Letzte Fragen vor Projektstart

  • Hallo an alle, in ein paar Wochen ist es soweit mein Brunnenbauprojekt startet. Möchte damit meine Beregungsanlage für den Garten betreiben. Dafür sollten mindestens 20-30l/min aus den Brunenn kommen, mehr ist natürlich immer gut.

    Da ich ein absolutes Greenhorn im Thema Brunnenbau bin bitte ich euch nochmal einen Blick auf mein geplantes Vorgehen zu werfen, für Feedback oder Verbesserungsvorschläge bin ich immer offen :)


    Ich möchte gerne mit einem dickeren Rohr als Arbeitsrohr arbeiten, im Brunnen dann ein DN115 Rohr verwenden.


    Folgende Schritte hätte ich geplant:

    1. Bohren bis zur Wassergrenze - die sollte so bei 3-4m liegen

    2. Das Arbeitsrohr einsetzen

    3. Das Arbeitsrohr mit der Kiespumpe vortreiben - geplant sind ca 7m

    --> somit hätte ich 3-4m Wassersäule im Rohr

    4. Entsprechendes Brunnenrohr mittig indas Arbeitsrohr einsetzen 0,5m Sumpfrohr, 2m Filter - 1mm Filterweite, Rest mit Vollrohren

    5. Filterkies 2-3mm Körnung einfüllen, dabei Schrittweise das Arbeitsrohr ziehen.


    6. Welche Pumpe ich letztendlich verwende und wie ich den Brunnen verbaue ist noch unsicher, warscheinlich werde ich den Brunnen bis auf einen Revisionsdeckel einschütten und Die Leitung der Pumpe zur weiteren Verteilung in einen bestehenden Lichtschacht führen wo genug Platz für weitere Installationen ist.


    Alternativ hätte ich auch schon daran gedacht direkt im Lichtschacht zu Bohren, da hätte ich natürlich 2m "Startvorteil" weiß aber nicht ob das gut funktioniert, haben das Haus nicht selbst gebaut, weiß nicht ob um das Haus Drainagekies etc. verlegt ist, was probleme machen könnte. Auch möchte ich keinesfalls Riskieren den Beton zu beschädigen - wir haben einen wasserdicht betonierter Keller aufgrund von regelmäßig ansteigendem Grundwasser. Hat jemand von euch hierzu Erfahrungen oder Empfehlungen?


    Jetzt bitte ich euch um Fehlersuche und ggfs. Verbesserungsvorschläge.


    Freue mich auf eure Kommentare

  • 1. Bohren bis zur Wassergrenze - die sollte so bei 3-4m liegen

    2. Das Arbeitsrohr einsetzen

    3. Das Arbeitsrohr mit der Kiespumpe vortreiben

    Soweit o.k.

    Alles andere, inkl. der Bohrtiefe, hängt vom Bodengrund ab, aus dem das Wasser gefördert werden soll.

    Hier gibt es keine Annahmen oder ich glaube mal oder bei meinem Nachbarn ist es auch so, sondern ausschliesslich die Tatsachen am eigenen Bohrloch.

    Gruss

    kg49

    Es fördert nicht die Problemlösung, wenn von Seiten der Ratsuchenden erst nach mehreren Tagen auf einen Forenbeitrag geantwortet wird, da dies häufig ein erneutes Einlesen in die Problemstellung erfordert.


    Ein Problem ist meist schon halb gelöst, wenn es klar und vollständig beschrieben wird.


  • Soweit o.k.

    Alles andere, inkl. der Bohrtiefe, hängt vom Bodengrund ab, aus dem das Wasser gefördert werden soll.

    Hallo kg49, danke für deine schnelle Antwort.


    Leider kann ich den genauen Grundwasserstand nur mutmaßen, da es bei uns im Ort hierzu keine Messtelle gibt. Ich weiß lediglich, dass viele ältere Nachbarhäuser gar keinen Keller mehr haben, weil der mehrmals jährlich von ansteigendem Grundwasser geflutet wird. Wir haben daher einen wasserdicht betonierten Keller mit wasserdichten Fenstern, da steht das Wasser einmal im Jahr mindestens auf 1m unter der Erdoberfläche - das Wasser das hierbei hochgedrückt wird ist absolut sauber und klar - es bleibt also spannend.



    Wie viel Meter Wassersäule im Arbeitsrohr würdest du mindestens anstreben, bevor du mit dem Bohrloch zufrieden bist?


