Viel schief gelaufen, ist der Brunnen noch zu retten oder muss neu gebohrt werden?

  • Mein Vater und ein Bekannter wollten sich mal am Brunnenbau probieren.


    Also ab zum Baumarkt und einen Bohrer ausgeliehen.


    Laut seiner Aussage haben sie folgendes gemacht:


    Bis 4 Meter gebohrt (nach 2 1/2 Metern kam schon Wasser).


    Ab 3 Metern bestand der Boden nur noch aus feinem Kies/Sand, so fein wie Spielsand.


    Dann mit dem Bohren aufgehört. Am nächsten Tag sollte ein Filter gekauft werden und samt Schlauch im Brunnen versenkt werden.


    Damit der Brunnen nicht zusammenfällt wurde ein 4 Meter langes 100 mm Plastikrohr in das Bohrloch gesteckt.


    Seitdem kommt man jetzt nur noch ca. 2,5 Meter runter und dann beginnt schon der Sand. Einen Rammfilter haben sie auch nicht mehr einschlagen können.


    Nun die 100 Punkte Frage:


    Kann man den Brunnen noch retten oder muss man das Plastikrohr wieder herausziehen und neu bohren?


    Ich hatte mir jetzt Videos angeschaut wo leute geplunscht haben. Würde man damit wieder auf die 4 Meter kommen oder sogar noch tiefer?



    Leider war ich beim Brunnenbau verhindert sonst hätte ich mich vorher schlau gemacht und das ganze wäre vielleicht nicht so unprofessionell abgelaufen. Naja, wenigstens versuche ich jetzt Schadensbegrenzung zu betreiben.


    Bin über jeden Tipp dankbar! :S


    PS: Wo kann man solch einen Plunscher eigentlich ausleihen? Bei einem 100 mm Rohr sollte man dann einen 90 mm Plunscher nehmen?


    Heißt das Ding eigentlich so oder gibts da noch einen anderen Ausdruck für?

  • Würde man damit wieder auf die 4 Meter kommen oder sogar noch tiefer?

    Normalerweise schon. Man kann aber auch eine Kiespumpe nehmen.

    Wo kann man solch einen Plunscher eigentlich ausleihen?

    Von einem guten Bekannten oder in manchen Gegenden Deutschlands soll es auch in Baumärkten möglich sein..

    Bei einem 100 mm Rohr sollte man dann einen 90 mm Plunscher nehmen?

    Das sollte passen.

    Heißt das Ding eigentlich so

    Ja, der Begriff kommt aus dem englischen Wortschatz, es ist das eingedeutschte Verb to plunge. Regional gibt es jedoch Abweichungen, man findet auch den Begriff "Schlämmbüchse".

    Gruss

    kg49

    Es fördert nicht die Problemlösung, wenn von Seiten der Ratsuchenden erst nach mehreren Tagen auf einen Forenbeitrag geantwortet wird, da dies häufig ein erneutes Einlesen in die Problemstellung erfordert.


    Ein Problem ist meist schon halb gelöst, wenn es klar und vollständig beschrieben wird.


  • Wo liegt der Unterschied? Kiespumpe durch Unterdruck und Plunscher durch Verkeilung? Wenn ich bei Google Kiespumpe eingebe dann kommt als Ergebnis Plunscher.


    In unserem Bauhaus und Obi haben sie sowas nicht. Deswegen hatte ich gefragt.




    Und vielen Dank für die tolle Erklärung der Wortherkunft! ;)

  • Wo liegt der Unterschied? Kiespumpe durch Unterdruck und Plunscher durch Verkeilung? ...

    ... eine Kiespumpe ist praktisch ein Plunscher mit Kolben. Zieht man den Kolben hoch, so entsteht ein Unterdruck, der den Sand ansaugt. Das funktioniert allerdings nur unter Wasser gut und nur dann ist die KP dem Plunscher weit überlegen. Normalerweise ist am Anfang nicht genug Wasser vorhanden; es wird dann Fremdwasser benötigt. Alternativ schraubt man den Kolben heraus und benutzt die KP als Plunscher.


