Hallo ich heiße Patrick und bin ganz neu hier im Forum. Ich bräuchte bitte mal eure Hilfe. Ich wohne in Herne und hier ist klüftiger Mergel der Grundwasserleiter. Ich habe jetzt auf 7m gebohrt und bis zum 8m geplunscht. Ich fördere mit dem Plunscher nur dicken Schlamm nach oben bzw Mergel. Laut Stadt liegt das Grundwasser bei uns zwischen 8 und 20 Metern. Die Dame am Telefon sagte mir, dass unser Grundwasser unter Spannung steht. Ich sollte doch lieber eine Fachfirma beauftragen. Sorry das Geld habe ich nicht. Jetzt habe ich einiges gelesen über den artesichen Brunnen wegen der Spannung und habe etwas Angst davor tiefer zu gehen. Nicht das wirklich auf einmal eine Wassersäule hoch schießt grob gesagt. Meint ihr ich kann Gefahrlos weiter machen? Achso mein Brunnen Rohr ist ein 100KG Rohr. Ich weiß es wird nicht gerne hier gesehen im Forum, aber vielleicht würdet ihr mir ja trotzdem helfen. Vielen lieben Dank schonmal. In der Sandschicht von 3m bis 6,5m war alles trocken.
Hilfe beim Bohrbrunnen
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In dem Geländeprofil sehe ich drei Brunnen. Von welchem Brunnen redest Du, d.h. wo ist deine Brunnenbohrung?
Gruss
kg49
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Hallo kg49. Ich bin am Emscher Mergel. Die erste Brunnenschicht im Sand war komplett trocken. Sie war bis 6,5m ca. Danach kam bei mir schon der klüftige Mergel. Es steht schon ca 5-10 cm Wasser im Rohr. LG Patrick
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Ich bin am Emscher Mergel.
Der ersteckt sich über die gesamte Profilabbildung. WO ist DA der Bohrort?
Gruss
kg49
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Zwischen A42 und der Bundesbahn auf dem Bild. Der Plunscher fördert kaum Material, aber das Rohr lässt sich mit Gewichten auf der Klammer einigermaßen leicht runter drücken. LG Patrick
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Wenn die Quartär-Bodenschicht bereits durchbohrt wurde, könnte zwar gespanntes Wasser auftreten, ich rechne jedoch nicht mit einem Arteser (ohne Gewähr).
Der erfolgreiche Bau eines Brunnens in die Mergelschicht dürfte mit dem gewählten Rohrmaterial nicht möglich sein.
Es gibt hier im Forenarchiv bereits Schilderungen von Brunnen in Mergelschichten, deren Tiefe und Ausbau mit KG-Rohr nicht erreichbar sind.
Gruss
kg49
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Ich habe jetzt ca 40cm Wasser stehen. Ich hänge ein Foto vom geförderten Material an
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Da muss noch weiter gebohrt werden. Damit Du mal eine Vorstellung vom Brunnenbau bekommst, hier mal ein Artikel zum Brunnenrohr und zu den Filtern:
Filterrohre und Kiesschüttung
Es wird viel zu viel gebuddelt und viel zu wenig nachgedacht beim hobbymässigen Brunnenbau. Und manche "Profis" denken auch zu wenig.
Im Prinzip gilt grundsätzlich (Ausnahmen bestätigen die Regel, die zu schildern wäre zu umfangreich):
Ein "profimässig" erstellter Bohrbrunnen wird immer mit einem Arbeitsrohr errichtet, damit eine Kiesschüttung auf das Schichtenverzeichnis abgestimmt werden kann.
Das Filterrohr hat dabei nicht die Aufgabe zu filtern, sondern ist Gerüst für die filternde Kiesschicht. Zwischen Arbeitsrohr und Brunnenrohr muss genügend Platz sein, um eine wirksame Filterkiesschicht schütten zu können.
Alternativ dazu gibt es im Fachhandel (kein Baumarkt) sogenannte Kiesklebefilter oder Kiesbelagfilter (sehr teuer, aber gut), die man statt einer Kiesschüttung verbauen kann.
Die Abstimmung von Filterkies oder Kiesklebefilter auf die Bodenschicht ist eine komplexe Überlegung, die sehr umfangreich werden kann, um maximale Ergebnisse zu erzielen.
Da hobbymässig erstellte Brunnen nicht der Wasserversorgung von Stadtteilen dienen, können hier Abstriche an das maximal Mögliche gemacht werden.
Will man ohne Arbeitsrohr arbeiten, ändern sich die Verhältnisse gravierend.
Jetzt dient das Filterrohr nicht mehr als Traggerüst für eine genau abgestimmte Kiesfilterschicht, sondern als Traggerüst für das Erdreich um die Filteröffnungen.