    Liebe Grüße

  • Alles andere, inkl. der Bohrtiefe, hängt vom Bodengrund ab


    Leider kann ich den genauen Grundwasserstand nur mutmaßen

    Ich sprach vom Bodengrund, nicht vom Grundwasserstand.

    Die Zusammensetzung des Bodengrundes bestimmt alles weitere.

    Gruss

    kg49

    Es fördert nicht die Problemlösung, wenn von Seiten der Ratsuchenden erst nach mehreren Tagen auf einen Forenbeitrag geantwortet wird, da dies häufig ein erneutes Einlesen in die Problemstellung erfordert.


    Ein Problem ist meist schon halb gelöst, wenn es klar und vollständig beschrieben wird.


  • Die Zusammensetzung des Bodengrundes bestimmt alles weitere.

    Danke für deine neuerliche Antwort. Ja da sind noch einige unbekannte im Spiel, leider habe ich bisher dazu keine Informationen bekommen können.


    Wir sind ca 100m vom Inn entfernt, daher rechne ich mit entsprechendem Kies/Sand ab einer gewissen Tiefe. Darüber ist leider sehr lehmiger und schwerer Boden.


    Deswegen war ja auch meine Idee erst mal das Arbeitsrohr vorzulegen und dann Filterlänge etc auf den vorliegenden Befund abzustimmen ;)


    Gibt es dazu eine ungefähre Faustregel ab wann das Arbeitsrohr weit genug vorgetrieben ist? Dazu finde ich irgendwie nichts.


    Lg und danke nochmal

  • und dann Filterlänge etc auf den vorliegenden Befund abzustimmen

    Das ist richtig, aber davon war in Deinen Beiträgen bis jetzt nicht die Rede.

    Gibt es dazu eine ungefähre Faustregel ab wann das Arbeitsrohr weit genug vorgetrieben ist?

    Ganz einfach, bis die erforderliche Tiefe für den Brunnen erreicht ist. Die erforderliche Tiefe richtet sich nach dem Grundwasserstand und den angetroffenen Bodenverhältnissen. Aber das hatte ich ja bereits gesagt.

    Das was Du möchtest, kann Dir keiner sagen, bevor Du nicht bis in die wasserführende Schicht gebohrt hast. Und wenn es trotzdem einer vor dem Bohren sagt, kannst Du genauso gut Kaffeesatz lesen.

    2m Filter - 1mm Filterweite,


    Filterkies 2-3mm Körnung einfüllen,

    Ob diese Planung richtig ist, kann man erst während der Bohrung beurteilen.

    Für eine sinnvolle Filterkiesfüllung dürfte der Abstand Brunnenrohr -Arbeitsrohr zu klein sein.

    Lies mal:


    Filterrohre und Kiesschüttung

    Es wird viel zu viel gebuddelt und viel zu wenig nachgedacht beim hobbymässigen Brunnenbau. Und manche "Profis" denken auch zu wenig.

    Im Prinzip gilt grundsätzlich (Ausnahmen bestätigen die Regel, die zu schildern wäre zu umfangreich):

    Ein "profimässig" erstellter Bohrbrunnen wird immer mit einem Arbeitsrohr errichtet, damit eine Kiesschüttung auf das Schichtenverzeichnis abgestimmt werden kann.

    Das Filterrohr hat dabei nicht die Aufgabe zu filtern, sondern ist Gerüst für die filternde Kiesschicht. Zwischen Arbeitsrohr und Brunnenrohr muss genügend Platz sein, um eine wirksame Filterkiesschicht schütten zu können.

    Alternativ dazu gibt es im Fachhandel (kein Baumarkt) sogenannte Kiesklebefilter oder Kiesbelagfilter (sehr teuer, aber gut), die man statt einer Kiesschüttung verbauen kann.

    Die Abstimmung von Filterkies oder Kiesklebefilter auf die Bodenschicht ist eine komplexe Überlegung, die sehr umfangreich werden kann, um maximale Ergebnisse zu erzielen.

    Da hobbymässig erstellte Brunnen nicht der Wasserversorgung von Stadtteilen dienen, können hier Abstriche an das maximal Mögliche gemacht werden.

    Will man ohne Arbeitsrohr arbeiten, ändern sich die Verhältnisse gravierend.

    Jetzt dient das Filterrohr nicht mehr als Traggerüst für eine genau abgestimmte Kiesfilterschicht, sondern als Traggerüst für das Erdreich um die Filteröffnungen.

