Hallo BrunnenGemeinde,
ich bin in Sachen Brunnenbau noch unerfahren und lese mich seit einigen Tagen auch dank diesem Forum immer tiefer in die Materie ein.
Mein Bauvorhaben ist ein Schachtbrunnen, bei mir auf einem abgelegenem Wiesenstückle ohne Zufahrt, was den bisherigen Wasserkanister Transport zukünftig vermeiden soll.
Das Wasser soll für etwas Gemüseanbau sowie zum Waschen, evtl. mal abduschen reichen. Wenn das Wasser Trinkqualität haben sollte wäre ich nicht abgeneigt. Also ca. 200Liter am Tag wären super!
Die Wiese liegt an einem Hang und endet in einer kleinen Senke oder nennen wir es mal mini Talsohle wo auch ein kleines Rinnsal in den nassen Jahreszeiten ein paar wenige Liter Wasser fließen lässt. Auf der anderen Seite des Rinnsals geht der NachbarHang wieder um ca. 30höhenmeter hoch. Mein Grundstück endet so zu sagen am Scheitelpunkt der beiden Hänge.
Evtl. könnt Ihr mit dem angehängtem Bild die Lage etwas einschätzen.
Unser Hütte steht, ca. 5 Höhenmeter über meinem zukünftigem Brunnen Schacht am Hang gebaut. Ich habe einige Solarpanels und kann vermutlich somit ca. 300-800 Liter an sonnigen Tagen pumpen. Das Ziel wäre, dass die Pumpe zumindest jeden Tag automatisch mind. 100Liter Wasser entnehmen soll und in unserer 5m höheren Zisterne an der Hütte mit Überlauf Pumpen soll.
Da unsere Wiese einige große Bäume stehen und direkt an einem "Waldrand" liegt und teilweise der Hang auch recht steil ist, kann ich nicht mit einem Brunnenbohrer oder Traktor dort hin anrücken, lediglich auf meinem Trampelpfad mit der Schubkare agieren. Daher fallen Beton-Ringe aus und es dürfen am Ende ca. 2Tonnen Ziegelstein mit der Schubkarre gekarrt werden (100m und 30höhenmeter Bergab, das gibt Muckies!)
Ich habe mir in den Kopf gesetzt so einen Brunnen in gemauerter Ausführung, nach dieser Anleitung zu graben. Der Letzte seines Standes? Der Brunnenbauer
Die letzten Tage habe ich damit verbracht einen Schacht mit 110cm Durchmesser zu graben und habe inzwischen auch Mega Spaß an dieser Arbeit, auch wenn ich jeden Muskel spüre.
Der Boden ist extrem Lehmig und allein auf dem 1,1m Durchmesser oft von verschiedenen Bodenarten durchsetzt, teilweise mit Lehmsteinen bis zu 20cm Größe, sowie grauer Lehm und teilweise auch Schieferartige LehmPlatten, grau/rot. Da der Boden extrem Komprimiert und fest wirkt, habe ich bis jetzt bei 1,6m Tiefe noch auf die Schalung verzichtet, diese möchte ich nun bei ca. 1,8m Tiefe anbringen, wie im Film mit Umlaufenden Brettern zu sehen ist.
Aktuell habe ich bei ca. 1,2 -1,4m Tiefe an 3 Stellen an den Schachtwänden schon die ersten Wassertropfen, welche aus den Wänden in den Schacht laufen, es ist allerdings nur sehr wenig Wasser. siehe Foto.
An diesem Punkt bin ich mir nicht sicher ob es sich dabei um versickerten Regen handelt, da es in den letzten Tagen bei uns viel geregnet hatte, oder ob es sich evtl. schon um wenig Grundwasser handelt. Bei dieser Tiefe liege ich auch in etwa auf der selben höhe wie das kleine Rinnsal, welches ca. 3m entfernt aktuell ein paar wenige Liter Wasser, je Minute liefert.
Im Forum habe ich gelesen, dass Grundwasser immer das selbe höhenlevel wie ein Bach in der näheren Umgebung hat. Mir stellt sich nur die Frage ob ein Rinnsal welches einige Monate im Jahr nur aus Matsch besteht und am leichten Hang liegt auch dazu gehört?
Ich habe nun mal 24h Stunden abgewartet und der Schacht hat sich bis jetzt mit ca. 15cm Wasserstand (115Liter) gesammelt, welches ausschließlich über die drei Punkte an der Schachtwand in 1,3m Tiefe eingetröpfelt ist.
Sollte ich am besten mal 2 Trockene Wochen abwarten um zu sehen ob in 1,3m Tiefe noch immer Wasser kommt?
Ich hätte kein Problem damit nochmal 1-1,5m zu graben, allerdings möchte ich eben auch nicht zu viel Wasser graben. Somit die Frage, wie kann ich Grundwasser von evtl. Oberflächenwasser differenzieren, bzw. ist 1,3m Tiefe überhaupt noch Oberflächenwasser? Wie weit sickert Regen in einen Lehmboden ein?
Ich freue mich auf eure Einschätzungen.
Gruß Ben