Erfahrung Fallmeissel

  • Moin in die Runde,


    Ich ziehe in Erwägung mit einen Fallmeissel zu basteln. Hin oder wieder habe ich das Gefühl es könnte nicht schaden mal etwas ordentliches „runter krachen“ zu lassen.


    Zu Thema findet man allerdings nicht wirklich viel, daher währen Erfahrungen interessant...


    Als Vorstellung hätte ich ganz primitiv mir ein Rundstahl zu kaufen. 50mm oder 60mm sowas in der Art. 1500mm lang ergänze grob irgendwas um 30kg. Soll auch nicht zu monströs werden. Den Rundstahl vorne an zwei Seiten flach geschliffen - also e8ne Schneide von 50mm / 60mm. Hinten je nachdem ein Loch durch bohren fürs Seil oder irgendwas anschweißen als Befestigung....


    Soweit meine Vorstellung....


    Habt ihr Ideen oder Erfahrungen ?

    Standort: 29693 Aller Leine Tal
    Erstellter Brunnen: Borhrbrunnen, 150`er Arbeitsrohr, 125`er Brunnenrohr
    Bekannter Grundwasserstand: ca. 4,5 Meter
    Bodenverhältnisse: weicher Heidesand "Mollersand" ab 5 Meter feiner Kies
    Brunnentiefe: 10 Meter (1m Sumpfrohr, 2m Filter, 7m Brunnenrohr)

  • Erfahrungen nun weniger, aber zumindest ein paar Gedankenanstösse.

    Nimm mal ein Kantholz und eine alte Personenwaage, und dann ramm das Kantholz mit beiden Händen auf die Waage - wetten dass diese (bis kurz vor ihrem Ableben ^^) mehr anzeigt als 30kg? Der Fallmeissel soll ja sicherlich die Alternative zum manuellen rammen sein, und ich denke da ist 30kg sogar noch zu wenig.

    Weiterhin bremst Wasser sogar Gewehrkugeln auf kürzestem Wege ab. Ergo sollte der Meissel so schmal wie möglich sein um auch unter Wasser überhaupt noch Wirkung zu entfalten.

    Irgendwo habe ich mal den Tip gelesen alte Eisenbahnschienen (oder besser Stücke davon, wird sonst schon etwas arg sperrig...) dafür zu verwenden. Habe aber keine Ahnung wie man da rankommt.

    Und ein anderer Tip war ein starkwandiges schweres Rohr das am unteren Ende zwei über kreuz angeordnete Klingen bekommt, erhöht die Trefferwahrscheinlichkeit. Bremst aber ggf. natürlich auch stärker ab wenn der Brocken in Sand o.ä. eingebettet ist.

  • So rein vom Gefühl her würde ich auch sagen, in dem Fall ist Länge besser als Durchmesser.

    - weniger Wasserverdrängung

    - mehr Platz um den Meiißel herum

    Ich würde auch eine Schneide einer Spitze vorziehen.

    - mehr Energieübertragung, da die Schneide ehr rechtwinkelig auftrifft, die Spitze meist schräg und etwas abgeleitet wird

    - eine Spitze kommt nie an den Rand des Rohrs

  • Habe gerade was als Angebot bekommen. 60mm Durchmesser, 1,5 m lang, 50 kg und gehärtete spitze....

    Müsste halt 200km fahren zum abholen.

    Schlaf nochmal drüber und werde ggf zuschlagen. Zeitlich das selbe im Auto zu sitzen oder hier selber schweißen, flehen machen und tun.....


    Probieren würde ich es gerne mal.


