Hallo,
ich beschäftige mich seit ca. drei Wochen damit einen Brunnen zu bohren und konnte für das Projekt schon viele hilfreiche Tipps aus dem Forum in das Projekt ein fliesen lassen.
Hier kurz mein bisheriger Arbeitsablauf:
Ein ca. 30 Jahre alter Rammbrunnen (125mm, ca. 5-6m tief), der seine Funktion eingestellt hatte, wurde entfernt. Mit einem 200mm Brunnenbohrer wurde an der gleichen Stelle bis auf die Kiesschicht gebohrt. Kurz nach ca. 5m war zwar weiterhin Aushub vorhanden, jedoch konnte wohl durch den nachsackenden Kies nicht weiter gebohrt werden.
Es wurde ein 5m KG 160 Arbeitsrohr eingelassen und mit einer Kiespumpe 108mm weitergearbeitet. Das Arbeitsrohr wurde dann weiter mit 1m Stücken verlängert, indem sie miteinander verschraubt worden sind.
Im Arbeitsrohr waren bisher sehr viele Steine, die teilweise auch größer als 10cm groß waren. Ich habe versucht die großen Steine klein zu schlagen, zu verdrängen, zu lockern oder sie zu greifen.
Oft hatte ich Erfolg, indem ich die Auflastung auf der Holzzange entfernt hatte, das Arbeitsrohr leicht angehoben hatte und gefühlt 100-mal die Kiespumpe als Plunscher missbraucht habe. Dann blieb oft der Stein in der Öffnung der Kiespumpe stecken. Nachdem auch dies bei einem größeren Stein kein Erfolg brachte, hat mir mein Gartennachbar einen Steingreifer nachgebaut, den ich hier im Forum schon öfters gesehen habe. Es brauchte ein paar Anläufe und ich konnte den Stein bergen, der niemals in die Öffnung der Kiespumpe hineingepasst hätte.
Ich bin nun bei 9m tiefe angelangt und werde nun versuchen, die letzten 50cm vom Arbeitsrohr in den Boden zu setzen. Weiter wird es vermutlich auch nicht gehen, da nun die Muffe vom ersten Arbeitsrohr (5m) die 200mm Lochbohrung verlässt.
Arbeitsmittel:
- Brunnenbohrer 200mm
- Kiespumpe 108mm, Umlenkrolle, Seil 2cm Durchmesser
- Holzzange 150mm
Arbeitsrohr KG DN 160
Brunnenrohr Blau DN 125 (Trapezgewinde)
Schichten:
0-1m Erde
1-2m Erde
2-3m Lehm (ab ca. 2,5m Wasser stehend)
3-4m Lehm
4-5m Lehm (ab ca. 4,8m Kies)
5-6m Kies
6-7m Kies
7-8m Kies (7,3 bis 7,7 feiner Sand)
8-9m Kies
Den Kiesaushub habe ich in fünf Größen getrennt (0-0,5cm, 0,5-2cm, 2-5cm, 7-10cm, 10-Xcm). Die beiden Größen 0,5-2cm und 2-5cm werde ich wohl wieder als Schüttung um das Brunnenrohr verwenden. Die Schüttung werde ich wohl erst vornehmen, wenn das Brunnenrohr drin ist und das Arbeitsrohr gezogen worden ist, da der Abstand zwischen den beiden Rohren zu klein ist und ich befürchten muss, dass die beiden Rohre sich ansonsten durch den Kies verklemmen werden. Es kann auch sein, dass eine Kiesschüttung in den unteren 5m gar nicht möglich ist, weil der Kies im Boden seitlich nach rutschen wird.
Bild zeigt Steine: 0,5-2cm, 2-5cm und 7-10cm
Die ganz kleine Teile sehen so aus:
Nun zu meinen zwei Fragen:
1) Ich bin mir uneins bzgl. der Filtergröße vom Brunnenrohr. Ich habe sehr viele groß Steine aber auch Sandanteil. Wäre schön, wenn die Fördermenge bei größer als 3qm pro Stunde liegen würde.
Könntet Ihr mir eine Filtergröße für meinen aktuellen Aushub empfehlen?
2) Mein Gartennachbar meinte, dass es vorkommt kann, dass der Fluss in ca. 250m Entfernung mal abgesengt wird und es somit zur Absenkung des Wasserstands von ca. 2m kommt.
Somit wäre ein Wasserentnahmepunkt bei 4m bis 4,5m wohl nicht immer sichergestellt. Da zwischen 7,3m und 7,7 fast nur feiner Sand (kein Kies) vorhanden war, würde ich an dieser Stelle ein Voll-Rohr positionieren und dort den Wasserentnahmepunkt vorsehen.
Sowohl eine Saug- oder Tiefbrunnenpumpe könnte dann verwendet werden. Würdet ihr die Filter an die gleiche Stelle anordnen?