Hallo, allerseits!
Wie unten in der Signatur schon steht, befindet sich mein Brunnen noch in der geistigen Planungsphase und somit noch auf der "langen Bank"...
Ein anderes "Projekt" ist die Verbesserung meines (elektrischen) Potentialausgleiches. Ich habe einen Altbau aus 1955 und -vermutlich!- keinen Fundamenterder und auch keine sonstige Erdung. Der untere Potentialausgleich (die Potentialausgleichsschiene im Keller) bezieht die Erdung a) von der ankommenden Zuleitung (Erdkabel) über den Hausanschlußkasten und b) durch eine Erdungsschelle an dem aus der Straße hereinkommenden Frischwasserzuleitungsrohr aus Metall. Ursprünglich wurde das Haus mittels Freileitung versorgt - irgendwann in den 80er oder 90er Jahren wurde auf Erdkabelzuleitung umgestellt und vermutlich auch zu diesem Zeitpunkt die Potentialausgleichsschiene wie beschrieben gesetzt. Eine alte Erdung oder irgendwas konnte ich bisher nicht finden; vermutlich war auch nur eine Schelle an der Wasserzuleitung angebracht.
Meine Erdung, obwohl ich keine Probleme habe, möchte ich aber verbessern. Denn ich beabsichtige irgendwann auch mal, einen äußeren Blitzschutz einzurichten und dazu an zwei Längsseiten des Hauses zumindest noch soweit möglich Kreuzprofil-Tiefenerder einzubringen und diese im Keller mit einer unteren Potentialausgleichsleitung zu verbinden. Hier lassen sich aber nur 1,5m Kreuzprofil-Tiefenerder einbringen, und das ist nicht wirklich üppig.
Lange Rede, kurzer Sinn:
Wenn ich mir einen Brunnen von 15 Metern Tiefe schlage, bin ich im Grundwasser und im Matsch und somit in der allerbesten Erdung - allerdings mit einem Plastikrohr.
Meine Überlegung:
Da ich die ersten Meter eh ein paar Meter bohren will um danach zu pluntschen, habe ich erstmal um das Brunnenrohr ja noch etwas Luft, da der Bohrer ja größer im Durchmesser als das Rohr ist. Was würde also dagegen sprechen, so weit wie es irgend wie geht (gerne 10 Meter oder mehr!) ein ganz ordinäres, verzinktes Bandeisen noch flach neben das blaue Kunststoff-Brunnenrohr mit hinunterzuschieben und dieses mit dem Potentialausgleich zu verbinden? Hat das schonmal jemand gemacht?
Sind im Laufe der Jahre (mechanische) Beeinflussungen des Brunnenrohres mit dem Bandeisen zu befürchten oder sind diese vernachlässigbar?
Weiter - mein Bandeisenerder und die Zuleitung zur Pumpe, die im Pumpenrohr hängt, verlaufen dann auf der gesamten Länge nur wenige cm voneinander nahezu völlig parallel - nur durch die Kunststoffrohrwandung und etwas Luft (Luftspalt in zufälliger Größe). Im normnalen elektischen Betrieb als "Betriebserde" oder gar nur zum Potentialausgleich sind dabei keinerlei elektrische Störungen und Beeinflussungen im Zusammenspiel mit der Pumpe und der Pumpenzuleitung zu erwarten.
Aber: Wenn dieses Bandeisen die Stoßenergie eines Blitzeinschalges aufnehmen und zumindest im Zusammenspiel mit den anderen Erdern einen Teil der Spannung und des Stromes im Erdreich verteilen muß (Blitzstoßstrom) wird das anders aussehen.
Die deutliche mechanische Beeinflussung (durch den Elektromagnetismus - steile Anstiegsflanke[n] des hohen Blitzstromstoßes) auf das Pumpenkabel und auf die Pumpe selbst vernachlässige ich einmal in der Überlegung.
Zumindest im oberen Bereich ist die "Trichterspannung" (gegen das Erdreich und die Umgebung) ja noch recht hoch (sie nimmt dann bis runter zur Pumpe stark ab). Hier wäre dann erstens die Gefahr eines Überschalges, sprich eines Durchschalges der Isolation des Pumpenkabels und des Pumpenrohres . Vermutlich wurde das übliche Pumpenrohr nie auf Spannungsdurchschlagsfestigkeit getestet. Oder gibt's da Angaben? 1 cm Kunststoff ist normalerweise schon ein Wort... Wie ist diese Durchschalgsgefahr zu bewerten? Kann man das vernachlässigen? Oberhalb des Rohres, in der Luft, läßt sich durch entsprechenden Abstand der Pumpenzuleitung zum Erdungsband dieses Problem umgehen.
Zweitens, und das stelle ich mir als die größere Gefahr vor, die Sache mit der Induktion und der rückwärtsgerichteten Verschleppung wieder über das Pumpenkabel hoch. Das starke elektromagnetische Feld des hohen Blitzstromes sorgt natürlich durch den Kunststoff und die Isolation des Pumpenkabels ungehindert hindurch.
Allerdings ist das Gesamtpotential im Moment der Stoßstromableitung ohnehin angehoben. Das heißt, eine Funkenstrecke oder ein weiterer Energieableiter in der Pumpenzuleitung würde an sich ja nix bringen, da diese letztendlich auch nur gegen das allgemeine Potential, das in diesem Moment ja angehoben ist, durchschalgen und ableiten kann. Wohingegen soll die Spannung sonst abgeführt werden? Oder aber die Isolation der Pumpe schlägt unten gegen das Grundwasser durch. Was gibt es da bereits für Erfahrungswerte?
Dabei wäre auch interessant, ob die Pumpen ein geerdetes Metallgehäuse haben oder ob sie schutzisoliert sind.
Wenn allerdings eine Pumpe, die ihr Leben lang in gut geerdetem Grundwasser hängt ein geerdetes Gehäuse hat, wirkt sie selbst auch als Erder. Das könnte andersherum wieder zum Problem werden, wenn der übrige Potentialausgleich im Haus nix taugt - dann würde der ganze Ausgleichsstrom vom Haus, Straßenzug ... über die dünne Pumpenzuleitung fließen.
Hier sind also noch ein paar Überlegungen zu tätigen. Hier im Forum habe ich zu diesem Thema noch nix gefunden.
Anregungen?
Vielen Dank für zahlreiche Diskussionsbeiträge und viele Grüße,
Oli