Hallo,
ich benötige Tipps für die weitere Entwicklung meines neuen Bohrbrunnens.
Zur Vorgeschichte:
Ich habe auf meinem Grundstück einen älteren Brunnen vorgefunden. Das Brunnenrohr(KG) stand in einem Mantelrohr(KG). Beide Rohre gingen etwa 12 m tief. Unten war Wasser. Das vorhandene Brunnenrohr habe ich einfach von Hand rausgezogen und dann mit neuen Brunnenrohren und einer Kiespumpe im vorhandenen Mantelrohr neu gebohrt.
Der Aufbau des Brunnens ist jetzt wie folgt:
Brunnenrohr mit Trapezgewinde DN 115
Rohrlänge insgesamt 19,5 m
15 m Vollrohr
4 m Filterrohr 0,3 mm
0,5 m Sumpfrohr mit Schneidschuh
Wasserstand bei 10 m unter GOK
Während des Bohrens hatte ich eine Mischung aus feinem Sand mit Lehmklumpen. Es gab aber auch Anteile von normalem Sand und ein paar Kiesel. Bei der Tiefe von 19,5 m kam ich nicht mehr weiter. Die Kiespumpe förderte nur noch geringste Mengen, obwohl ich vor jedem Hochholen mindestens 50 mal kräftig dran zog. Das Rohr wollte auch nicht weiter rutschen trotz 400 Kilo Auflast. Da muss irgendwas im Weg sein. Ich habe nach ein paar Stunden nicht weiter probiert, da ich im Grunde schon tief genug war.
Das Rohr ließ ich unten offen, da die Kiespumpe fast nichts mehr förderte.
Ich installierte dann eine Tiefbrunnenpumpe Dambat/IBO 3.5" SDM 3/11 in einer Tiefe von 14 m. Das Wasser steht also 4 m über der Pumpe. Unter der Pumpe gibt es noch 1 m bis zum Beginn der Filterstrecke.
Anpumpen und erste Entwicklung:
Beim Anpumpen musste ich leider feststellen, dass die Förderleistung des Brunnens nur 200 l/h betrug. Ich habe also die Leistung der völlig überdimensionierten Puppe durch ein Ventil auf diesen Wert gedrosselt. Das Wasser war nach 20-30 Minuten klar und sandfrei. Längeres Abpumpen hat keine Leistungssteigerung gebracht, da ja kein Dreck rauskam. Auch Schocken d. h. Pumpen in Intervallen von 5 Minuten hat nichts gebracht.
Ich habe dann gegengespült, so wie es im Forum beschrieben ist:
-ein Regenfass mit 200 l sauberem Brunnenwasser füllen
-das saubere Wasser mit einer Schmutzwasserpumpe in das Brunnenrohr geben, bis es voll ist
-dann ein paar Sekunden warten, bis der Wasserstand im Brunnenrohr sinkt
-dann den Rest aus dem Regenfass dazugeben
-ein paar Minuten warten, bis der Wasserstand im Brunnenrohr etwa wieder auf Grundwasserniveau ist
-dann wird mit der im Rohr verbliebenen Tiefbrunnenpumpe abgepumpt, dabei kommen zunächst 50 l sauberes Wasser aus dem Schlauch bzw. den 4 m Wasser über der Pumpe
-dann folgt ca. 20 Minuten lang mulmiges Wasser
-dann kommt wieder sauberes Wasser, mit dem ich das Regenfass erneut auffülle
Diesen Vorgang habe ich nun schon 6 Tage lang mehrfach pro Tag wiederholt. Dadurch hat sich die Leistung des Brunnens von anfänglich 200 l/h auf ca. 450-480 l/h erhöht.
Das mulmiges Wasser fülle ich zur Kontrolle immer in Mineralwasserflaschen. Nach ein paar Stunden setzt sich am Boden etwas Feinsand und auch etwas schwarzer Ton/Lehm ab. Im verwendeten Fass und im Eimer sehe ich das natürlich auch. Die rausgeholten Mengen sind aber insgesamt eher gering.
Weitere Vorgehensweise?
Ich werde das Gegenspülen noch etwas fortsetzen, habe aber das Gefühl, dass sich nicht mehr viel erreichen lässt. Ich glaube, dass das noch nicht die optimale Methode ist. Da der Wasserstand bei 10 m liegt, erreiche ich durch Auffüllen des Brunnenrohrs unten zwar einen Druck von 1 bar, ich habe aber keine Kontrolle darüber, an welcher Stelle sich das genau auswirkt. Es könnte sein, dass nur die Filterschlitze optimiert werden, die ohnehin schon halbwegs frei sind. Das Wasser läuft dann halt durch diese Filterschlitze ab.
Ich habe nämlich die Vermutung, dass ich nicht nur mit der schlechten Wasserdurchlässigkeit des feinen Sandes zu kämpfen habe, sondern dass einzelne Filterschlitze mit Lehm/Ton zugesetzt sind. Beim Bohren ist das Rohr schließlich an zahlreichen Lehmklumpen vorbeigerutscht. Dadurch könnten auch noch solche Schlitze zu sein, die in der Endlage des Rohrs nicht unmittelbar durch einen Lehmklumpen abgedeckt sind.
Ich habe im Internet eine PDF-Datei gefunden, in der verschiedene Verfahren, die man natürlich überwiegend nicht selbst durchführen kann, anschaulich erklärt werden: https://www.land-oberoesterreich.gv.at/Mediendateien/…20Verfahren.pdf
Meine Idee wäre nun, das Spülen ein wenig zu intensivieren und außerdem nur abschnittsweise vorzugehen. Eine Art Spülkolben wäre nicht schlecht:
Ich könnte dafür eine Gewindestange M20 oder M30 mit einer Länge von 1 m beschaffen. Dann würde ich zwei runde Gummischeiben aus Förderbandgummi (Durchmesser ca. 113mm oder 114mm) zuschneiden und im Abstand von vielleicht 20 cm auf die Stange auffädeln und befestigen. Ich könnte die Gummischeiben auch noch durch etwas kleinere Scheiben (ca. 108mm) aus Holz oder Kunststoff stabilisieren. Dann würde ich in die obere Scheibe noch einen Anschluss für den Wasserschlauch einsetzen. Die Konstruktion würde ich gegebenenfalls unten noch mit einem Gewicht versehen und und dann an einem Stahlseil in den Filterbereich ablassen. Dann würde ich mit meiner Schmutzwasserpumpe Wasser in den Schlauch pumpen und den Kolben dabei langsam nach oben bewegen. Die Schmutzwasserpumpe bringt 0,8 bar. Zusammen mit der Wassersäule von 1 bar und abzüglich der Reibungsverluste im Schlauch würden dann zwischen den beiden Gummischeiben vielleicht 1,2-1,5 bar anliegen und gegen die dort vorhandenen Filterschlitze drücken.
Ist das ein Plan, der funktionieren kann? Oder ist es von vornherein zum Scheitern verurteilt? Laufe ich Gefahr, dass dadurch die erreichten Erfolge wieder zunichte gemacht werden?