Hallo,
erstmal Danke an alle Mitwirkenden für dieses informative Forum! Habe mich bis vor einigen Wochen noch nie mit Brunnen beschäftigt und hier bereits einiges verstanden.
Habe auch schon diverse threads mit ähnlichen Problemen gelesen, traue mich jetzt aber wegen diverser Besonderheiten mal einen eigenen auf zu machen:
Die kurze Version:
30 Jahre funktionierender Brunnen hat nach 5- 10 Jahren ohne Benutzung ca. 200l Wasser gefördert und scheint jetzt "leer" zu sein??
Die lange Version:
Ich habe ein Grundstück im Bergischen Land (Nähe Overath) übernommen. Knapp unterhalb der Kuppe einer Hügelkette, ca. 180m ü.M.
Auf dem Grundstück befindet sich ein Mitte der 1970er Jahre vom Vorpächter gebauter Brunnen. Nachdem was ich hier gelesen habe, dürfte es sich um einen Rammbrunnen handeln.
Durchmesser: ca. 100mm
Tiefe: ca. 16,4 Meter mit Tiefbrunnenpumpe und flexiblem PE-Rohr als Leitung.
Den ersten Meter steckt ein 100er HT-Rohr im Boden, ansonsten ist da nur ein tiefes Loch OHNE weitere Rohre.
Der über 90jährige Vorpächter hat leider keinen Spaß mehr am Reden und ist mir keine große Hilfe, ich konnte nur aus ihm herausbekommen, dass er "ein tiefes Loch gemacht" hat, "weil der Boden fest genug ist" keine Rohre benutzt hat, und als er auf Wasser gestossen ist eine Pumpe reingehangen hat. Das soll über 30 Jahre einwandfrei funktioniert haben, mit Dusche samt Durchlauferhitzer.
Die Stelle für den Brunnenbau hat er sich von einem Wünschelrutengänger zeigen lassen, ob es sich um Grundwasser, in Gesteinschichten gespeichertes Regenwasser oder eine Wasserader handelt, konnte er mir nicht sagen.
Vor ca. 5-8 Jahren wurde dann der Stromanschluss gekündigt und der Brunnen geriet in Vergessenheit.
Ich habe letzte Woche als erstes die (defekte) Amazonia-Pumpe rausgezogen. Das ging sehr einfach, der Schacht ist nicht eingestürzt und die Pumpe lag offenbar frei. War auch fast kein Schlamm/Dreck dran. Habe ein Lot abgelassen und festgestellt, dass im Schacht ca. 4-5m Wasser steht.
Neue Pumpe (RITZ 5603 A/13 mit 0,75kw) mit dem alten Seil und der bestehenden Leitung (flexibles PE-Rohr) auf die alte Länge (gut 15m) abgelassen, eingeschaltet und Wasser marsch. Hat auch zuerst wunderbar funktioniert, es kam klares Wasser mit kräftigem Strahl. Allerdings war nach 200, allerhöchstens 300 Litern Schluß. Wie wenn ein Tank leergepumt wird: Paar Sekunden stetiger Druckabfall, dann Ende. Dann kommt nur noch Luft und Sprühnebel aus der Leitung.
2 Tage gewartet, dann nochmal eingeschaltet: Kurz Luft (Pumpe ist ohne Rückschlagventil), dann kräftiger Strahl schlammiges Wasser, nach ca. 2 Litern Druckabfall, Sprühnebel, Luft, Ende.
Was ist da los?
Ist der Brunnen trocken und die geförderten 2-300 Liter waren im Schacht angesammeltes (Regen-)Wasser?
Und die 2 Liter Schlammbrühe 2 Tage später sind halt nachgesickert?
Pumpe samt Leitung funktionieren beim Test im Regenfass einwandfrei.
Wie gesagt, laut Vorpächter war in 30 Jahren immer Wasser da, egal wie trocken der Sommer war. Allerdings waren die nur zu zweit und nur ab- und zu ein Wochenende dort. Groß zu Bewässern gab's nix, und ich war vermutlich der erste, der da 2-300 Liter auf einmal entnommen hat (das haben die vermutlich sonst in einem Monat nicht verbraucht).
Und die letzten Wochen waren ja extrem niederschlagsarm, ist es also vielleicht nur ein kleines Regenwasserreservoir und ich muß nur auf "besseres" Wetter hoffen...??
Mich irritiert halt, dass die ersten Minuten so ein kräftiger Strahl kam und seitdem nix mehr, was für mich Laien gegen eine Wasserader oder Grundwasser spricht.
Oder WAR dort eine Wasserader, die mittlerweile ausgetrocknet ist, oder eben Grundwsser, was jetzt einen Meter tiefer liegt, und ich habe tatsächlich nur im Schacht angesammeltes Reganwasser gefördert, früher war das aber anders?
Was kann ich tun?
Ist es möglich, dass das frühere Wasserreservoir/Grundwasser "tiefer gewandert" ist und ich nochmal paar Meter tiefer plunschen muß?
Saubermachen? Aber wie am Besten?
Nachdem ich hier diverse threads zu ähnlichen Themen durchstöbert habe, tendiere ich dazu, den Brunnen mit einer Kiespumpe zu reinigen bzw. 1-2m tiefer zu machen (wie gesagt, die alte Pumpe war nicht verschüttet und die neue geht auf die selbe Tiefe, verschüttet sollte da also nix sein).
Macht das Sinn?
Und nehme ich einen Kiesplunscher oder besser eine Kiespumpe?
Habt Ihr irgendwelche Diagnosen oder Ideen, was ich machen kann? Links zu ähnlichen Forumsthreads, die ich noch nicht gefunden habe?
Freue mich über jeden Tipp...!
Danke und viele Grüße aus dem Rheinland
lanski