    Wir haben im Ort solch ne bescheidene Schicht Ortgang. Je nach Lage zwischen 9-11m. Nicht dick, aber per Handbohrer und Kiespumpe nicht durch zu kommen. Würde das gerne mal probieren....,

    Standort: 29693 Aller Leine Tal
    Erstellter Brunnen: Borhrbrunnen, 150`er Arbeitsrohr, 125`er Brunnenrohr
    Bekannter Grundwasserstand: ca. 4,5 Meter
    Bodenverhältnisse: weicher Heidesand "Mollersand" ab 5 Meter feiner Kies
    Brunnentiefe: 10 Meter (1m Sumpfrohr, 2m Filter, 7m Brunnenrohr)

  • Ohne den abgebildeten Fallmeisel näher bewerten zu wollen, sind bei der Eigenkonstruktion zwei Dinge unabdingbar:

    1. eine Form, die beim Herabfallen einen möglichst geringen Strömungswiderstand aufweist

    2. Noch wichtiger: eine gehärtete, scharfe Schneide, also ein Meissel. Dies lässt sich realisieren, indem ein Industriemeissel an den Körper des Fallmeissels geschraubt wird.

    Unüberlegtes Schweissen ist suboptimal, da durch Erhitzung des Meissels seine Schneide an Härte verlieren kann.

    Durch die Wahl einer geeigneten Meisselform und Kühlung können Löcher in den Meissel gebohrt werden, um diesen sicher am Fallmeissel zu befestigen ohne die Meisselspitze zu überhitzen..

    Man sollte bei der Anfertigung wissen, was man macht.

    Gruss

    kg49

    Es fördert nicht die Problemlösung, wenn von Seiten der Ratsuchenden erst nach mehreren Tagen auf einen Forenbeitrag geantwortet wird, da dies häufig ein erneutes Einlesen in die Problemstellung erfordert.


    Ein Problem ist meist schon halb gelöst, wenn es klar und vollständig beschrieben wird.


  • Danke erstmal fürs Feedback.


    moriturus Danke für dein Bild / Foto. Die Form scheint mir jedoch sehr unoptimal. Da wird das Wasser massiv bremsen.


    Ich bin mir mit dem Verkäufer einig geworden und werde im Laufe nächster Woche die kleine Reise starten und den fertigen Fallmeisel abholen. Falls Interesse besteht kann ich im dann später mal ein Foto einstellen. Wie bereits erwähnt ist bei bei mir im Ort „nur“ eine Ortschicht, die in der Regel nicht sonderlich dick ist. Es ist und bleibt ein weiterer Versuch......

    Standort: 29693 Aller Leine Tal
    Erstellter Brunnen: Borhrbrunnen, 150`er Arbeitsrohr, 125`er Brunnenrohr
    Bekannter Grundwasserstand: ca. 4,5 Meter
    Bodenverhältnisse: weicher Heidesand "Mollersand" ab 5 Meter feiner Kies
    Brunnentiefe: 10 Meter (1m Sumpfrohr, 2m Filter, 7m Brunnenrohr)

  • Feedback / Abschlussmeldung:


    Ich habe mir vorgestern den besagten „Meinungsverstärker“ geholt. Echt brachial das Teil. Ein Professionell für den Brunnenbau gefertigter Fallmeisel. Stammt aus den Restbeständen aus einer Brunnenbaufirma.


    Die Fakten:


    -140cm lang

    - 9cm Durchmesser

    - gehärteter Stahl

    - Schneide 12cm breit

    - geschätzte 60 kg


    Das Teil ist brachial schwer und krass. Aber was soll man machen 😜😁. Ob es Wirkung zeigt werden die nächsten Wochen zeigen.


    Ich will gar nicht wissen, was das Teil mal gekostet hat.....


    Anbei ein paar Bilder :

  • Hallo Kurty,

    ich habe deinen Beitrag im Frühjahr verfolgt und bin in einer sehr ähnlichen Situation. Arbeitsrohr DN150 steht bei 5,5m auf großen Flusskieseln. Die 108er Kiespumpe bringt nur wenig Material und man hört deutlich, dass diese unten auf Steine aufschlägt. Das Rohr steht auf diesen Steinen. Mit Auflast und ohne Auflast rutscht das Rohr auch nach vielen Plunschversuchen nicht weiter.


    Ich meine ich habe den von dir gekauften Fallmeißel auf Kleinanzeigen in Beobachtung gehabt, die Strecke von 700 Km war mir dann aber doch zu weit ;)


    Daher bin ich gerade dabei einen baugleichen Fallmeißel herzustellen (70mm Werkzeugstahl in 150 - 200cm länge. Gerne Stelle ich nach Fertigstellung Bilder davon ein.


