Moin zusammen,
ich lese mich hier schon seit einiger Zeit durch das Forum und habe auch schon ein bisschen was gelernt (jedenfalls glaube/hoffe ich das).
Vielen Dank an all die Beitragsverfasser, Ratgeber und Experten, die so eine Datenbank hier aufbauen und am Leben erhalten. Hier macht Internet noch Spaß
Da es jetzt ernst wird und ich unsere Pumpe wieder zum Laufen bringen muss, frage ich hier lieber mal explizit nach, bevor ich die Pumpe zerschieße oder sonstige Katastrophen anrichte.
Grundlagen
Zum Brunnen gekommen sind wir durch den Kauf des Hauses vor fast zwei Jahren. Dort wurde er erst als Hauswasserversorgung genutzt und später (nach Anschluss an das Wassernetz vor ca. 15 Jahren) nur noch für die Gartenbewässerung.
Ich habe mich vorher nie mit dem Thema Brunnen(bau) auseinander gesetzt. Finde die Idee, eine autarke Wasserversorgung zu haben, aber sehr cool und erhaltenswert.
Über den Brunnen weiß ich eigentlich nur das, was ich an Bauteilen sehen kann. Also großer runder Betondeckel im Garten (wo das Bohrloch drunter sein wird) und Druckkessel mit Steuerung im Keller.
Zusätzlich habe ich noch eine altes Angebot (s. Anhang) für eine Versuchsbohrung in 30-50 m Tiefe. Wie Tief wirklich gebohrt wurde und was verbaut wurde, kann ich mangels Unterlagen nicht sagen.
Nutzung Brunnenwasser
Das Brunnenwasser nutzen wir eigentlich nur zum Füllen von Gießkanne und zum Sprengen vom Gemüsebeet. Tendenziell also eher größere Mengen auf einmal.
Anlagenaufbau
Im Keller steht ein 300 Liter Druckkessel (Bj. 1966) mit Drucktaster (Condor) und Motorschutzschalter (PKZM 1-4). Alles an 400 V angeschlossen.
In den Kessel geht ein PE Rohr, welches vermutlich direkt zur Pumpe läuft. Vom Kessel weg geht ein dünnerer Schlauch, welcher bei uns im Nebengebäude rauskommt und dann zur Wasserentnahmestelle /Wasserhahn) läuft. Wenn man diesen Hahn (Hahn 1) aufdreht, geht die Pumpe automatisch an und Wasser läuft. Allerdings schaltete der Drucktaster sehr häufig (alle 5 Sekunden) an und aus. Der Wasserdruck schwankt daher sehr regelmäßig.
Es gibt noch eine weitere Entnahmestelle im Garten (Hahn 2), welche an ein PE-Rohr angeschlossen ist, das direkt aus dem Boden kommt.
An diesem Hahn 2 kommt aber nur Wasser raus, wenn man zuvor den Hahn 1 aufgedreht hat und kurz Wasser laufen lässt. Danach kann Hahn 1 auch wieder geschlossen werden und Hahn 2 läuft weiter.
An Hahn 2 ist der Wasserdruck auch höher und vor allem gleichbleibend.
Ich vermute, dass Hahn 2 irgendwie direkt an die Pumpenleitung angeschlossen wurde (ohne Druckkessel) und daher nicht über den Drucktaster geregelt werden kann. Wenn die Pumpe einmal läuft und Hahn 2 auf bleibt, schaltet der Drucktaster nicht ab, weil der Druck im Kessel ja nicht abfällt. Hat echt gedauert bis ich das raus gefunden hatte
Zum Problem
Da wir eine neue Heizung bekommen haben und der Druckkessel evtl. umgestellt werden sollte, habe ich diesen leer gemacht. Da ich herausgefunden hatte, dass es sich um eine Windkessel handeln muss, dachte ich das Problem des häufigen An/Aus Schaltens evtl. durch Aufpumpen des Kessel lösen kann.
Da unter dem Kessel aber braune Spuren waren, habe ich das Handloch mal geöffnet und mir das Elend mal angesehen. Der Handlochdeckel ist teils weggerostet und dichtet nicht mehr richtig ab. Daher die braunen Flecken am Boden (eisenhaltiges Wasser, Rost,...). Aufpumpen brauche ich so auch nichts mehr.
Hier muss also etwas getan werden, wen ich weiterhin Wasser aus dem Brunne beziehen möchte.
Wer bis hierhin mitgelesen hat, schon mal ein Dankeschön vorab Aber ich beschreibe lieber einmal mehr als zu wenig.
Lösungsansätze
Um die Pumpe wieder zum Laufen zu bringen, gibt es jetzt also 2 Möglichkeiten. Entweder Ursprungszustand wiederherstellen oder anderes System aufbauen.
Variante 1 (Ursprung)
Ich besorge mir eine neuen Handlochdeckel Link mit Dichtung, reinige den Kessel mal gründlich hoffe, dass der Rest vom Kessel auch dicht ist/bleibt.
Anschließend versuche ich durch das Aufpumpen des Kesseln die Schaltzeiten des Drucktasters in den Griff bekomme.
Variante 2 (Umrüstung Strömungsschalter ohne Druckkessel)
Hier kommen wir (endlich) zum Kern meiner Frage.
Da wir meistens größere Mengen Wasser aus dem Brunnen entnehmen, finde ich einen Strömungsschalter interessant. Also erste Frage: Ist das sinnvoll?
Vorab: Gerade wenn es um Drehstrom geht und es zu kompliziert wird, würde ich zum Anschließen eine Elektriker holen. Die Teile würde ich aber gerne selber besorgen.
Da ich nicht weiß, welche Pumpe wir haben, bin ich mir nicht sicher was ich verbauen kann. Da Drucktaster und Motorschutz an 400 V angeschlossen sind, wird die Pumpe ja auch mit Drehstrom angetrieben sein (richtig ?). Presscontrol findet man meisten sin 230 V Ausführung Link. Häufig wird dann empfohlen einen Schütz dazwischen zu klemmen. Hier fangen die großen Fragen an.
Was für einen Schütz nimmt man da (Sowas Link ?). Worauf muss man achten?
Kann ich den Motorschutz behalten?
In welcher Reihenfolge wird der ganze Spaß angeschlossen (Strom - Motorschutz - Schütz - Pumpe?)?
Wo kann ich den Schütz einbauen (Kasten, Box, o.ä.)?
Würde die Pumpe falsch herum drehen, wenn die Phasen "falsch" angeschlossen werden?
Als Alternative dazu hab eich noch den Mascontrol mit 400 V Anschluss gefunden Link.
Kann ich den direkt ohne Schütz anschließen?
Gibt es Vor- und Nachteile zum Presscontrol mit 230 V und Schütz?
Variante 3 (Umrüstung neuer Druckkessel)
Eine Alternative wäre noch das alte System zu übernehmen und neue Bauteile zu verwenden.
Also vielleicht einen kleineren (100 Liter?) Kessel kaufen und dort den alten Drucktaster anschließen (geht das?) oder einen neuen Drucktaster kaufen.
Ich würde die Variante 2 mit Mascontrol bevorzugen, wenn ich den direkt anschließen kann. Da hier am wenigsten Bauteile verbaut sind, die kaputt gehen können.
Hat jemand Erfahrungen mit diesem Aufbau? Habe ich irgendwo eine Denkfehler oder würden die Varianten funktionieren?
Auf den Fotos sieht man die aktuellen Anlagenteile.
Danke schon mal für´s durchlesen
Ich hoffe es ist alles verständlich und dass ich bald wieder Wasser ziehen kann aus unserem Brunnen.
Gruß
Thomas