Bringt es nennenswerte Vorteile, wenn man statt 2" den Rohrdurchmesser auf 4" vergrößert? Oder wäre das zusätzliche Wasser schnell ausgesaugt und dann kommt ohnehin nur noch die gleiche Menge nach, die so oder so nachfließt? Gut, durch den größeren Umfang käme vielleicht etwas mehr nach. Das Grundwasser steht aktuell 5m tief, wenn man 10m tief bohrt wäre das ausreichend oder ergeben sich nennenswerte vorteile, wenn man tiefer geht? Es müssen ja nicht die theoretischen 2500 Liter pro h gefördert werden, die die Tauchpumpe schafft. Wenn kontinuierlich 1000 Liter beispielsweise kämen, würde das auch reichen.
Rohrdurchmesser/ Länge der Wassersäule
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Bringt es nennenswerte Vorteile, wenn man statt 2" den Rohrdurchmesser auf 4" vergrößert?
S. 5:
http://www.gwe-gruppe.de/export/shared/…C_Ansicht_D.pdf
Gruss
kg49
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Vielen Dank, nun verstehe ich den Zusammenhang schon etwas besser. Fragt sich nur, was man da ansetzen muß? Also Grundwasser in 5m Tiefe und 10m tiefes Loch bedeutet 5m Wassersäule und demzufolge 5m geschlitzten Brunnenfilter? Sind feste Gesteinsschichten dazwischen, muß man die sicherlich abziehen, denn die liefern ja kein Wasser.
Doch schon beim Ansetzen der richtigen Schlitzweite frage ich mich, was bei mir erforderlich ist? Nimmt man zur Sicherheit den niedrigsten Wert 0,2mm (irgendwo las ich 0,3 reicht fast immer aus), ergäbe das 1.250 Liter Wasser pro Meter, also bei 5m Wassersäule bis zu 6.250 Liter pro h? Dann wäre ja eine Bohrtiefe von 10m mehr als ausreichend oder habe ich das Diagramm falsch gedeutet? Irritierend ist für mich zudem, dass z.B. die 1,0 bzw. 2,0m links nicht an der Linie, sondern genau dazwischen stehen? Die erste Linie steht doch für 1,0m? Oeben bei 8,0m stimmt es ja dann überein.
Man könnte ja ggf. auch die Schlitzweite des alten Brunnenfilters übernehmen, denn dort kam nach einigen Tagen Wasserförderung kein feiner Sand mehr. Feiner braucht es eigentlich nicht zu sein.
Wenn so alles richtig ist, wäre ja die klassische Aussage, daß man bei dem kleinen Rohrdurchmesser mind. 20m tief bohren müsse, völliger Unsinn?
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Wenn so alles richtig ist, wäre ja die klassische Aussage, daß man bei dem kleinen Rohrdurchmesser mind. 20m tief bohren müsse, völliger Unsinn?
Vom Filterrohrdurchmesser auf die Wasserförderung zu schliessen ist immer Unsinn.
Die Förderung wird primär durch das Bodenmaterial bestimmt.
Weiterhin gelten alle zu findenden Herstellerwerte (auch die Tabelle) für freistehende Filter, also im Teich oder Schwimmbad.
In der Praxis kann man, je nach Bodenmaterial, mit der Hälfte oder noch weniger rechnen.
Das wichtigste bei der Filterauswahl ist das Schichtenverzeichnis.
Man könnte ja ggf. auch die Schlitzweite des alten Brunnenfilters übernehmen, denn dort kam nach einigen Tagen Wasserförderung kein feiner Sand mehr.
Nachvollziehbare Entscheidung, wenn die Wasserförderung ausreichte.
Gruss
kg49
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Also Grundwasser in 5m Tiefe und 10m tiefes Loch bedeutet 5m Wassersäule und demzufolge 5m geschlitzten Brunnenfilter?
Nö. Sofern man nicht eine unten ansaugende Pumpe ins Sumpfrohr hängt (dessen Länge von deiner Bohrtiefe noch abzuziehen ist) sollte die Pumpe ~1m über den obersten Filterschlitzen hängen. Und mit ~2m Wasser überdeckt sein, weniger nur dann wenn der Wasserstand beim Pumpen und bei Trockenheit trotzdem konstant bleibt.
Also 0.5m Sumpfrohr (mal angenommen) plus 1m über den Filterschlitzen plus 2m über der Pumpe ergibt schon Minimum 3.5m, von deiner 5m Wassersäule bleiben also nur noch 1.5m für Filterstrecke nutzbar.
Oder halt Pumpe ins Sumpfrohr (das dann 1m Länge), dann wären es immerhin 3m Filter wenn stets 1m oberhalb des letzten Filters Wasser stehen soll.
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Vielen Dank, da fehlt mir als Laie mal wieder das Verständnis. Warum muß denn die Pumpe so weit oben hängen? Das Sumpfrohr ist mir auch neu, das normale Rohr ist doch unten verschlossen und hat überall den gleichen Durchmesser? Und knapp drüber hing bisher die Ansaugöffnung, nicht ganz unten wegen dem Sand, aber fast.
kg49 sprach davon, daß man weniger als die Hälfte ansetzen muß, meint er damit die verbleibenden 1,5m oder muß man von der Leistung der verbleibenden 1,5m auch noch die Hälfte ansetzen?
