Hallo. Ich möchte einen alten Brunnen aktivieren. 15m mit 5/4 Zoll Saugleitung. Zusätzlich zu einer Handschwengelpumpe soll eine elektrisch betriebene Pumpe verwendet werden. Welche Pumpe kommt bei dem Querschnitt und der Förderhöhe in Frage und wie kann ich die Kombination umsetzen? Danke. Alex
Druckpumpe und Handschwengelpumpe kombinieren
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Wie tief liegt der Grundwasserspiegel?
Gruss
kg49
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Mittlerweile noch etwa 4m.
Beide Pumpen sollten robust und günstig sein. Gerne auch gebraucht. Danke. Alex
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Mittlerweile noch etwa 4m.
Das ist etwas ungewöhnlich formuliert.
Also, damit es keine Missverständnisse gibt, die Förderhöhe beträgt 4m?
Gruss
kg49
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Der Grundwasserstand ist auf etwa 4m gestiegen.
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Der Grundwasserstand ist auf etwa 4m gestiegen.
Sehr ungewöhnlich bei dem Wetter. Aber nun ja.
Zitat:
"Grundwasserstand, die Höhe des Grundwasserspiegels über oder unter einer waagrechten Bezugsfläche"
Das heisst, ohne Angabe der Bezugsfläche ist der Grundwasserstand nicht eindeutig.
Wenn er jedoch gestiegen ist, müsste die von Dir gemeinte Bezugsfläche die Brunnenssohle sein.
Deswegen hatte ich nach der Förderhöhe gefragt, die ist nämlich eindeutig.
Vielleicht bist Du so nett und beantwortest jetzt diese Frage nach der Förderhöhe.
Gruss
kg49
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Der Grundwasserspiegel liegt etwa 4m unter der Geländeoberfläche. Der Anstieg ist auf die örtliche Besonderheit (Urstromtal) in Verbindung mit fehlender Melioration zurückzuführen.
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Danke. Ich hoffe, die weitere Kommunikaton läuft etwas eindeutiger.
Ich möchte einen alten Brunnen aktivieren.
Was für ein Brunnen?
Schlagbrunnen?
Bohrbrunnen?
Schachtbrunnen?
Welcher Filter wurde verbaut? Filterlänge und Grösse der Filterschlitze.
Angaben wichtig für die Auswahl der Elektropumpe.
Gruss
kg49
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- Bohrbrunnen
- 2 Zoll
- 2m
- 0,5mm
- Ansaughöhe siehe oben
Grüße
Alex
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- 2 Zoll
- 2m
Anscheinend optimale Bodenverhältnisse.
Sandfrei?
und wie kann ich die Kombination umsetzen?
Y- oder T- Verzweigung oberhalb des Brunnenkopfes. In jeden Zweig ein federgesteuertes Rückflussventil. Fertig. Nice to have: Belüftungs- und Entleerungshähne nach Bedarf oder im Rückflussventil integriert.
Welche Pumpe kommt bei dem Querschnitt und der Förderhöhe in Frage
Jede die den Leistungsbedarf abdeckt.
Wählt man ohne nähere Kenntnisse oder mit einer schlechten Beratung eine Pumpe aus, so gibt es für deren Stärke drei Möglichkeiten:
Zu stark,
zu schwach,
zufällig genau richtig.
Um dem Zufall auf die Sprünge zu helfen und um eine optimale Auswahl treffen zu können, muss man zwei Werte bestimmen:
1. Die maximale Wassermenge, die die Pumpe pro Zeiteinheit liefern soll
2. Den erforderlichen Wasserdruck, der am Pumpenausgang bei der unter (1.) bestimmten Wassermenge anliegen muss.
Am einfachsten ist dabei die Bestimmung der Wassermenge. Jeder renommierte Sprinklerhersteller gibt den Druck und die Wassermenge an, die für die Beregnung einer Fläche erforderlich ist. Bei unbekannten Verbrauchern kann man die Wassermenge mit Hilfe des Hausnetzes und einem Durchflussmesser (Wasseruhr) bestimmen oder auf Erfahrungswerte zurückgreifen (Eimerfüllmethode). Allerdings ist die Anschaffung einer Wasseruhr sowieso auch für später sehr nützlich. Unter Beachtung des Gleichzeitigkeitsfaktors erhält man nun eine bestimmte Wassermenge, z.B. 1800 L/h bzw. 1,8 m³/h.
