Hallo zusammen,
kürzlich habe ich einen Brunnen (blaues Brunnenrohr DN100) im Schrebergarten ca. 2 bis 3 Meter von der Gartenlaube entfernt gebohrt und mit Tiefbrunnenpumpe versehen. Aktuell überlege ich, wie ich möglichst zumindest halbwegs „fachgerecht“ die Anbindung zwischen Tiefbrunnenpumpe und Gartenhaus vornehmen kann - sowohl hinsichtlich des Wassers wie auch der Elektrik. Bei der Pumpe handelt es sich um die Dambat IBO 3.5" SDM 3/15. Diese fördert bei mir gemessene 6.300 Liter pro Stunde und baut laut Typenschild einen Druck von bis zu 9 Bar auf (zzgl. Druckstöße versteht sich).
Es folgt der aktuelle Stand meiner Überlegungen ...
ANBINDUNG ELEKTRIK
Die Pumpe ist 230V einphasig und hat ein ausreichend langes Anschlusskabel mit fest vergossenem Stecker.
Herausforderung 1:
Wie bekomme ich das Kabel durch den Brunnenkopf?
Lösungsansatz: Durch eine seitliche kleine Aussparung am Brunnenrohr geschützt durch einen Dichtungsring
Hintergrund: Das Pumpenkabel ist fest vergossen. Ein Abschneiden hätte wohl den Garantieverlust zur Folge. Ohne Abschneiden dürfte es aber unmöglich sein, das Pumpenkabel durch den Brunnenkopf zu führen. Daher also die „Krücke“ mit der seitlichen Aussparung am Brunnenrohr.
Herausforderung 2:
Wie bekomme ich das Kabel in die Gartenlaube?
Lösungsansatz:
Mit einer Außen-Steckdose IP66 innerhalb der Brunnenstube. Verlegung eines Erdkabels NYY (vermutlich 2,5 mm²) zwischen Brunnenstube und Gartenhaus in einem Isolierrohr (Wellrohr). Einführung in das Gartenhaus mittels Bohrung durch das Betonfundament; seitliche Abdichtung mittels Racofix. Abdichtung an der Brunnenstube durch wasserdichte Kabelverschraubung. Durchgehendes Gefälle, damit sich kein Wasser im Wellrohr staut (NYY Kabel ist nicht für dauerhafte Verlegung in Wasser ausgelegt!). Unterlegung der Brunnenstube mit Sand bzw. Kies zur Vermeidung von Wasserstau
Hintergrund:
Zunächst hatte ich mir das recht einfach vorgestellt. Einfach das Kabel in einem KG Rohr in die Gartenlaube führen. Dann ist mir jedoch durch diverse Internetartikel klar geworden, dass man mit 230 Volt im Außenbereich höchste Vorsicht walten lassen muss (siehe Lösungsansatz, sprich Erdkabel, Wellrohr etc.)
ANBINDUNG WASSER
Herausforderungen:
- Möglichst großer Durchmesser zur Vermeidung von Druck- und Durchflussverlusten (bei mir 1 1/4 Zoll bzw. 40mm PE Rohr)
- Vermeidung von Kontaktkorrosion (sprich bspw. kein Einschrauben von Temperguss in Edelstahl)
- Keine oberirdische Verlegung von PE Rohr (da nicht dauerhaft UV-stabil)
- Ausschließlich Verwendung von ausreichend druckstabilen Komponenten (bei mir 9 Bar zzgl. Druckstöße)
- Geeignet für Überwinterung
- Demontierbarkeit des Brunnenkopfes
Lösungsansatz:
Vom Brunnenkopf aus zunächst PE Rohr mit vermutlich zwei Winkelstücken um die Demontierbarkeit gewährleisten zu können. Dann Übergang zu Tempergussrohr spätestens auf der oberirdischen Strecke zwecks Einführung in die Gartenlaube.
Hintergrund:
Auch die Anbindung des Wassers an das Gartenhaus hatte ich mir zunächst recht einfach vorgestellt. Einfach per PE Rohr in das Gartenhaus führen. Das hätte jedoch bedeutet, dass das PE Rohr ca. einen Meter außerhalb der schützenden Erde an der Gartenlaube bis zum Eintrittsloch hoch gelaufen wäre. Meines Wissens ist PE Rohr zwar sehr robust, jedoch nicht UV stabil und somit für oberirdische Verlegung wohl auf Dauer nicht geeignet. Folglich kam ich auf den Gedanken, die Strecke mittels Edelstahlrohr zu überwinden. Ich stellte jedoch fest, dass oberhalb von 30cm Edelstahl prohibitiv teuer wird und wich daher auf Temperguss aus. Das letzte Stück zum Brunnenkopf wollte ich ursprünglich mittels Panzerschlauch verbinden. Diese Schläuche sind in der von mir verwendeten Größe 1 1/4 Zoll aber meist nur bis 6 Bar Betriebsdruck gemacht - manchmal auch 10 Bar, was bei Druckstößen vielleicht ja auch noch zu knapp sein könnte. Daneben gibt es Hydraulikschläuche. Diese haben jedoch einen hohen Biegeradius und sind sehr teuer.
Wenn Ihr Anmerkungen oder Verbesserungsvorschläge hierzu habt, bin ich natürlich sehr dankbar dafür.