Brunnenstube notwendig?

  • Sorry, falls diese Frage zu dumm sein sollte:


    Ich habe im Garten einen 40m Bohrbrunnen, dessen 100DN Brunnenrohr ca. 20cm über dem Rasen endet. Da muss jetzt wohl eine Pumpe unten rein (Anfrage läuft im "Pumpen"-Bereich), aber was mache ich oben?


    1. Kann ich das von der Pumpe kommende Druckrohr einfach 60cm tief (frostsicher) durch das Brunnenrohr führen und im Erdreich verschwinden lassen?
    2. oder muss ich eine Brunnenstube aus Betonringen bauen, das Brunnenrohr in 60cm Tiefe abschneiden, und das Druckrohr dann oben aus dem gekappten Brunnenrohr rausführen?


    Falls 1. ok ist: Kann ich das Brunnenrohr um 30cm kappen und verschließen, sodass es unter dem Rasen verschwindet? (ja, mir ist schon klar, dass ich es nach zehn Jahren wieder öffnen können sollte...)



    Über eure Kommentare freut sich
    Herbert Berg

  • Moin Herbert.Berg,


    würde wohl beides gehen. Doch eine schöne Brunnenstube ist natürlich besser.
    Eine Brunnenstube verhindert das Eindringen von Oberflächenwasser in den Brunnen und eine Verunreinigung des GW.
    Es gibt auch Brunnenstuben als Fertigteile, über Preise kann ich keine Auskunft geben.
    Ich hätte aber alles zumindest 80cm tief gebaut.
    Gruss
    PM

  • Hallo Plunschmeister,


    vielen Dank für die Antwort. Ok, ich mache also eine Brunnenstube.


    Ist der Ansatz in etwa ok:
    1m tief und mit 1m Durchmesser graben, 15cm Beton rein, Brunnenrohr 20cm rausgucken lassen, Betonringe drauf, das Ganze 10cm über Bodenoberfläche mit einem Betondeckel abschließen.


    Ist das frostsicher? Oder sollte ich über dem Brunnenende (also unten in der Brunnenstube) noch einen Überbau zur Isolierung setzen?


    viele Grüße, Herbert

  • Moin Herbert,



    1m Tiefe reicht auf alle Fälle, das ist Frostsicher.



    Würde aber auch einen Stromanschluss in die Brunnenstube mit reinlegen, wegen der Pumpe.


    Gruss
    PM

  • Hallo Plunschmeister et al,


    ich habe die Brunnenstube genauso gebaut wie im Link beschrieben. Die prima bebilderte Anleitung hat es ja leicht gemacht, Strom habe ich auch, Wasser läuft. Ich habe einen Gussdeckel drauf (genauso wie auf den Bildern). Stutzig macht mich in der Anleitung folgender Satz:


    "Sinnvollerweise sollte man einen Schieber und eine Entleerung in die Rohrleitung einbauen um die Leitung im Winter zu entleeren."


    Ist meine 1m tiefe Brunnenstube jetzt (im Rheinland!) doch nicht frostsicher? Ich habe mal reingefühlt, die Stube ist relativ warm. Aber der Gussdeckel ist vermutlich keine gute Wärme(Kälte)dämmung. Sollte ich doch nochmal mit Styropor oder ähnlichem nachlegen?


    Wasser brauche ich auch im Winter!


    viele Grüße, Herbert

  • Hallo Herbert


    In unseren Gefilden hier ist 1 Meter ( noch ) frostsicher.

    Natürlich fällt die Kälte nach unten. Daher kann es nicht schaden unter dem Deckel noch eine Isolation anzubringen. Steinwolle oder Styropor. Ein Holzkasten über dem Deckel geht auch.
    Nur kann es dann Schwitzwasser geben. Das Wasser was gefördert wird ist ja wärmer als die momentane Umgebungstemperatur.
    Baue doch einen Temperaturfühler da unten ein ( Funk ) und kontrolliere das. Wenn es über Null bleibt brauchst du nichts zu machen.
    Ein Schieber und eine Ablassstelle sind nie verkehrt. Wenn du die Leitung mal entleeren musst geht es einfacher.