Da man meistens nicht weiss, wie sich das Erdreich zusammensetzt, bleibt einem nichts anderes übrig, als die kleinste Schlitzweite zu nehmen und zu hoffen, dass das passt.
Generell gilt:
Ist der Boden um die Filter zu fein, so gehen die Körner durch die Filterschlitze und der Brunnen wird ständig Sand führen.
Haben die Bodenkörner die gleiche Grösse wie die Filterschlitze, so werden diese in einem hohen Umfang verstopfen und den Wassereintritt stark verringern.
Nur wenn die Körner grösser als die Filterschlitze sind, können sie sich wie eine Filterkiesschüttung an das Filterrohr anlegen.
Nun besteht der Boden ja nicht aus gewaschenem und gesiebten Sand bzw. Kies, sondern es sind alle möglichen Korngrössen in einer Probe zu finden. Deswegen muss man einen Esslöffel getrockneten Boden auf mm-Papier streuen, um ihn beurteilen zu können.
Die grösseren Körner sollten grösser als die Filterschlitze sein, die kleineren, das sogenannte Unterkorn, sollte kleiner als die Schlitze sein.
Falls Filterkies geschüttet wird, muss dieser unter Berücksichtigung dieser Überlegungen ausgewählt werden. Filterkies ist idealerweise fast kugelförmig, Splitt ist auf jeden Fall ungeeignet.
Beim Klarpumpen eines Brunnens wird im Idealfall das Unterkorn durch die Schlitze abgepumpt, im Laufe der Zeit immer weniger und der Brunnen wird sandfrei.
Ob man nun ein Arbeitsrohr setzt, mit Kiesschüttung oder Kiesklebefiltern arbeitet, oder das Rohr direkt abteuft, muss jeder Hobbybrunnenbauer selbst entscheiden.
Manchmal sind Erfahrungen der unmittelbaren Nachbarschaft oder Schichtenverzeichnisse der zuständigen Ämter nützlich. Sie sind aber nie(!) eine Garantie für den Boden,den man dann tatsächlich antrifft. Innerhalb weniger Meter können sich die Bodenverhältnisse massiv verändern.
Gruss
kg49
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Hallo Patrick
Ich habe in Essen einen Brunnen gebohrt. Mit 125er Brunnenrohr (Glattwand) bin ich 16m gekommen, danach ging nichts mehr. Du brauchst auf jeden Fall eine Firma um einen vernünftigen Brunnen zu bekommen.
Mein jetziger Brunnen ist übrigens 30m tief.
Ich habe viel Lehrgeld gezahlt.
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Hallo Patrick
Schicke mir mal per PN deine Adresse dann kann ich dir sagen wie tief du runter bohren musst. Mit plunschen hast du keine Chance. Zu den KG Rohren - 40 Meter verrohrt in Sand und Mergel. Man muss die Bodenverhältnisse kennen. Dann kann man dieses Material einsetzen sonst ist das Bohrloch kaputt. Du wirst es nicht schaffen orginale Brunnenrohre von 40 Metern per Hand abzulassen ( zu schwer) bei einem Wasserstand von 20 Metern. Dein vorhaben ist nur mit Maschinen machbar.
mfg
Volker
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Hallo Volker. Wir haben bei uns eine Mess stelle in der Gartenanlage. Grundwasser ist bei 12 Metern. Bin jetzt bei knapp 10 Metern mit ca 2 Meter Wassersäule.
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Habe jetzt 2 Meter geplunscht. Ging einwandfrei. Dann ist leider der Plunscher im Sumpfrohr stecken geblieben. Zu viel Material zwischen Plunscher und Rohr. Musste alles ziehen um ihn zu bergen.
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Hallo Josch. Habe jetzt raus bekommen, dass 2 Leute bei uns einen Brunnen haben. Einer auf 14m ohne Wasserabriss und einer auf 12m mit Wasserabriss nach ein paar Minuten. Er muss dann immer paar Minuten warten bis es nachgelaufen ist. Das Material ist zu weich zum bohren bei mir per Hand. Die Schnecke ist nur ein Viertel voll mit feuchtem Schlick. Plunscher geht besser. Einmal ist das Rohr fast alleine um 50cm tiefer gegangen. Ich wollte gerade Gewicht auf die Zange legen und nach 4 Gehwegplatten ist es alleine runter gegangen.
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Hallo Patrick....hast du es mittlerweile geschafft? Ich bin grad bei uns in Herne am Trockenbohren und auf ca. 5m angekommen.....Seit ca. 1m begann eine elendige mal harte, mal lehmige, ich denke Mergelschicht......ich bin kurz davor abzubrechen weil mein Spindelbohrer da nicht mitmacht....hattest du ähnliche Probleme?