Müll aus Schachtbrunnen bergen

  • Hallo,


    für die Gartenbewässerung wollten wir den auf dem Grundstück befindlichen Schachtbrunnen wieder aktivieren. Nach dem entfernen der Betonabdeckung bot sich aber ein desolates Bild - die Vorbesitzer des Hauses haben den Schacht bis 2m unter die Oberfläche mit Unrat aufgefüllt - hauptsächlich Flaschen, Töpfe, Fahrradteile, alte Herdplatten, Nägel, Schrauben, Stacheldrahtreste etc. - Zeitweise muss auch bis zu dieser Höhe das Wasser gestanden haben - aktuell sah es aber trocken aus - nur die rostigen Ränder an den Betonwänden liessen darauf schliessen.


    Nach einigen Angelversuchen sind wir dann mit einer Leiter in den nur 70cm breiten Schacht geklettert und haben angefangen Teile des Mülls zu bergen - ca. 1m haben wir wieder gewonnen - mittlerweile ist der Wasserpegel auch wieder gestiegen - vermutlich auch weil durch das Herumtreten auf dem Müllberg eine Verdichtung stattgefunden hat. Die Bergung musste immer wieder durch Abpumpen unterbrochen werden. Der Wasserstand entspricht ungefähr auch der geschätzten Grundwassertiefe.


    Weitere Details zur Lage und Beschaffenheit des Brunnens und des Bodens: Das Grundstück befindet sich in der Elbmarsch ca. 4km vom Elbufer entfernt - der Grundwasser liegt daher sehr hoch bei 0,5 bis 1m unter NN. Der Brunnen selbst ist ungefähr 2m über NN auf einer in der Marsch üblichen Erhöhung gebaut und diente bis vor ? Jahren noch zur Trinkwasserversorgung der Bewohner - das alte Brunnenrohr führt noch in Richtung Küche - ist von dort aber nicht mehr zugänglich. Der Schacht selbst ist mit Betonringen gebaut und noch in einem erstaunlich guten Zustand.
    Der Boden besteht in dieser Region aus sehr, sehr fein sedimentierten Schluff mit anschliessenden Tonschichten.


    Für uns stellt sich jetzt Frage, ob es sich lohnt diesen Schachtbrunnen zu sanieren, wenn ja, wie kann man den Müllinhalt des Brunnens möglichst elegant an das Tageslicht befördern ?


    Wenn nein, ist die Alternative Rammbrunnen überhaupt bei diesen Bodenbeschaffenheit hinsichtlich der Filterproblematik sinnvoll ?


    Vielen Dank für eure Antworten!
    Thomas

  • Also wenn der Brunnen früher mal funktioniert hat, dann ist es sicher möglich ihn auch wieder zu reaktivieren. Allerdings ob die Wasserqualität unter der Mülleinlagerung nicht gelitten hat ist hinterfragungswürdig? Als Trinkwasserbrunnen würde ich den nicht mehr verwenden.
    Jedenfalls der Müll und Gatsch muss heraus und da wirst wohl noch einiges an Muskelkraft investieren müssen! Gib aber acht, da kann dann auch Faul oder Gärgas unten sein! Da besteht dann Lebensgefahr!!

    Bohrbrunnen DN 125 , Grundwasserspiegel 5 m, Sumpfrohr 0,5 m, Filterstrecke 5 m, Schlitzweite 0,5 mm, Gesamttiefe 15,5 m, Rohrpumpe aus den Shop (geeignet für Wärmepumpe = energiesparend).

  • Quote

    Wenn nein, ist die Alternative Rammbrunnen überhaupt bei diesen Bodenbeschaffenheit hinsichtlich der Filterproblematik sinnvoll ?


    In Marschboden
    kann man zwar leicht Rammen, aber der Brunnen
    gibt nichts her. Man braucht einen größeren Querschnitt.
    Schade daß der Schacht nur 70 cm Durchmesser hat,
    das erleichtert die Arbeit nicht unbedingt.
    Ein BW-Klappspaten ist unter solchen Bedingungen
    recht praktisch. Ich hab mir in einen solchen BW-Spaten
    den abgesägten Stiel eines normalen Gartenspatens
    (mit Quergriff) eingepasst.
    Vorsicht mit Faulgas! Gerade bei Marschboden kann das
    auftreten. Nur mit Sicherungsanleinung und Sicherheitsposten
    oben arbeiten! Eine Laterne mit Kerze nach unten mitnehmen.
    Gruß
    Georg

  • danke für das schnelle und konstruktive Feedback!


    ok - die Sache mit dem Rammbrunnen wird erstmal begraben und die Sanierung des Bestandbrunnens vorangetrieben.


    Diesbezüglich hatte ich noch die Idee das ganze mit einem Vakuumfass - auch bekannt als Güllefass - quasi auszusaugen - die haben ein 6 oder 8 Zoll Schlauch und können bis zu 4 m tief "saugen". Natürlich mit einem neuen bzw. sauberen Schlauch. Hat das schonmal jemand gemacht ?

  • Ich lese heraus dass es sich hier überwiegend um Metall handelt.
    Evtl. versuchen mit einem starken Magneten erst das Metall raufzuholen, danach aussaugen.

    Ort: 32049 Herford
    Bohrbrunnen 20m | 5" gebohrt, 3" Rohr


    1m Sumpfrohr unten geschlossen mit Plastikdeckel
    6m Filterrohr Schlitzweite 0,3mm
    13m Brunnenrohr
    Kiesschüttung
    abgesenkter Wasserstand bei 2,4qm³/h bei 8m unter Geländeoberkante


    Tiefbrunnenpumpe: Grundfos SQ 2-55, gemessene Fördermenge 3,6qm³/h
    Druckbehälter: Reflex refix DE 18L 4-10 bar (zu klein)

Brunnen selber bauen