Hallo,
ich bin neu hier, weil ich Probleme mit einem Brunnen auf meinem Ferienhausgrundstück in der nördlichen Eifel habe und bei der Internetsuche auf dieses Forum gestoßen bin.
Auf dem steil gelegenen Grundstück befindet sich ein recht solide aussehender Brunnen mit Tiefpumpe wohl aus den 80er Jahren.
Die 380-V-Pumpe, über die sonst noch nichts bekannt ist, liefert kurzfristig Wasser, baut aber im Hauswasserwerk nur recht wenig (0,2 bar) Druck auf und nach immer kürzerer Zeit fliegen immer die gleichen 2 der 3 für die Pumpe zuständigen Sicherungen raus. Nach abklemmen der 3 Phasen in der Anschlussdose im Brunnenschacht bleiben die Sicherungen drin, so dass der Fehler mit Sicherheit in der Pumpe liegt.
Die Tiefe des Brunnens habe ich bisher noch nicht ausgelotet. Zwischen 3 und 12 Metern ist da alles möglich. Sobald ich das nächste mal hinkomme, werde ich das dann tun. Fotos kann ich auch dann erst machen.
Der Brunnen hat oben einen Betondeckel, darunter 3 bis 4 kleinere (ca 60 cm Durchmesser) Kanalringe in denen der Brunnenkopf verborgen ist. Der Brunnen selbst besteht aus einem äußeren Rohr von ca 20 cm Durchmesser, in dem ein (wohl 125er) KG-Rohr steckt. Da drin ein VA-Zugseil (Niro) mit ca 5-6 mm Durchmesser, das Wasserrohr aus PE mit Außendurchmesser 50 mm und das Stromkabel 4x1,5 mm2 Litze.
Um der rausfliegenden Sicherung auf die Spur zu kommen, wollte ich jetzt die Pumpe ziehen. Das waagrecht vom Brunnen zum Haus weggehende Rohr habe ich abbekommen. Die andere gute Nachricht: wenn ich an dem Seil (das mit mehreren Seilklemmen fest um einen 16mm dicken waagerechten Stahlstab befestigt ist) mit aller Kraft aus den Knien heraus ziehe, bewegt sich alles um ca. 10 cm nach oben. Die schlechte Nachricht: nach 10 cm ist aber auch Schluss.
Jetzt meine Fragen an das Forum und an alle, die mehr von Brunnen verstehen als ich:
Was kann der Grund für die rausfliegenden Sicherungen sein? Und könnte man da was tun ohne die Pumpe zu ziehen? Kann das auch an Wassermangel liegen? (Das geförderte Wasser ist sehr klar - Sand ist aber natürlich niemals ganz auszuschließen.
Zum Ausloten des Brunnens denke ich, werde ich wenn möglich vom nach unten führenden PE-Rohr den oben nach waagerecht führenden Winkel abschrauben und dann im PE-Rohr mit mehreren sicher verbundenen dünnen Elektro-Kabel-Installationsrohren bis zum Widerstand nach unten gehen. Oder gibt es da einfachere Methoden?
Wo finde ich Hinweise, was ich beim Ziehen der Pumpe zu beachten habe? um unten im Brunnen nichts zu ruinieren und um das Seil nicht abzureissen (wobei das Seil nach Tabelle wohl deutlich mehr als 10 kN entspr 1000 kg Zug aushalten sollte)
Was kann der Grund für die Blockierung nach 10 cm sein? (vllt. Anstoßen der Pumpe ans untere Ende des KG-Rohrs?)
Gibt es Tricks, um die Pumpe doch durch das KG-Rohr zu bekommen?
Mit welchen Kräften nach oben muss ich rechnen? Schafft man das allein, zu zweit oder zu dritt oder braucht man dafür schweres Gerät wie einen Kran?
Baut man sich dafür irgend ein Dreibein oder irgend ein Portal über den Brunnenschacht oder gibt es dafür vorkonfektionierte Lösungen?
Was mache ich mit der Querstange und den Seilklemmen im Zugseil? Das Seil steht auch bei komplett abgelassener Pumpe unter ziemlicher Spannung (geschätzt 300 - 700 N entspr 30 bis 70 kg)
Gehe ich recht in der Annahme, dass das KG-Rohr unter allen Umständen in der Erde bleiben soll? (Ich habe das Gefühl, das bewegt sich ein wenig mit hoch)
Mit welchen Kosten müsste ich rechnen wenn das Ziehen der Pumpe ein Profi machen würde? Der Brunnenschacht wäre mit kleineren LKWs bedingt zu erreichen.
Aus anderen Forumsbeiträgen habe ich gelernt, dass man das Elektrokabel auf jeden Fall mit hochziehen muss, damit es nicht zwischen KG-Rohrwand und Pumpe gerät. Könnte das allein schon die Lösung sein?
Bin für alle Tipps und Hilfen dankbar und würde nach meinem nächsten Besuch am Haus gerne weiter berichten
Uwe