    Viel Erfolg und Gruß

    Bohrbrunnen1 DN 100, 9m, 30cm Sumpfrohr, 2m Filterrohr SW 0,3, 7m Vollrohr; GW bei ca. 5m; HWW 1100 W mit Vorfilter und Druckschalter mechanisch
    Bohrbrunnen2 DN 100, 15m, 1m Sumpfrohr, 4m Filterrohr SW 0,3, 10m Vollrohr; GW bei ca. 5m; HWA 1400W mit Vorfilter und elektronischer Regelung

  • das was netblitzz da schreibt ist so nischt ganz richtig!

    Das mit dem Unterschied stiemt doch das mit der überlegen heit nicht. Es ist so, das du bei der Plunsche übung braust! Doch hat sie den Vorteil, das sie einen größeren Bereich löst und von da her das Rohr leichter rutscht. Die Kiespumpe hingegen zieht Punktuel und mann mus das Rohr mit mehr Gewicht belasten um es runter zu bekommen. Auf Youtube ist das sehr schön in einem Viedeo dargestehlt. Beide Verfahren haben ihre vor und nachteile. Des wegen habe ich immer beides da bei. Die KIespumpe benutze ich zum Beispiel wenn ich zufiel Material im Rohr habe. Das kommte vor, wenn du material hast das sich leicht löst und beim hochziehen der Plunsch durch den unterdruck ins Rohr gezogen wird und das Rohr sich senkt. Wenn das mehr malz hinter einader geschiet weschseln wir auf die Kiespumpe und ziehen mit ihr das Materieal raus.

    Bohrbrunnen 17 meter bei 10 meter Wasser. Pumpe DAB 30/50 Tiefenbrunnrnpumpr mit 6m3 leistung. Weitere Brunnen DN 300 mit 60m3 leistung. Pumpe Grundfos Wasserknecht.

  • Waren heute beim Bauhaus und bei Boels Maschinenverleih.


    Niemand verleiht Plunscher und es konnte uns auch keiner einen Tipp geben,wo man in Berlin sowas ausleihen kann. Hat hier jemand vielleicht noch einen guten Tipp für uns wo man einen Plunscher / eine Kiespumpe bekommt?


    Vielen Dank!

  • Käuflich: einmal hier beim Forenbetreiber und dann natürlich in der Bucht. Gerade in und um Berlin sind viele Brunnenbauer aktiv, da sollte man schon gebraucht etwas bekommen. Kann man ja später wieder verkaufen, ist wahrscheinlich billiger als eine tageweise Ausleihe.

    Gruss

    kg49

    Es fördert nicht die Problemlösung, wenn von Seiten der Ratsuchenden erst nach mehreren Tagen auf einen Forenbeitrag geantwortet wird, da dies häufig ein erneutes Einlesen in die Problemstellung erfordert.


    Ein Problem ist meist schon halb gelöst, wenn es klar und vollständig beschrieben wird.


  • Entschuldigung für die späte Rückmeldung, bin momentan leider bisschen in Stress und komme zu nichts.


    Trotzdem danke für die Tipps!


    Brunnenbauer, welche wir befragten, wollten immer selbst Hand anlegen und waren weder zu Tipps noch für Verleih aufgeschlossen. Kann ich verstehen aber hilft uns leider nicht weiter.


    Werden uns nun einen 90 mm Plunscher für das 100 mm Rohr besorgen.

    Bei ebay für 55 € mit verstärkter Klappe. Denke, das passt, oder?


    Was für eine Umlenkrolle und welches Seil benutzt man denn?


    Hatte vor, diese an ein Brett zu schrauben, das Brett an einer Klappleiter zu befestigen und den Plunscher dann am Seil hängend über diese Rolle laufen zu lassen.


    Nun mal zu einer Verständnisfrage bitte:


    Das Bunnenrohr ist ja ca. 4 Meter tief eingelassen und nach 2 1/2 Metern kommt schon Wasser und danach Feinkies bzw. Sand.


