Hallo zusammen,
ich bin am überlegen, ob es sich lohnt ein Brunnen zu bauen. Um dies besser einschätzen zu können erkläre ich einmal die aktuelle Lage.
Spülung:
Wir haben vor einem Jahr einen Brunnen Spülen lassen. Von einer "Fachfirma" die keine war. Merkt man natürlich erst hinter her. Die Firma fing an zu spülen und nach ca. 5 Meter blieb das Spülrohr mit dem Spülschlauch stecken. Beim Ziehen am Schlauch hat sich dann die Schelle vom Rohr gelöst und das Rohr blieb stecken. Meine Befürchtungen damals, dass das Rohr in der Erde rostet und das Wasser Eisenhaltig macht, wurde verneint mit der Begründung, dass das Eisen unter der Erde nicht rostet, da kein Sauerstoff dahin kommt. Mit dem zweiten Versuch hat es dann geklappt. Der Spülfilter wurde bei 6 m gesetzt. (Warum 6 Meter habe ich nie hinterfragt).
Aktueller Aufbau:
Brunnenfilter 1m lang, 2" Durchmesser und geschlitzt 0,3mm auf der Tiefe von 6 m. Grundwasser ist hier relativ hoch. Beim Buddeln in ca. 2,5m Tiefe kommt Wasser.
An dem Filter ist ein PE Rohr DN 32. Dann ein Rückschlagventil und dann ein Flexschlauch. Das Hauswasserwerk ist ein Gardena Comfort 5000/5 ECO.
Vergangene Probleme und Lösungen:
Als Hauswasserwerk hatte ich ursprünglich ein Einhell GC-WW 6538 (650 W, 3,6 bar Druck, 3.800 l/h). Doch mit dem Sprenger System reichte die Leistung der Pumpe nicht mehr. Mit der aktuellen Gardena Pumpe passt es sehr gut.
Die Ansaugung habe ich schon komplett erneuert, da ich Luft in der Ansaugleitung hatte. Neuer Übergang von PE Rohr auf Verschraubungen mit O-Ring etc. Alles neu abgedichtet mit Loctite 55 und ein Flexschlauch angebaut um Vibrationen zu vermeiden. Aktuell kann man keine offensichtliche Luft mehr sehen, allerdings ist die Pumpe sehr laut. Daher gehe ich davon aus, dass immer noch ein wenig Luft in der Ansaugung vorhanden ist. Die Saugleitung kann ich ausschließen, doch leider kann ich das Problem auch nicht weiter auf dem Grund gehen, da der Rest unter der Erde ist.
Trotz kleiner Probleme lief eigentlich alles ganz gut. Doch dann wurden sehr schnell die Steine braun :-(. Also ein Wassertest machen lassen, mit einem erschreckendem Ergebnis.
Wasserwerte:
Das Wasser ist sehr Eisenhaltig bzw. besteht gefühlt nur aus Eisen:
Eisen: 23 mg/l (leider kein Komma Fehler)
pH-Wert: 6,8
Gesamthärte: 3,2 °dH
0,57 mmol/l
EC: 0,17 mS/cm
Nitrat: 1,1 mg/l
Leitfähigkeit: 174 microS/cm
Nitrat-Stickstoff: 0,24 mg/l
(Mangan konnte leider nicht ermittelt werden)
Also habe ich mir Gedanken zur Enteisung gemacht. Dazu habe ich dann in den Foren geschaut und bin auf das Oxidationsverfahren gestoßen (Wasser durch eine Düse sprühen und dann wieder in den Brunnen einleiten). Doch da dies nicht bei mir geht habe ich mir dann die Filterverfahren mit Birm etc. angeschaut. Die Anlagen sind sehr teuer und können in der Regel nur max. 15 mg/l Eisen aus dem Wasser Filtern.
Daher denke ich momentan darüber nach einem neuen Brunnen zu Bohren. Diesmal dann aber richtig. Dafür ist dann euer Schwarmwissen nötig. Daher erstmal meine Fragen, um abzuwägen, ob es ein Versuch Wert ist einen neuen Brunnen zu bohren:
Fragen:
1. Das Rohr, welches beim Spülen stecken geblieben ist, trägt es zu den schlechten Wasserwerten bei oder kann man es beruhigt stecken lassen?
2. Der Trinkwasserwert für Eisen liegt bei 0,02 mg/l. Welcher Wert müsste euer Meinung nach erreicht werden, damit die Steine nicht mehr sichtbar braun färben?
3. Angenommen bei Brunnen bohren erreicht man keinen besseren Eisenwert. Wäre es realistisch mit Oxidationsverfahren ein Wert zu erreichen, welcher die Steine nicht verfärbt?
4. Gibt es bei dem angehängten Bodenaufbau eine Tiefe für den Filter des Brunnens, welcher sehr erfolgsversprechend ist für ein geringen Eisenanteil im Wasser? (12 m eventuell?)
Bitte:
Auch grobe Einschätzung wären für mich sehr hilfreich. Da wohl niemand genau sagen kann, wann sich z.B. die Steine nicht mehr verfärben.
Wenn ihr nocht Infos benötigt, oder ich unverständlich geschrieben habe, dann gerne melden.
Gruß Thomas