Die Bestimmung des erforderlichen Pumpendrucks ist etwas aufwändiger. Hier müssen drei verschiedene Faktoren berücksichtigt werden:
1. Druckverluste durch Höhenunterschiede
2. Druckverluste durch Wasserströmung
3. Betriebsdruck des Gerätes
Die Druckverluste durch Höhenunterschiede bestimmt man durch den Höhenunterschied zwischen Grundwasserspiegel und dem höchsten Wasserentnahmepunkt (Die Tiefe, in der eine Tiefbrunnenpumpe hängt, spielt keine Rolle).
Beispiel: Grundwasserspiegel im Betrieb bei – 8m, höchster Entnahmepunkt + 13m, bezogen auf die Höhe des Brunnenkopfes bzw. dem Standort einer Saugpumpe. Daraus ergibt sich ein Höhenunterschied von 21m, was einem Druckverlust von 2,1 Bar entspricht.
Druckverluste durch Wasserströmung bestimmen sich aus dem Querschnitt und Länge des Steig- (Ansaug-) rohres der Pumpe sowie aus Querschnitt und Länge der Verteilerleitungen. Die Berechnung ist so komplex, dass man diese nicht selbst durchführt, sondern auf Tabellen oder Berechnungprogramme zurückgreift. Z.B. http://www.druckverlust.de/onlinerechner .
Hierbei muss nur beachtet werden, dass grundsätzlich der Innendurchmesser des Rohres eingegeben werden muss. Gerade bei PE Rohren führt das immer wieder zu Missverständnissen. PE 40 hat halt 32mm Innendurchmesser. Hat man Leitungen mit verschiedenen Durchmessern, so müssen diese einzeln berechnet und die Einzeldruckverluste am Schluss addiert werden.
Zu den Druckverlusten der Leitungen kommen dann noch Druckverluste von Rückflussventilen, Wasseruhr, Filter, Presscontrol, Schieber, Hähne etc. hinzu. Hier kommt es auf Anzahl und Querschnitt an. Meistens kommt man mit einer Pauschalannahme von 0,5 – 1,5 Bar aus.
Der Betriebsdruck des Gerätes (Sprenger etc.) steht im Datenblatt oder kann beim Hersteller angefragt werden.
Diese Drücke werden addiert, z. B. erhält man 5,7 Bar. Mit der im Beispiel angenommenen max. erforderlichen Wassermenge von 1,8m³/h erhält man jetzt den Arbeitspunkt der gesuchten Pumpe: 5,7 Bar / 1800L.
Für diesen Arbeitspunkt ist jede Pumpe geeignet, deren Pumpenkennlinie genau durch diesen Punkt läuft. Man muss also bei Pumpen, die man aussuchen oder vergleichen will, die Pumpenkennlinien anschauen, ob sie (in etwa) durch diesen Punkt laufen.
Oft geben Pumpenhersteller bei ihren Pumpenkennlinien einen Bereich an, in dem die Pumpe einen guten Wirkungsgrad hat. Dieser Bereich wird häufig durch zwei senkrechte Striche in der Pumpenkennlinie gekennzeichnet. Man sollte Pumpen bevorzugen, bei denen der berechnete Arbeitspunkt innerhalb dieses Bereiches liegt.
Zuletzt darf man nicht vergessen sicherzustellen, dass der Brunnen überhaupt in der Lage ist, die berechnete Wassermenge zu liefern.
Also Arbeitspunkt bestimmen, finaziellen Rahmen festlegen und dann kann man was aussuchen.
Gruss
kg49