Brunnenrohrverschluß

  • Akutes Problem beim Brunnenrohrverschluß: Verschlußstopfen steigt wieder hoch.

    Glattwandrohr DN125 bis 10 m, davon 3 m Filterstrecke unten. Wasser ab 2,5 m Tiefe. Nur Feinsand.

    Quelltonstopfen von Lotze unten platziert. 1 Woche gewartet. Dann abgepumpt. Nach Absinken des Wasserspiegels im Rohr kam der Stopfen gleich nach oben und drückte das Saugrohr hoch.

    Habe ausgerechnet, daß bei 3 m Wasserstandsunterschied zw. Rohr und Erdreich der Stopfen mit über 30 kp Druck hochgedrückt wird. Dann müsste das Hochrutschen des Stopfens eigentlich jedem Anwender passieren oder? Der Stopfen rutscht auf jeden Fall ziemlich leicht hin und her.

    Was kann ich tun? Gibt es einen Rohrverschluß, der unten gut fixiert werden kann? Oder Unterwasserbeton in eine Tüte und unten aushärten lassen? Oder?

    Freue mich über Anregungen!

  • Quelltonstopfen von Lotze

    Da ich die nicht kenne: Wurden die Tonpellets, in einem Beutel verpresst, bis zum Boden des Brunnenrohres hinuntergedrückt?

    Gruss

    kg49

    Es fördert nicht die Problemlösung, wenn von Seiten der Ratsuchenden erst nach mehreren Tagen auf einen Forenbeitrag geantwortet wird, da dies häufig ein erneutes Einlesen in die Problemstellung erfordert.


    Ein Problem ist meist schon halb gelöst, wenn es klar und vollständig beschrieben wird.


  • Der Stopfen ist ein Gewebeschlauch, in den unten eine feste Kappe gelegt wurde, darüber ca. 2,5 kg Tonpellets. Im Wasser quillt der Ton auf, verschließt das Rohr. Aber der Stopfen ist nicht „rutschfest“! Wenn der Wasserdruck von unten höher ist als von oben und das passiert in dem Moment, in dem der Wasserspiegel im Rohr durch das Abpumpen sinkt, rutscht der Stopfen nach oben. Und zwar mit ziemlicher Kraft. Ich glaube, dieses Verschlußprinzip funktioniert nur, wenn nur soviel abgepumpt wird, das der Wasserstand im Rohr nicht wesentlich absinkt. Wenn ich den Tipp von marg umsetze, bleibt der Stopfen sicher unten, solange ich nicht abpumpe. Aber nicht länger. Ich meine, der Stopfen muß unten gut fixiert werden. Aber wie?

  • Aber wie?

    Ganz einfach. Man nehme einen Kindersandkasteneimer, dessen oberer Durchmesser so in etwa mit dem Brunnenrohrdurchmesser übereinstimmt.

    Den füllt man z.B. mit Reparaturbeton o.ä. so hoch, dass der Durchmesser des Betonzylinders kleiner ist als der Brunnenrohrdurchmesser.

    In den ausgehärteten Beton wird mittig ein Dübel gesetzt, in den eine V2A Öse geschraubt wird.

    Dann wird der Betonzylinder an einem verrottungsfesten Seil nach unten gelassen.

    Bei Bedarf kann dann der Zylinder jederzeit gezogen werden.

    Voraussetzung ist, dass der Brunnen sandfrei ist, ansonsten muss der Brunnen regelmässig gereinigt werden.

    Gruss

    kg49

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    Ein Problem ist meist schon halb gelöst, wenn es klar und vollständig beschrieben wird.


  • Die Idee ist eigentlich ganz gut, aber das Betongewicht reicht nicht aus. Ich habs mal rechnerisch abgeschätzt: Um auf der sicheren Seite zu sein (Auftriebkraft unter Stopfengewicht), muß ich ca. 50 kg Beton unten haben. Dann ist aber die Filterstrecke zubetoniert. Also brauche ich z. B einen Betonstopfen, der unten fixiert ist. Z. B. Pilzförmig aus dem Rohr herausragt. Unten aushärten lassen. Ich habe jetzt aber noch eine Idee: Den Lotzestopfen nach unten, darüber eine Stempelplatte mit Stange, die die Filterstrecke überragt. Am oberen Ende wieder eine Platte. Und dann wird das Saugrohr bis auf diese Platte abgesenkt. Wenn jetzt der Wasserspiegel beim Pumpen im Rohr absinkt, verhindert die Konstruktion das Aufsteigen des Stopfens, wenn das Saugrohr oben fixiert ist. Könnte das funktionieren?

    Aber warum hat niemand sonst dieses Problem?

    Sinkt bei den anderen Brunnenbauern der Wasserspiegel im Rohr nicht signifikant ab?

  • Aber warum hat niemand sonst dieses Problem?

