entscheidungsfindung besonders im Hinblick auf die für meinen Garten benötigte Leistungsklasse der Pumpe helfen. Danke im Voraus für jeden Beitrag.
Kimo