    Das Brunnenrohr ist komplett dicht an den Seiten und nur nach unten und oben hin offen.


    Wenn wir jetzt mit dem Plunscher arbeiten und gut voran kommen, müssen wir dann nur bis zum Ende des Rohres plunschen oder noch darüber hinaus?


    Und wie weit muss der Filter dann rein? Muss dieser außerhalb (unterhalb) des Brunnenrohres sein oder darf er auch im Brunnenrohr liegen wenn in diesem der Wasserspiegel noch ca. 1 1/2 Meter steht?


    Bekomme irgendwie nicht in meinen Kopf wieso man was wie macht.


    Hätte man nicht auch einfach ohne Brunnenrohr gleich nach dem Bohren einfach den Filter mit Ansaugschlauch in das Bohrloch stecken können? Wofür ist das Brunnenrohr genau gut, was bezweckt man damit?


    Sorry für die vielleicht vielen blöden Fragen aber egal wie viel ich im Internet suche - ich finde irgendwie keine Antworten auf diese Grundsatzfragen...


    Vielen Dank im Voraus!

  • Damit das ganze mal in eine eindeutige Richtung geht:

    Was für ein Brunnen soll überhaupt erstellt werden? Bohrbrunnen oder Schlagbrunnen?

    Befindet sich schon Wasser im Rohr, wenn ja wie hoch?

    Gruss

    kg49

    Es fördert nicht die Problemlösung, wenn von Seiten der Ratsuchenden erst nach mehreren Tagen auf einen Forenbeitrag geantwortet wird, da dies häufig ein erneutes Einlesen in die Problemstellung erfordert.


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  • Soweit ich weiß wollte mein Vater einen Bohrbrunnen erstellen.


    Wie eingangs schon erwähnt, lieh er sich mit einem Bekannten zusammen einen 120er Bohrer und fing an zu bohren. Nachdem sie dann nach 4 Metern auf Sand/ Feinkies gestoßen waren hörten sie auf. Keiner von beiden hatte daran gedacht einen Filter zu kaufen (welchen auch immer man braucht).


    Also wurde ein 4 Meter langes 100 mm Rohr (siehe Fotos) in das Bohrloch gesteckt und es sollte nach ein paar Tagen weiter gehen mit Einlassung des Filters und des an den Filter angebrachten Ansaugschlauches. Nur war dann leider schon wieder 1,5 Meter vom Rohr mit Sand und Wasser von unten zu.


    Nachdem Absaugversuche mit Nasssauger fehlschlugen wurde ich damit beauftragt, einen Rammfilter zu bestellen. Gesagt getan.

    Aber der Rammfilter,ließ sich innerhalb des Rohres nicht in den Sand rammen.


    Nachdem ich mir das ganze, was die beiden da veranstaltet hatten, mal angeschaut hatte, kam ich auf die Idee hier nach Hilfe zu suchen um die ganze Sache jetzt etwas professioneller anzugehen.


    Wie sollten wir nun weiter verfahren?


    Wasser befindet sich im Rohr, allerdings nur knapp über dem Sand in 2,5 Metern tiefe.


    Ich denke, wenn der Sand wieder aus dem Rohr gebracht wird dann steht im Rohr ca. 1,5 Meter Wasser. Zumindest stießen mein Vater und der Bekannte laut deren Aussage nach 2,5 Meter Bohren auf Wasser. Unser Grundstück liegt knappe 3 Meter tiefer als die normale Höhe in unserer Umgebung.


    Also Rohr ziehen und nun doch einen Rammbrunnen drauß machen oder im Rohr sich weiter nach unten arbeiten mit Plunscher ( womit dann meine 2 Beiträge drüber gestellten Fragen aktuell werden würden).


    Vielen Dank!

