Liebe Forumsteilnehmer,
zuerst einmal ein großes Lob an dieses super Forum, ich habe mir viele Informationen über Brunnenbau nur durch Beiträge suchen und durchlesen einholen können. Irgendwann habe ich dann beschlossen, dass ich es hinkriegen kann, bei uns in 67227 Frankenthal einen Brunnen in Eigenregie zu bohren. Der Brunnen soll hauptsächlich für die Gartenbewässerung eingesetzt werden, evt. zu einem späteren Zeitpunkt noch an unsere Waschmaschine im Keller angeschlossen werden. Das Werkzeug habe ich mir teilweise von Kollegen geliehen bzw. teilweise selbst gekauft. Ich bin davon ausgegangen, dass bei uns nur Sandboden vorhanden ist (laut Bodengutachten von unserem Hausbau Mittelsand, schwach kiesig, schwach grob- und feinsandig, damals wurde bis in 6m Tiefe erkundet – die Info von Nachbarn war, dass ab ca. 6,50m Grundwasser stehen würde und man problemlos auch tiefer kommt – es haben mehrere Leute im direkten Umkreis Brunnen gebohrt). Auch habe ich zu diesem Zeitpunkt herausgefunden, dass bei uns Brunnen nur anzeigepflichtig sind. Diese Informationen haben mich optimistisch gestimmt, den Brunnen selbst herstellen zu können. Ich habe dann ursprünglich folgende Brunnenausführung geplant:
Blaues Glattwand-Brunnenrohr DN125 (ohne Muffenwulste)
1m Sumpfrohr
3m Filterrohr mit 0,3mm Schlitzweite
Rest Brunnenvollrohr bis GOK
4“-Tiefbrunnenpumpe, 1m über oberem Filterrohr eingebaut, ca. 2m Wasser über Pumpen-OK (keine Möglichkeit, eine oberirdische Pumpe an der Stelle zu platzieren)
Verschluss des Brunnenbodens mit Quellton
Brunnenkopfverschluss
1m KG-Rohr DN200 zur Stabilisierung des Bohrlochs im oberen Bereich, wird nach Brunnenerstellung wieder entfernt
Werkzeug:
Spiralbohrer Ø 150mm mit ca. 12m Gestänge
Spiralbohrer Ø 120 (zum Arbeiten im Rohr)
Kiespumpe ca. Ø 65
Plunscher ca. Ø 108
Holzmanschette für Rohr DN125 + diverse Gewichte (Gehwegplatten, Tiefbordsteine usw.)
Selbstgebautes Holz-Dreibein mit Umlenkrolle + Seil
Dann angefangen, mit dem Erdbohrer bis zum Grundwasser zu bohren, das dann tatsächlich in ca. 6 – 6,5m Tiefe anstand (bis dahin ca. 0,5m Oberboden, dann nur noch reiner Sandboden mit vereinzelten kleinen Kieselsteinen). Danach das Brunnenrohr wie oben beschrieben zusammengeschraubt, ins Bohrloch herabgelassen und weiter mit der Kiespumpe/Plunscher gearbeitet, was bis zu einer Tiefe von ca. 10,5m richtig gut geklappt hat. Bei aktuell 10,5m Tiefe steht die Wassersäule ca. 4,20m im Rohr. Seitdem geht es nicht mehr weiter. Dann wieder bei anderen Nachbarn recherchiert und dabei herausgefunden, dass ab dieser Tiefe wohl eine dicke Lehm-/Tonschicht vorhanden ist, die nur sehr schwer durchbohrbar ist. Das würde passen, da an der Kiespumpe Lehmteile angehaftet haben. Auch habe ich jetzt herausgefunden, dass Brunnen bei uns nur bis zu einer Tiefe von 11m genehmigungsfrei und nur anzeigepflichtig sind. Jetzt habe ich ein Problem: Ich kann maximal noch 0,5m tiefer bohren, bis ich bei den genehmigungsfreien 11m Gesamttiefe bin. Dann würden über dem letzten Filter gerade mal ca. 0,7m Wassersäule stehen, was für eine Tiefbrunnenpumpe ja definitiv zu wenig ist (ist vielleicht sogar 10-20cm mehr Wassersäule, da die Filterschlitze ja nicht direkt OK Filterrohr beginnen, sondern zuerst der Gewindebereich kommt). Ich habe mir jetzt folgendes überlegt: Brunnenrohr wieder komplett ziehen, dann 1m Filter abschrauben sowie Sumpfrohr auf 0,5m einkürzen. Dann hätte ich 2m Filterstrecke mit 0,5m Sumpfrohr verbaut. Dann dieses Rohr wieder auf 10,5m versenken und im Rohr weiterbohren bis zu den genannten 11m. Dann würde das Sumpfrohr komplett im Lehm stehen und ich müsste unten auch nicht verschließen. Dann sollten theoretisch zumindest ca. 2,20-2,40m Wassersäule über dem letzten Filter stehen. Wenn ich dann die Tiefbrunnenpumpe mit Bauhöhe von ca. 60cm einen Meter über dem oberen Filter platzieren würde, hätte ich über der Pumpe noch ca. 60-80cm Wasser. Jetzt meine Frage: Kann das gutgehen? Theoretisch könnte ich auch nur einen Meter Filter versenken ... allerdings mit der Gefahr, dass dann der Zufluss von Grundwasser reduziert wäre (ich meine gelesen zu haben, dass bei 0,3er Schlitzweite und 1m Filterhöhe ca. 1000l/h nachlaufen können ... und das wird ja nicht besser mit der Zeit). Oder gibt es hier noch eine andere Möglichkeit, die ich im Moment nicht sehe? Ich muss dazu sagen, dass unser Nachbar ca. 10m tief gebohrt hat und mehr als genügend Wasser hat. Allerdings weiß ich nur, dass er auch eine Tiefbrunnenpumpe verbaut hat ... aber nicht, was für einen Brunnendurchmesser mit wieviel Filterstrecke und Schlitzweite er verbaut hat. Sein Brunnen dürfte ca. 20-30m entfernt sein.
Die Lehm-/Tonschicht durchbohren möchte ich unabhängig von den 11m genehmigungsfrei nicht, da ich nicht weiß, ob das Wasser darunter dann hochdrückt (habe hier im Forum schon irgendwo gelesen, dass es unter Umständen zu Überschwemmungen kommen kann bzw. auch schon ist).
Schon jetzt vielen Dank für die Antworten!
rema2801