    Ich würde vorher gerne von dir wissen, ob du bereits Erfolg hattest mit dem Gerät. Ggf. könnte ich bei meinem Meißel Anpassungen vornehmen.


    Ein Probe mit einem 100cm / 70mm Rundstahl (ca. 30 Kg) mit stumpfer Unterseite hat heute bereits einen zertrümmerten Kieselstein gebracht. Allerdings ist für mich noch ungewiss, ob man die Steine unter dem Rohrrand auch nur ansatzweise erreicht.


    Danke im Voraus!

  • Servus,


    Es ist wie immer im Leben - seit dem Kauf des Meisels liegt er warm und trocken und ich habe ihn noch nicht gebraucht.


    Habe seither ca 12 Brunnen gebaut und wurde dabei nie „ausgebremst“.


    Daher tut es mir leid, aber ich kann dir nicht helfen.

    Standort: 29693 Aller Leine Tal
    Erstellter Brunnen: Borhrbrunnen, 150`er Arbeitsrohr, 125`er Brunnenrohr
    Bekannter Grundwasserstand: ca. 4,5 Meter
    Bodenverhältnisse: weicher Heidesand "Mollersand" ab 5 Meter feiner Kies
    Brunnentiefe: 10 Meter (1m Sumpfrohr, 2m Filter, 7m Brunnenrohr)

  • Schade, wie kommt es dazu, dass du innerhalb so kurzer Zeit 12 Brunnen baust?


    D.h. du hast bisher noch nie die Situation gehabt, dass ein Fallmeißel auch nur ansatzweise nötig geworden wäre?

  • Allerdings ist für mich noch ungewiss, ob man die Steine unter dem Rohrrand auch nur ansatzweise erreicht.

    Mit ziemlicher Gewissheit wird man sie nicht erreichen, wenn sie nicht Richtung Mitte der Bohrung herausragen.

    Das ist aber auch nicht zwingend erforderlich. Wenn man genügend Material aus der Mitte der Bohrung fördert, sollten die äusseren Steine nachrutschen.

    Es ist aber ein mühseliges Geschäft.

    Gruss

    kg49

    Es fördert nicht die Problemlösung, wenn von Seiten der Ratsuchenden erst nach mehreren Tagen auf einen Forenbeitrag geantwortet wird, da dies häufig ein erneutes Einlesen in die Problemstellung erfordert.


    Ein Problem ist meist schon halb gelöst, wenn es klar und vollständig beschrieben wird.


  • Quote

    Das ist aber auch nicht zwingend erforderlich. Wenn man genügend Material aus der Mitte der Bohrung fördert, sollten die äusseren Steine nachrutschen.

    Es ist aber ein mühseliges Geschäft.

    Gruss

    kg49

    Danke für die Erläuterung, das klingt soweit einleuchtend.

    Damit die Steine nachrutschen würde das aber auch eine entsprechend hohe Auflast bedeuten, richtig? Oder täusche ich mich da und die Steine rutschen eher nach, wenn die Auflast gering ist?


    Grüße
    P373

  • Oder täusche ich mich da und die Steine rutschen eher nach, wenn die Auflast gering ist?

    Das muss ausprobiert werden.

    Das Rohr kann mit Auflast einen Stein festklemmen, muss aber auch abgesenkt werden.

    Ich habe immer gute Erfahrungen damit gemacht, wenn es gelingt, das Rohr drehbar zu halten.

    Plunschen, wobei ja Bohrgut in die Kiesbüchse gezogen wird und dabei leicht drehen. Manche haben aber auch gute Erfahrungen mit einem Plunscher gemacht.

    Gruss

    kg49

    Es fördert nicht die Problemlösung, wenn von Seiten der Ratsuchenden erst nach mehreren Tagen auf einen Forenbeitrag geantwortet wird, da dies häufig ein erneutes Einlesen in die Problemstellung erfordert.


    Ein Problem ist meist schon halb gelöst, wenn es klar und vollständig beschrieben wird.


Brunnen selber bauen