Hallo,
ich habe April 2015 einen Schlagbrunnen errichten lassen, was problemlos funktioniert hat. Wasserliefermenge war ebenfalls sehr gut, auch anfangs bei mehrstündigem Dauerbetrieb. Damals wurde mit Schwengelpumpe angesaugt und über dem Stichventil auf Gartenpumpe umgestellt. Der Brunnenbauer hatte die gleiche Pumpe wie meine zum Schlammpumpen verwendet, diese wird als selbstansaugend bezeichnet.
Nach der Winterpause lässt sich der Brunnen nicht in Betrieb nehmen bzw. saugt die Pumpe scheinbar nicht.
Vielleicht fehlt mir die notwendige Erfahrung, bitte daher um ein paar Tipps.
Die Fragen vorweg:
Vielleicht bin ich zu ungeduldig und es dauert einfach länger?
Wie sollte sich der Druck verhalten bzw. wann muss man druckseitig öffnen?
Meine Versuche zur Inbetriebnahme:
Pumpe bei der oberen Schraube mit Wasser gefüllt, 1. Kugelhahn (KH) geschlossen, restliches Rohrwerk druckseitig offen zum Garten, dann Pumpe eingeschaltet. Druckseitig steht prompt 2 bar konstant an. Wenn der KH etwas geöffnet wird, sinkt der Druck sehr schnell bis 0 bar. Schliesst man den KH bei 1,8-1,9 bar, dann steigt der Druck eher schnell auf 2,0 bar. Schliesst man bei ca. 1,7 bar, dauert es schon 20 Sekunden, bis der Druck wieder auf 2,0 bar ist. Schliesst man bei 1,5 bar, dann dauert es ca. 1-2 Minuten, bis der Druck auf 1,6 bar steigt - aber nicht höher - und schliesst man bei unter 1,5 bar, dann bleibt der Druck konstant auf dem niedrigen Wert, d.h. ggf. auch auf 0 bar.
Laut Brunnenbauer soll man die angesaugte Luft mit dem KH ablassen, ich habe daher versucht, mehrmals durch kurzes KH-Öffnun den Druck zwischen 1,8 und 2,0 pendeln zu lassen. Da der KH schwergängig ist, gleichzeitig aber nur wenig geöffnet werden darf, fällt der Druck schnell aus diesem Bereich auf Werte unter 1,5 und bleibt anschliessend auch bei geschlossenem KH auf diesem niedrigeren Wert. Da hilft nur Abschalten und Pumpenwasser nachfüllen.
Nach einiger Zeit wird die Pumpen sehr heiss - geschätzt 60°C am vorderen Gehäuseteil beim Pumpenrad, also so dass man wegen der Hitze die Hand gerade noch flächig aufs Gehäuse legen kann, ohne sich zu verbrennen - weshalb ich die Versuche bis zur Abkühlung unterbrochen habe. Der Motorblock bleibt kühl. In Summe dürfte die Pumpe gestern und heute auf ca. 1/2h bis 1h Laufzeit gekommen sein, ohne das eine Spur von Brunnewasser erkennbar wäre. Zwischendurch habe ich mehrmals Wasser in die Pumpe nachgeleert. Beim Filterglas (druckseitig, durchsichtig) sieht man zwar, dass manchmal ein Schluck Wasser rauskommt, aber das dürfte jenes sein, welches aus dem Pumpenraum kommt, d.h. welches ich öfters nachgefüllt habe.
Brunnenaufbau:
6m-Rohr, an der Spitze ca. 0,5m gelocht, laut Brunnenbauer ca. 3m im Wasser (April/2015). Darüber das grüne Stechventil > 90°-Bogen > Grobsandfänger > saugseitig zur Pumpe. Druckseitig kommt über der Pumpe ein Membrankessel (ca. 2bar Leerdruck, überprüft Mitte 2015) bzw. vom T-Stück seitlich > Kugelhahn > Feinfilter (durchsichtig) > 2. Kugelhahn > Gartenverrohrung. Die Pumpe wurde vom Brunnenbauer zwar unter Eigenmarke verkauft, könne aber eine EBARA AGA mit 1,5 kW sein und der beiliegenden Skizze entsprechen.
PS: Der Brunnenbauer ist hier in der Gegend bereits seit 30 Jahren etabliert, daher vermute ich, dass die Technik und auch Tiefe grundsätzlich passt. Aber ich möchte nicht 200 EUR für einen Besuch hinlegen, falls ich z.B. einfach nicht lange genug warte oder irgendeinen anderen Anfängerfehler mache.
lg,
Norfolk