Hallo liebe Brunnenbau-Fans,
wir haben vor knapp einem Jahr einen Bohrbrunnen durch eine in unserer Gegend renommierte Brunnenbaufirma bohren lassen. Da wir nicht an das öffentliche Wasserleitungsnetz angeschlossen sind, sind wir auf das Wasser aus diesem Brunnen zur Trinkwasserversorgung angewiesen. Zuvor hatten wir einen uralten Schachtbrunnen, der trotz verschiedenster Bemühungen am Ende nur noch 200 l pro Tag an Wasser förderte. Wir sind übrigens eine 5-köpfige Familie plus Hund, die deutlich mehr als 200l Wasser pro Tag benötigen.
Zunächst erstmal ein paar Randdaten zu unserem neuen Brunnen, die wir von unserem Brunnenbauer erhalten haben:
Bohrverfahren: Spülbohrverfahren mit 150 mm Durchmesser Bohrer
Tiefe: 66m
Filterrohr: PVC Filterrohr DN 80 mit SW 0,75 bis 20,5 m GOK
Vollrohr: PVC DN 80 ab 20,5 m GOK
Bodenkappe: Ja
Filterkies: 2,0-3,15
Unterwasserpumpe:
Erstes Jahr Grundfos SQ 5-60 (Position im Filterrohr bei ca. 55 m ),
seit gestern SQE 3-80 (Position im Vollrohr bei ca. 20 m)
Ruhewasserstand: 5,1m
Wasserstand abgesenkt: 20,5 m bei 5cm/h Entnahme und 12,5m bei 3cm/h Entnahme
Erdreich: Lehm/Ton in den oberen Schichten, später Schluff, verwitterter Fels
Nun aber zu unserem eigentlichen Problem, welches uns langsam verzweifeln lässt. Nach der Freude endlich reichlich Wasser zu haben, kam schnell die Ernüchterung, dass dieses Wasser aufgrund eines massiven Sandgehaltes nicht wirklich genutzt werden kann:
Wenn immer die Brunnenpumpe (Grundfos SQ-5-60) anläuft fördert sie stark sandhaltiges Wasser, welches zum einen zu sandigem Wasser aus den Wasserhähnen führt und zum anderen zum schnellen Verstopfen unseres Rückspülfilters. Es handelt sich hierbei um sehr feinen Sand, der das Wasser milchig/bräunlich eintrübt. Wir hatten nun herausgefunden, dass wenn wir die Pumpe (SQ 5-60) rund um die Uhr laufen lassen, also ohne Unterbrechung Wasser beziehen, das Wasser zügig klar wird und auch klar bleibt. Um diesen Effekt zu nutzen, haben wir permanent Wasser in unsere Regenwasserzisterne ca. (2,5l pro min) laufen lassen. Die zur Trinkwasserversorgung im Haus benötigte Wassermenge konnten wir parallel ganz normal beziehen. Die Unterwasserpumpe musste in dieser Konstellation also niemals neu anlaufen, sie lief einfach durch. So hatten wir konstant klares und reichlich Wasser und unser Rückspülfilter muss nur alle 2 Monate gereinigt werden. Allerdings ist der Dauerbetrieb der Pumpe auf Dauer keine Lösung, da die hierfür benötigten Stromkosten viel zu hoch sind. Diese Konstellation haben wir ein gutes 3/4-Jahr ausprobiert. Die Hoffnung, dass sich in dieser Zeit das Sandproblem von alleine gelöst hätte, hat sich leider nicht bestätigt.
Gestern hat unsere Brunnenbaufirma die bisherige Grundfos SQ-5-60 durch eine Grundfos SQE-3-80 (drehzahlgesteuert) ausgetauscht und diese einen halben Meter über Beginn des Vollrohrs gehängt. Vorher hing die SQ-5-60 Pumpe im Filterrohrbereich. Wir hatten die Hoffnung, dass dadurch der Sandeintrag beim Pumpenanlaufen minimiert werden würde. Leider ist dies nicht der Fall. Wenn wir z. B. nur Wasser aus einem Wasserhahn beziehen (und die SQ 3-80 mit niedrigerer Drehzahl läuft) bleibt das Wasser klar. Sobald jedoch mehrere Verbraucher Wasser beziehen und die Pumpe mit maximaler Drehzahl arbeitet, haben wir innerhalb von 3 Minuten soviel Sandeintrag, das der Rückspülfilter verstopft und gar kein Wasser mehr durchlässt. Würden wir die Pumpe unter Volllast laufen lassen können, würde sich das Wasser schnell wieder klären, aber natürlich nur so lange, wie es läuft. Wenn dann der Wasserbezug gestoppt wird, hätten wir beim nächsten Starten unter Vollast wieder Sand im Wasser. Wir sind mittlerweile ganz verzweifelt, da wir keine Idee haben, was die Ursache für das Problem ist, geschweige denn wie wir es lösen können.
Ein möglicher weitere Versuch wäre die Unterwasserpumpe noch höher und damit weiter in den Vollrohrbereich zu hängen. Unser Brunnenbauer sieht hier aber nur eine begrenzte Chance, dass dies unser Problem löst.
Wir würden gerne verstehen, warum unser Brunnen beim Anlaufen der Unterwasserpumpe Sand fördert, wenn er doch im Dauerbetrieb sandfrei ist und welche Möglichkeiten es geben könnte, dass Sandproblem in den Griff zu bekommen . Wir freuen uns auf Eure Ideen und vielen Dank schonmal fürs Durchhalten bis hierher.
Viele Grüße
Familie Waldhaus