Guten Tag aus den Philippinen
Auf unserem Grundstück habe ich einen Brunnen graben lassen. Warum nicht gebohrt? Weil ich nichts anderes kannte, weil alle es so machen hier und weil ich dieses Forum noch nicht kannte, sonst hätte ich vielleicht jemanden gesucht, der einen Brunnen bohren kann...
Der Wasserspiegel ist auf 6 Metern. Bis 4.5 Meter ist lehmiger Boden (ehemaliges Reisfeld), darunter etwas über einen Meter Gestein.
Nachbarn in 80 Meter Distanz haben ihren Brunnen auf 13 Metern Tiefe...
Da Strom teuer und Sonne im Überfluss vorhanden ist (ca. 10 Monate im Jahr, die restliche Zeit kann es mal ein paar Tage am Stück regnen, aber meist ist am Morgen Sonnenschein, gegen Nachmittag bewölkt, abends und nachts regnet es), möchte ich den Brunnen mit einer Solarpumpe betreiben.
Während dem Brunnenbau wurde der Brunnen jeweils ausgepumpt, am nächsten Tag standen wieder 2 Meter Wasser an. (Schade, ich habe keine Bilder, aber sicherheitstechnisch sind mir die Haare zu Berge gestanden: Dreibein, ein Mann mit einem Seil um den Bauch (!) wurde von seinen Kollegenruntergelassen und hämmerte sich durch den Fels. Nichts geschalt oder abgestützt. Als der Brunnen 8 Meter tief war (nach etwa 4 Monaten, ab und zu wurde ein Tag gearbeitet,dann wieder eine Woche nicht), wurden die Betonringe versenkt; also zuerst der unterste und dann nach oben.
Wasserqualität: Anfangs dukelgrau; Wird der Brunnen einige Tage regelmässig benutzt, wird das Wasser klar (im Moment verwenden wir das Wasser nur um Beton zu mischen).
Wasserverwendung: Vorerst Brauchwasser und Bewässerung, ev ein paar Hühner und ein kleiner Fischteich. Trinkwasser ev. später mit einem Katadyn-Filter im Haus. Trinkwasser wird vorerst per Hauslieferdienst eingekauft (Leitungswasser brauchen nicht mal die Einheimschen als Trinkwasser).
Wasserbedarf heute: für Grundstücksmauer- und Hausbau. Später: 4-Personen-Haushalt, 100m2 Garten, 20-30 Bäume (Kokospalmen, Mango, Tamarinde, Pappaya, vor allem für Schatten, aber auch zum Eigenverzehr), 2 Tage Reserve.
Der Brunnen steht in einer Ecke des Grunstücks. In einiger Entfernung errichte ich einen Aussichtspunkt (siehe Fotos mit den Bauarbeitern), der gleichzeitig einen Hochtank aufnehmen soll (PVC, zuerst mal 2000 Liter, bei Bedarf später noch ein Zusatztank.)
Hochtank:
Die Distanz vom Brunnen zum Hochtank beträgt in einigermasser direkter Linie in der Horizontalen ca. 60 Meter, der Grundstücksgrenze entlang ca. 80 Meter.
Höhe des Hochtanks: Unterkante 660 cm über Boden, also zwölf Meter sechzig über Grundwasserspiegel.
Höhe PVC-Wassertank 220 cm
Ich plane, eine Leitung direkt ohne Verzweigungen oder T-Stücke zum Hochtank zu führen. Von dort dann Wasserverteilung ins Haus und zur Bewässerung. Ich möchte keinen Drucktank (Stromkosten sparen).
Mit dem relativ tiefen Druck (0.6 Bar) im Haus werden wir uns arrangieren, wir haben hier in unserem Miethaus auch nicht viel mehr.
Die Schwengelpumpe soll bestehen bleiben als Notfall-Abdeckung, wenn die Wasserpumpe mal streikt.
Ich rechne mit 6 Stunden Sonnenscheindauer täglich (bin gerade am planen, wo ich meine Bäume pflanzen soll, damit noch eine sonnige Fläche für die Solarpanels bleibt)
Im Fotoalbum seht Ihr den Brunnen, die Pumpe und ein paar Arbeiter, die am Aussichtspunkt arbeiten. Ein Bild zeigt die zu erwartende Aussicht - hinter dem quer stehenden Haus sieht man (auf dem Bild nicht zu erkennen) ein sehr kleines Stück Meer.
Nun zu meinen Fragen:
Als nächstes möchten wir den Brunnen auspumpen, den Grund reinigen und eine Kiesschicht als Sandfilter einfüllen. Welche Grösse Kies sollte ich verwenden? Wie hoch sollte die Kiesschicht sein?
Bei englischen Pumpenbeschrieben steht jeweils: 'total head'. Ist das die Förderhöhe oder die Förderdistanz? Wie viel Förderhöhe entsprechen die 60-80 Meter Horizontaldistanz? Anders gefragt: Reicht mir eine Pumpe mit 20 Meter Förderhöhe?
Könnt Ihr mir eine Solarpumpe empfehlen? (hier schwer erhältlich, werde ich wohl einführen).
Anforderungen an die Pumpe:
Zuverlässig (könnte sehr schwierig sein, hier an Ersatzteile zu kommen), wartungsfrei, direkt an Solarzelle betrieben (nicht über Batterie oder Netzstrom, das ist ja der Sinn des ganzen)
Welche Leitungsdicke benötige ich a) im Brunnen und b) vom Brunnen zum Hochtank?
Liebe Grüsse von den 7000 Inseln
Blacky