  • hallo dann mal.

    nun bei einem profi brunnen geht es so vor sich. Erst bohrrohr vortreiben bis auf ervorderliche tiefe dann brunnenroh wie volgt zusammenschrauben. Bodenkappe , Sumpfrohr Fielter Vollrohr bies oben. Das ganze ins Bohrror und dann Fielterkies in den Spaltraum zwichen Brunnenrohr und Bohrrohr wo bei dieses gezogen wierd un da rauf zu achten ist, das das Brunnenrohr an Ort und Stelle bleibt.

    Bohrbrunnen 17 meter bei 10 meter Wasser. Pumpe DAB 30/50 Tiefenbrunnrnpumpr mit 6m3 leistung. Weitere Brunnen DN 300 mit 60m3 leistung. Pumpe Grundfos Wasserknecht.

  • Das Rohr kannst Du als Beginn oder Grundlage eines Bohrbrunnens vergessen. Allerhöchstens kann man es als Arbeitsrohr für einen Schlagbrunnen betrachten. Dazu müsste es mit einer Kiespumpe leergeräumt werden und anschliessend müsste ein Rammfilter komplett unter die Rohrtiefe gerammt werden.

    Beachte aber, dass ein Rammfilter kaum für feinen Sand geeignet ist. Die Tresse des Filters lässt feine Sandkörner durch und die Eintrittsfläche ist für feinsandige Wasserleiter zu klein.

    Also nur etwas für Grobsand oder Kies.

    Gruss

    kg49

    Es fördert nicht die Problemlösung, wenn von Seiten der Ratsuchenden erst nach mehreren Tagen auf einen Forenbeitrag geantwortet wird, da dies häufig ein erneutes Einlesen in die Problemstellung erfordert.


    Ein Problem ist meist schon halb gelöst, wenn es klar und vollständig beschrieben wird.


    Edited once, last by kg49 ().

  • Ich hatte jetzt nochmal ein längeres Telefonat mit meinem Vater.


    Wir haben auf dem Grundstück ja noch einen Brunnen, der momentan die Laube und den Garten versorgt.

    Dieser wurde damals von einem Brunnenbauer gemacht gegen Bezahlung - also sollte man von einem Profi ausgehen. Bisher funktioniert ja auch alles einwandfrei seit ca. 10 Jahren.


    Mein Vater schaute ihm damals über die Schulter. Und genau so wollte mein Vater mit dem Bekannten jetzt ebenfalls den Brunnen machen.


    Der Profi ging damals so vor, dass er bis auf 7 Meter ein Loch bohrte und darin einfach einen Filter mit angeschlossenem PE Rohr reinsteckte. Das Loch wurde zugegraben. Fertig. Seitdem funktioniert das Teil.


    Ich habe weder hier noch bei meinen anderen Recherchen auch nur ansatzweise ein ähnliches Vorgehen gefunden. Ist sowas nicht eigentlich Pfusch???

    Aber naja, der Brunnen läuft noch immer...


    Und eben genau so wollte mein Vater jetzt auch vorgehen. Mit Bekanntem Loch gebohrt (laut heutiger Aussage 5-6 Meter) und dann nicht daran gedacht, dass der Brunnen ja wieder zusammen fallen könnte. Er wollte das Sieb noch am selben Tag besorgen, fand beim örtlichen Baumarkt aber kein Sand-/ Feinkiessieb und deshalb steckten sie das Rohr (obiges Bild) so weit in den Brunnen, wie sie es noch schafften nach ein paar Stunden. Sie kamen eben nur bis 4 Meter. So entstand das ganze Desaster.


    Wir werden jetzt einen Rammbrunnen an dieser Stelle errichten. Spricht etwas dagegen, das Rohr, welches jetzt noch drin steckt direkt vor dem Rammen zu ziehen? Ich weiß nicht, ob es jetzt noch sinnvoll wäre zu plunschen.


    Der alte Brunnen funktioniert ja anscheinend noch immer gut genug. Und der dürfte ja von der Art her genau so ergiebig sein wie der Rammbrunnen, den wir jetzt errichten möchten.


    Was sagt ihr zu dem Ganzen?

Brunnen selber bauen