Schönen gute Tag!
Zunächst einmal: Mein Name ist David und ich komme aus Salzgitter (Niedersachsen) und möchte einen Brunnen selbst bohren.
Bisher nutzten wir einen (nicht angemeldeten?) Spülbrunnen, der vor meiner Zeit angelegt wurde. In den 1 1/4"-Metallrohren ist am Ende allerdings Sand, der mit dem Saugschlauch hochgefördert wird. Wie es genau aufgebaut ist, weiß ich nicht. Zudem ist der Grundwasserspiegel die letzten Jahre gesunken, sodass nur noch ~50-70cm Wasser über dem "Sandgrund" sind. Vermutlich ist deshalb der Brunnen auch verockert, denn das Wasser läuft sehr langsam nach (max. 300l/h). Eventuell ist auch irgendwie Sand von unten "hochgedrückt" worden, weshalb der Grundwasserspiegel so niedrig wirkt. Kurzum: Brunnen voller Sand/Kies, Wassersäule zu niedrig und verockert.
Ich habe mir von Wesso 2x400g Brunnenreinigungsmittel gekauft und werde probieren, ob eine Reduzierung der Verockerung den Nachlauf des Wassers etwas verbessert. Ich erwarte davon allerdings keine Wunder und schon garnicht auf Dauer. (Das Zeug scheint im Prinzip ja nur Zitronen- und Ascorbinsäure zu sein? Nur für 10x soviel Geld). Und das Grundwasserspiegel- und Sandproblem löst dies ja auch nicht. Wäre nur eine Übergangslösung, falls es etwas hilft.
Mit dem Saugschlauch konnte ich noch folgende Informationen "erfühlen": Der Brunnen ist ~6m tief, d.h. dann stoße ich auf die Sand-/Kiesschicht im Rohr. Der Schlauch ist etwa 50-70cm feucht, also erwarte ich in etwa bei 5,5m den Grundwasserspiegel.
Soviel zum Ist-Stand.
Wie bereits gesagt, möchte ich einen Brunnen selber bohren, ein paar Meter neben dem alten Brunnen (Gartenhaus mit Elektrik ist dort).
Eine Anmeldung bei der unteren Wasserbehörde ist bei uns nicht nötig (bei <10m³/Tag), lediglich eine Befreiung vom Wassernutzungszwang, welche bereits bewilligt wurde.
Dies war mein Ziel:
12,5m tief, davon:
-9m Vollrohr DN115
-3m Feingewebefilter DN115 (kann nicht beurteilen, ob Feinsand vorhanden ist. Falls ich das ausschließen kann ggf. auch normales Filterrohr DN115)
-0,5m Sumpfrohr DN115
-Endkappe
Da ich Feingewebefilter ggf. verwenden möchte, muss ich ein Arbeitsrohr nutzen. Hierzu würde ich (es tut mir leid!) KG-Rohr DN250 nutzen, vernietet und/oder verklebt. Das Bohrloch entsprechend mit dem 260er-Erdbohrer ausgehoben. Als Kiespumpe würde ich die 108mm nehmen, ist zwar nicht so effektiv, allerdings kann ich diese im Zweifel (falls das mit dem Arbeitsrohr nicht klappt) auch im DN115er nutzen und ohne Arbeitsrohr abteufen. Im Anschluss würde das Brunnenrohr mit Zentrierflügeln versenkt, dann mit Filterkies aufgeschüttet und bis zur Oberfläche mit Dämmerzement (falls ich sowas finde) aufgefüllt. Darüber dann eine kleine Brunnenstube im Boden. Solange die Hauswasserautomaten noch funktionieren, würden diese das Wasser fördern - später würde eine Tiefbrunnenpumpe mit 4" versenkt werden.
Als Student kann ich mir leider kein blaues Brunnenrohr als Arbeitsrohr leisten (nur als Brunnenrohr), deshalb hoffe ich auf nicht so lehmige/tonige Schichten, sodass das Erdreich nicht so anpappt.
Hat so ein Feingewebefilter Nachteile gegenüber den Schlitzfiltern? Bzgl. verockern/versanden/Standdauer/...?
Welche groben Patzer habe ich bei der Planung begangen? Ist etwas gravierend falsch dimensioniert?
Je nach Boden (Kies/Sand erwarte ich mal) erhoffe ich mir eine Leistung von bis zu 6000l/h vom Brunnen. Genutzt werden eher 1000-2000l/h. Ich möchte allerdings eine Reserve, sodass die Brunnenleistung auch nach einigen Jahren noch ausreicht oder falls man mal den Pool befüllen möchte o.ä. (Das Wasser ist pooltauglich, zwar sehr hart, aber kein Eisen oder so - färbt sich nicht braun, schon 2 Saisons im Pool getestet).
schöne Grüße
David