    Da man meistens nicht weiss, wie sich das Erdreich zusammensetzt, bleibt einem nichts anderes übrig, als die kleinste Schlitzweite zu nehmen und zu hoffen, dass das passt.

    Generell gilt:

    Ist der Boden um die Filter zu fein, so gehen die Körner durch die Filterschlitze und der Brunnen wird ständig Sand führen.

    Haben die Bodenkörner die gleiche Grösse wie die Filterschlitze, so werden diese in einem hohen Umfang verstopfen und den Wassereintritt stark verringern.

    Nur wenn die Körner grösser als die Filterschlitze sind, können sie sich wie eine Filterkiesschüttung an das Filterrohr anlegen.

    Nun besteht der Boden ja nicht aus gewaschenem und gesiebten Sand bzw. Kies, sondern es sind alle möglichen Korngrössen in einer Probe zu finden. Deswegen muss man einen Esslöffel getrockneten Boden auf mm-Papier streuen, um ihn beurteilen zu können.

    Die grösseren Körner sollten grösser als die Filterschlitze sein, die kleineren, das sogenannte Unterkorn, sollte kleiner als die Schlitze sein.

    Falls Filterkies geschüttet wird, muss dieser unter Berücksichtigung dieser Überlegungen ausgewählt werden. Filterkies ist idealerweise fast kugelförmig, Splitt ist auf jeden Fall ungeeignet.

    Beim Klarpumpen eines Brunnens wird im Idealfall das Unterkorn durch die Schlitze abgepumpt, im Laufe der Zeit immer weniger und der Brunnen wird sandfrei.

    Ob man nun ein Arbeitsrohr setzt, mit Kiesschüttung oder Kiesklebefiltern arbeitet, oder das Rohr direkt abteuft, muss jeder Hobbybrunnenbauer selbst entscheiden.

    Manchmal sind Erfahrungen der unmittelbaren Nachbarschaft oder Schichtenverzeichnisse der zuständigen Ämter nützlich. Sie sind aber nie(!) eine Garantie für den Boden,den man dann tatsächlich antrifft. Innerhalb weniger Meter können sich die Bodenverhältnisse massiv verändern.

    Gruss

    kg49

    Es fördert nicht die Problemlösung, wenn von Seiten der Ratsuchenden erst nach mehreren Tagen auf einen Forenbeitrag geantwortet wird, da dies häufig ein erneutes Einlesen in die Problemstellung erfordert.


    Ein Problem ist meist schon halb gelöst, wenn es klar und vollständig beschrieben wird.


  • Lies mal:

    Danke für die ausführliche Antwort. Deine Tips werde ich auf jedenfall berücksichtigen. Bin auch der Meinung, dass so ein Projekt schon von Anfang an durchdacht sein sollte.

    Möglicherweise bekomme ich jetzt doch noch über einen befreundeten Geologen Informationen zu meinem Boden und Grundwasserstand. Aber wie du sagst, entscheidend ist der Befund vor Ort!


    Ich habe also die Arbeitsschritte folgend adaptieren:

    1. Arbeitsrohr (DN175) vortreiben, da hab ich ca 8m verfügbar.

    2. Den dort vorgefundenen Boden auf Körnung anschauen am Milimeterpapier

    3. entscheiden ob das Arbeitsrohr noch tiefer runter muss - dafür werde ich bestimmt Hilfe brauchen ;)

    4. erst jetzt würde ich das Brunnenrohr bestellen (geplant DN 100 oder DN 115)

    5. dabei die Schlitzweite und Filterlänge an den Bodenbefund anpassen


    Wie dick sollte denn die Filtersandschicht sein?


    Die Idee mit dem Kiesbelagfilter finde ich prinzipiell sehr gut. Ich bin der Meinung wenn man sich die Mühe macht händisch einen Brunnen zu bohren, sollte man hinten raus nicht knausern und damit das Ergebnis ruinieren - sowas kann man so wie ich es verstanden habe gleich am Anfang machen oder eben gar nicht, ich denke viele werden sich nach Jahren noch darüber ärgern hier gespart zu haben.


    Habe hier im Shop Filterrohre mit Gewebefilter gesehen, wäre das evtl eine Alternative dazu?


    LG

  • Wie dick sollte denn die Filtersandschicht sein?