So wie ich es bisher beobachtet habe, werden häufig nur die untersten 2m als Filter ausgeführt und nicht die gesamte Wassersäule von z.B. 5m. Warum das und mit wieviel rechnet man da? Wären ja nur 2m x 1700 Liter bei 0,3er Schlitzung und davon noch weniger als die Hälfte - das wäre dann zu wenig! Wenn man dann noch das Sumpfrohr abziehen muß (warum ist dieses nicht geschlitzt und mit nutzbar?), bleibe ja fast nichts mehr übrig! Also dann muß ich wenigstens 12m Tiefe bohren, damit immer genügend Wasser da ist? Da der Wasserspiegel gegenüber vor 10 Jahren im Sommer etwa 0,5m gefallen ist, würde ich gern noch einen weiteren Meter absinken einkalkulieren, damit der Brunnen auch dann noch genügend Wasser liefern würde.
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Warum muß denn die Pumpe so weit oben hängen?
Hängt die Pumpe im Filterbereich so entsteht an den Filterschlitzen ein zu starker Sog der einerseits das Bodengefüge aussen an den Filterschlitzen negativ beeinflussen kann und andererseits u.a. wegen Kavitation eine Verockerung der Schlitze verursachen kann. Das Resultat ist das Gleiche: Die Filterstrecke verstopft und es kann kein Wasser mehr eindringen, der Brunnen verliert an Leistung oder versiegt gar.
Und um auch gleich die Frage nach der Wasserstrecke oberhalb der Pumpe zu beantworten: Um die Pumpe ausreichend zu kühlen muss ausreichend Wasser daran vorbei strömen zu können, zudem sinkt der Wasserstand häufig beim Pumpen oder in der trockenen und heissen Jahreszeit ein wenig ab.
Das Sumpfrohr ist mir auch neu, das normale Rohr ist doch unten verschlossen und hat überall den gleichen Durchmesser?
Man könnte noch viertens hinzufügen: Wenn beim Pluntschen ein Fremdkörper wie z.B. ein grosser Stein auftaucht der sich nicht entfernen lässt und zertrümmert werden muss dann ist ein Sumpfrohr am Ende schlicht widerstandsfähiger als ein Filterrohr. Es besteht dann nämlich die Gefahr dass das Zertrümmerungswerkzeug - was auch immer man verwendet - oder Bruckstücke gegen die Rohrwand schlagen.
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Vielen Dank. Also braucht man 3m über der Filterstrecke für die Pumpe und 2m Filterstrecke (reicht das, ich errechne dafür ja nur 2x1700Liter und davon weniger als die Hälfte in der Praxis wären nur 1700 Liter/h?) und dazu 0,5 bis 1m Sumpfrohr. Also mind. 6m Wassersäule wären dann mind. erforderlich +1m, falls das Grundwasser weiter absinken sollte?
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Nun ja, was heisst schon 'erforderlich'.
'Sinnvoll' wäre das bessere Wort, du kannst natürlich auch pokern und die Pumpe nur 0.5m über die Filterstrecke hängen und mit nur 1m Überdeckung arbeiten, letztlich liegts bei dir. Kann gutgehen oder auch nicht.
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Danke, ich will aber nicht pokern, sondern gleich die sinnvolle Tiefe bohren. Ich verstehe jedoch immer noch nicht, wieso bei 0,3mm Schlitzung des Filters 2m Filterrohr reichen sollen, das ergäbe bei einem Ansatz von 50% des Idealwertes ja nur max. 1.700 Liter je h.
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Wenn kontinuierlich 1000 Liter beispielsweise kämen, würde das auch reichen.
Wie nun?
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Wenn ich schon auf 12m gehe und 4"-Rohr verwende, habe ich einen überschaubaren Mehraufwand, der vertretbar scheint. Dann spielt letztlich der Mehraufwand für einen Meter mehr Tiefe, um ggf. die volle Pumpenleistung von 2.500 oder 3.000 Liter je h auszunutzen, auch nicht mehr die große Rolle. Oder wäre der Aufwand dann plötzlich wesentlich höher?
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Also nach meiner Rechnung bräuchte ich 3m Filterstrecke, um die Pumpenleistung voll auszunutzen, oder seht Ihr das anders (3x1.700 Liter/2 = 2.550 Liter je h)? Und dann wären also mind. 11,5m Bohrtiefe, besser 12m erforderlich? Oder habe ich jetzt wieder falsch gerechnet?
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Nö. Sofern man nicht eine unten ansaugende Pumpe ins Sumpfrohr hängt (dessen Länge von deiner Bohrtiefe noch abzuziehen ist) sollte die Pumpe ~1m über den obersten Filterschlitzen hängen. Und mit ~2m Wasser überdeckt sein, weniger nur dann wenn der Wasserstand beim Pumpen und bei Trockenheit trotzdem konstant bleibt.
Also 0.5m Sumpfrohr (mal angenommen) plus 1m über den Filterschlitzen plus 2m über der Pumpe ergibt schon Minimum 3.5m, von deiner 5m Wassersäule bleiben also nur noch 1.5m für Filterstrecke nutzbar.
Oder halt Pumpe ins Sumpfrohr (das dann 1m Länge), dann wären es immerhin 3m Filter wenn stets 1m oberhalb des letzten Filters Wasser stehen soll.
Hat es denn irgendwelche Nachteile, die Pumpe ins Sumpfrohr zu hängen? Sonst könnte man das ja immer tun und so etwas Bohrtiefe sparen.
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Hat es denn irgendwelche Nachteile, die Pumpe ins Sumpfrohr zu hängen?
Ja.
1. Wenn der Brunnen nicht einwandfrei angelegt wurde, sammeln sich im Sumpfrohr Ablagerungen, die von der Pumpe angesaugt werden, aber ein guter Brunnen ist sandfrei und hat keine Ablagerungen.
2. Tiefbrunnenpumpen sind für Ihre Kühlung auf eine Wasserströmung von unten nach oben ausgelegt. Setzt man eine Tiefbrunnenpumpe in das Sumpfrohr, benötigt sie entweder einen Kühlmantel oder ihre Ansaugöffnung muss unten sein.
Gruss
kg49