Hallo zusammen, vielleicht kann mir jemand sagen, ob ich einem Denkfehler aufgesessen bin oder ob im Netz Ungenauigkeiten verbreitet werden.
Es geht um Folgendes: Bei vielen Anleitungen für den Bau von Rammbrunnen wird empfohlen, die Brunnenrohre so weit in die Verbindungsmuffen zu schrauben, dass die Rohr in der Muffe zusammenstoßen. Unter anderem wird das auch in der Anleitung in diesem Forum empfohlen: 4. Das Schlagen des Brunnen und die Rohrverbindung herstellen
Zitat von dort: „Die Rohre werden mit Hanf und Fermit ein gedichtet und müssen so zusammengeschraubt werden das die Gewinde in der Muffe aneinanderstoßen (...) Die Kraft des Schlagens wird dann direkt auf die Rohrstirnseite übertragen und nicht über die Gewindeflanken abgeführt.“
Nun habe ich einmal gegoogelt und zudem beim vorhandenen Material (und auch bei einem Händler) nachgemessen und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass das bei normgerechten Rohrgewinden gar nicht möglich ist. Normgerecht ist ein Gewinde schon dann, wenn die nutzbare Gewindelänge (bei 1 1/4- oder 1 1/2-Zoll-Rohren) mindestens 19,1 mm beträgt. Das Gewinde ist meist etwas über 20 mm lang, 22-23 mm, dann aber schon inklusive Gewindeauslauf gemessen, der nicht zur Montage verwendet werden soll. Mindestens 25 mm nutzbare Gewindelänge, wie sie nötig wäre, damit die Rohre in den üblichen 50-mm-Muffen zusammenstoßen können, findet man bei den käuflichen Rammbrunnen-Rohren nicht.
Wie soll man also diese Rohre so weit eindrehen, dass ihre Stirnseiten in der Muffe zusammenstoßen? Man müsste dann das Außengewinde des Rohrs schon deutlich über den Gewindeauslauf hinaus in die Muffe schrauben und riskiert damit einen Bruch der Muffe.
Wie müssen also die Rohrgewinde beschaffen sein, damit die Rohrstirnseiten tatsächlich zusammenstoßen? Wer bietet solche Rohre an? Oder ist das mit dem Zusammenstoßen eine Legende, die einer vom anderen ungeprüft übernimmt?