  • Hallo Fellnase,
    da muss ich dir etwas wiedersprechen. In manchen Gebieten in D ist die Frostgrenze schon bei 1,20. Das lässt sich allerdings beim zuständigen Wasserversorger erfragen. Der hat zum einen die "offizielle" Frostgrenze aus eigeninteresse und zum anderen ist diese auch für einen "Jahrhunderwinter" ausgelegt, also das was wir letztes Jahr hatten.


    So ist man auch auf der sicheren Seite wenn man wie normalerweise -12° plötzlich längere Zeit bis -30° hat, wie bei uns im letzten Jahr.


    Aber: Das ist nur für extremsituationen. Unser Zisternenanschluss ist letztes Jahr immer wieder mal eingefrohren (der liegt auf 90cm). Dabei gefriert das Wasser aber ja nicht plötzlich. Etwas Wasserentnahme in der Nacht hlft hier auch ganz gut, um solche extreme abzumildern. Bei uns lief die Waschmaschine um 2200 und schon ist nichts mehr eingefroren.


    mfg
    TP

  • Hallo TB


    Finde ich ja gut das aufgepasst wird und nicht alles so hingenommen wird wie es geschrieben wird.


    Also mit den verschiedenen Tiefen hast du recht, Villingen im Schwarzwald schreibt eine Mindesteinbautiefe von 1,40 Meter vor, hier bei uns sind es 80 cm.
    Verschiedene Wasserleitungen die selbst gelegt habe sind nur 60 cm tief und nicht eingefroren im vergangenen Jahr. Sie waren nur ein, oder 2 mal in der Woche in Betrieb.
    Auch gewisse Vorschriften und Richtlinien geben nicht viel dazu her. in der DIN 1988 Teil 4 und DIN EN 1717 steht auch nicht viel brauchbares was unser Problem berührt.
    Nur die Mindesteisbautiefe ist nicht wirklich auf eine Brunnenstube anwendbar.
    Hier sollte dann die Erfahrung die jeder selbst sammeln muss greifen.
    Wenn die Leitung dauerhaft in Betrieb ist besteht ja keine Gefahr.
    Wer sicher sein will muss halt isolieren. Besser mehr.

  • Hallo zusammen,
    Moin Herbert,


    es freut mich, das du deine Brunnenstube fertiggestellt hast, auch wird diese frostsicher sein.
    Die mittlere Frosteindringtiefe beträgt in Mitteleuropa 60 cm.
    Natürlich hängt dieses auch von der Wärmeleitfähigkeit des Bodens ab.
    Wenn du um die Brunnenstube eine Kiesfüllung eingebracht hast, kann das Wasser ablaufen und es passiert auch beim strengsten Frost nichts.
    Zudem hast du auch noch die Wärme des Brunnenwassers.


    Ansonsten ist es so, wie von Fellnase beschrieben, dieses gilt insbesondere für stark beanspruchte Bauwerke ( Straßen).

  • Vielen Dank für eure Kommentare, ich werde mich danach richten:


    1. ich werde gut schlafen, weil (hier) kaum etwas passieren kann
    2. ich werde trotzem etwas Zusatzisolierung anbringen, denn besser ist besser. Vielleicht eine umgestülpte Tonne über den Brunnenkopf.


    Vielen Dank nochmal, und guten Rutsch wünscht
    Herbert


  • Hallo,


    leider funktioniert der Link nicht mehr. Gibt es irgendwo gute Anleitungen für Brunnenstuben?

    Ort: 32049 Herford
    Bohrbrunnen 20m | 5" gebohrt, 3" Rohr


    1m Sumpfrohr unten geschlossen mit Plastikdeckel
    6m Filterrohr Schlitzweite 0,3mm
    13m Brunnenrohr
    Kiesschüttung
    abgesenkter Wasserstand bei 2,4qm³/h bei 8m unter Geländeoberkante


    Tiefbrunnenpumpe: Grundfos SQ 2-55, gemessene Fördermenge 3,6qm³/h
    Druckbehälter: Reflex refix DE 18L 4-10 bar (zu klein)

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Brunnen selber bauen