    Die Öffnungen der Filterschlitze müssten deutlich grösser sein als die Brunnenrohröffnung unten. Es gab hier mal eine Diskussion, ob es sinnvoll sei, das Brunnenrohr unten offen zu lassen um eine grössere Eintrittsöffnung zu haben. Das Ergebnis war, dass sich das nicht lohnt.

    Anhören tut sich das alles, als wenn die Öffnung des Brunnenrohres auf gut wasserleitendem Kies stehen würde und die meisten Filterrohröffnungen verstopft wären.


    Stell mal Deine Rechnung (50kg) hier ins Netz.


    Gruss

    kg49

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  • Das mir dem Gewebeschlauch kann ja schon nicht wirklich elegant sein. Ob da nun Sand, Kies, Beton oder Tonpellets drin ist, ist ja eigentlich egal. Nichts von dem kann den Gewebeschlauch so press gegen das Brunnenrohr drücken, daß der Klumpen zum Stopfen wird.


    Fakt ist, an den Filterschlitzen kommt wenig Wasser an, oder es kann nicht hindurch!


    Wenn von unten "nur" Wasser das Ton-Schlauch-Gebilde hochdrückt, würde das bedeuten, daß ganz unten am Brunnen der Boden wesentlich durchlässiger ist, als im Bereich der Schlitze. (oder diese sind total zugeschmiert...)

    Wenn er sich nach dem Pumpen wieder bis zum Grund absenken läßt, würde ich nicht mehr groß überlegen....das Teil wieder raus und den Brunnen weiter in die Erde treiben.

  • Beim Plunschen kam nur Feinsand, aber beim Nachplunschen, um die 10 m Tiefe zu halten (Es war unten über 1,5 m zugesandet), kam kleiner Kies. Vielleicht bin ich gerade an der Grenze Feinsand/Kies angekommen. Beim Abpumpen ließen sich auch nur ca. 600l/std. abpumpen, was für ein Zusetzen der Filterschlitze (3 m mit 0,3mm DN 125) sprechen würde. Ich plunsche noch etwas tiefer und wenn dann wirklich nur Kies kommt, muß ich wohl mit einem dünneren Brunnenrohr weiter in die Tiefe gehen.

  • Das ist mal ein guter Gedankengang.

    Gruss

    kg49

    Es fördert nicht die Problemlösung, wenn von Seiten der Ratsuchenden erst nach mehreren Tagen auf einen Forenbeitrag geantwortet wird, da dies häufig ein erneutes Einlesen in die Problemstellung erfordert.


    Ein Problem ist meist schon halb gelöst, wenn es klar und vollständig beschrieben wird.


  • Das Rohr liegt schon einige Monate. Ich habe vor Wochen versucht, mit ca. 350 kg Auflast tiefer zu kommen, da ist mir nur der letzte obere Meter abgebrochen.

    an kg49:

    Kraft am Brunnenrohrboden: Der Druck am verschlossenen Boden von unten ist der Wasserdruck an dieser Stelle. Bei Grundwasser bei 2 m und Brunnenrohrlänge von 10 m sind das ca. 0,8 bar. Im Brunnenrohr wird das Wasser bis zum Beginn der Filterstrecke bei 7 m abgepumpt. Dann stehen noch 3 m Wassersäule über dem Boden d.h. Wasserdruck von oben auf den Boden 0,3 bar. Der Druckunterschied von 0,5 bar drückt den Boden nach oben. Bei meinem Rohr mit 115 mm ID sind das gut 100 qcm Fläche. Also 100 x 0,5 kp = 50 kp.

    Die Rechnung kann ich gefühlsmäßig bestätigen. Beim Abpumpen kam mir das Saugrohr so kräftig aus dem Brunnenrohr hochgedrückt entgegen, daß ich Mühe hatte, es mit der Hand zu fixieren.

  • 350kg sind auch bestimmt zu wenig. Das Doppelte dürfte realisch sein, evtl auch noch mehr. Das Rohr kann einiges ab. Evtl ein mal ein paar cm hochziehen und dann weiter einpplunschen.

    Wenn das Rohr bei 350kg abbricht, dann mußt du aber einiges falsch gemacht haben. (sorry, wenn ich das so direkt sage, aber bis 1000kg sollte bei dem Rohr problemlos machbar sein)

    Ich weiß nicht, wie andere das sehen, aber für mich sieht es danach aus, als MUSST du tiefer, um überhaupt einen nutzbaren Brunnen zu erreichen.

  • Lumpi. Ich denke jetzt ernsthaft drüber nach. Das abgebrochene Rohr kann ich austauschen,weil ich in einem alten Brunnen bohre (3 m tief,unten ist Stinkewasser).

    Aber wie bekomme ich es hin, daß die Gewichte das 125er Glattwandrohr exakt axial nach unten drücken. Der Grund für den Bruch im Gewindeabschnitt ist sicher eine Ungleichheit bei der Belastung gewesen.

Brunnen selber bauen