Der Brunnen ist nun voll in Betrieb und vorerst stehen keine weiteren Erkenntnisse mehr aus. Fundstücke haben wir archiviert aber dafür müsste sich erstmal ein Archäologe der sich mit dem Mittelalter und später auskennt in unseren Keller verirren. Daher hier unsere Vorläufige Endauswertung zu der das Forum einiges beigetragen hat.
Alter des Brunnens
Es ist ja zuvor bereits angesprochen worden, dass der Brunnen älter als 1801 erscheint. Ich habe mir mittlerweile Bilder von Brunnen aus den Jahren 1150 – 1800 angeschaut und tatsächlich passt unsere Brunnenwand eher zu Brunnen vor dem 16-17Jh.
Ursache für meine Angabe 1801 ist, da dies das mutmaßlich letzt mögliche Datum ist zu dem das Haus in dem der Brunnen sich befindet erbaut wurde. Allerdings befindet sich dieses Haus im Zentrum eines kleinen Dorfes das zuerst um 1250 urkundlich erwähnt wurde und in den Jahren 1600-1690 (30-jähriger Krieg und Folgezeit) ausgerottet wurde. Unmittelbar danach erfolgte eine Neubesiedlung durch vollständig ortsfremde Familien. Der Keller in dem sich der Brunnen befindet, grenzt an ein Haus aus den Jahren 1700-1726.
Es wäre nachvollziehbar, dass bei den Zerstörungen im 17Jhr. zwar das Haus oberhalb des Brunnens zerstört wurde, Keller und vor allem der Brunnen an sich erhalten geblieben sind. Der Keller ist ein Gewölbekeller der sicherlich sehr belastbar ist. Zudem entsprechen Zustand und Ausführung der Kellertreppe einem um Jahrhunderte älterem Bild als dies bei einem Haus aus dem 19Jhr. zu erwarten wäre. Für uns war dies immer ein Rätsel.
Die Hypothese lautet daher, dass der Brunnen und evtl. der Keller aus der Altbesiedlung stammen. Später (1801) wurde dann auf dem Gewölbekeller wieder ein Haus errichtet. Der Ringstein könnte bereits im 16Jhr. von den Vorbesitzern angebracht worden sein. Evtl. als Schutz des Brunnens als man geplant hatte diese gefährliche Gegend zeitweilig zu verlassen.
Heute gibt es im Gewölbekeller einen (bereits wieder verschlossenen) Durchbruch in die darüber liegende Küche. Dieser Durchbruch zeigt Reste einer kreisförmigen (Brunnen-)Mauer die mindestens bis zur Decke des Gewölbekellers gereicht hatte. Ob der Ringstein gleichzeitig mit dieser Mauer existiert hatte ist bisher nicht erkenntlich. Weiterhin ist nicht erkenntlich ob diese Mauer ringförmig geschlossen war, oder nur ein Kreissegment gebildet hatte.
Zusammengefasst spricht heute tatsächlich die Mehrzahl der Hinweise für ein Alter der jetzigen Brunnenwand aus der Zeit von 13Jhr. bis Mitte 16Jhr.