    Wenn eine Kiesschüttung erforderlich ist, mindestens 50mm.


    Habe hier im Shop Filterrohre mit Gewebefilter gesehen, wäre das evtl eine Alternative dazu?

    Evtl., natürlich nicht mit Kiesfilter vergleichbar.

    Gruss

    kg49

    Es fördert nicht die Problemlösung, wenn von Seiten der Ratsuchenden erst nach mehreren Tagen auf einen Forenbeitrag geantwortet wird, da dies häufig ein erneutes Einlesen in die Problemstellung erfordert.


    Ein Problem ist meist schon halb gelöst, wenn es klar und vollständig beschrieben wird.


  • Wenn eine Kiesschüttung erforderlich ist, mindestens 50mm.


    Evtl., natürlich nicht mit Kiesfilter vergleichbar.

    Gruss

    kg49

    Dann werde ich das wohl entscheiden müssen, wenn das Arbeitsrohr drinnen ist. Vielleicht kann ich auch ein Filterrohr mit Gewebefilter mit einer dünneren Kiesschüttung kombinieren, das wäre möglicherweise ein akzeptabler Mittelweg!


    Danke auf jeden Fall für deine Expertise!


    LG

  • Dann werde ich das wohl entscheiden müssen, wenn das Arbeitsrohr drinnen ist.

    Meine Rede seit dem ersten Beitrag.

    Vergiss nicht, alle 0,5 - 1m eine Bodenprobe in einem (z.B.) Marmeladenglas zu archivieren.

    Gruss

    kg49

    Es fördert nicht die Problemlösung, wenn von Seiten der Ratsuchenden erst nach mehreren Tagen auf einen Forenbeitrag geantwortet wird, da dies häufig ein erneutes Einlesen in die Problemstellung erfordert.


    Ein Problem ist meist schon halb gelöst, wenn es klar und vollständig beschrieben wird.


  • Vergiss nicht, alle 0,5 - 1m eine Bodenprobe in einem (z.B.) Marmeladenglas zu archivieren.

    Danke für deine Hilfe bisher, das Bohrprojekt läuft bereits, Bodenproben habe ich vorbildlich aufbewahrt. Habe mittlerweile das Arbeitsrohr auf 5m vorgetrieben, aktuell 2m Wassersäule. Jetzt stehe ich vor folgendem Problem.


    Bis jetzt hat das Abteufen mit der Kiespumpe super funktioniert, haben heute Vormittag 1m in 40min gemacht. Jetzt ist aber totaler Stillstand, die Kiespumpe fördert praktisch kein Material mehr. Folgende Lösungsansätze sind bereits probiert worden.


    1. Auflast auf die Rohre erhöht - bis 400kg,

    2. Auflast auf die Rohre verringert und die Rohre sogar etwas angehoben

    3. mit dem Bohrer das Brunnenrohr sondiert es lässt sich problemlos im Rohr bohren, keine Steine oder ähnliches, das Brunnenrohr steht am Boden des Bohrlochs, keine Kavernenbildung oder ähnliches. allerdings war am Bohrkopf sehr feiner Sand - diesen Sand haben wir definitiv nicht in der Kiespumpe


    Daher jetzt folgende Überlegung meinerseits. Kann es sein, dass der Sand so fein ist, dass er beim rausholen der Kiespumpe wieder nach durch den schmalen Spalt an der Membran nach aussen in das Bohrloch fällt oder liegt es eher daran dass ich den Sand nicht "einsaugen" kann?


    Hast du noch einen Lösungsansatz?


    Lg und Danke

  • dass er beim rausholen der Kiespumpe wieder nach durch den schmalen Spalt an der Membran nach aussen in das Bohrloch fällt

    Welcher Spalt? Meine Kiespumpe hat keinen Spalt.

    Ansonsten hilft nur, den feinen Sand aufzulocker und das gelockerte Bohrgut dann mit der Kiespumpe fördern.

    Es gab aber auch schon Berichte, wo User den gelockerten feinen Sand mit einer Pumpe gefördert hatten

    Gruss

    kg49

    Es fördert nicht die Problemlösung, wenn von Seiten der Ratsuchenden erst nach mehreren Tagen auf einen Forenbeitrag geantwortet wird, da dies häufig ein erneutes Einlesen in die Problemstellung erfordert.


    Ein Problem ist meist schon halb gelöst, wenn es klar und vollständig beschrieben wird.


Brunnen selber bauen