Haus mit altem Rammbrunnen gekauft - Seit 5 Jahren nicht benutzt und Inbetriebnahme durch Anfänger funktioniert nicht

  • Hallo zusammen,


    wir haben Ende letzten Jahres ein Haus mit einem Rammbrunnen und installierter Pumpe gekauft. Der Brunnen wurde die letzten Jahre nicht benutzt weil die Inbetriebnahme nach einem Winter nicht funktioniert hat.

    Da die Fläche unter der sich der Rammbrunnen befindet bald gepflastert werden soll, wollte ich einen letzten Versuch wagen und habe den Brunnen freigelegt. Ein neuer Brunnenbau wäre wegen des lehmigen Bodens mit vielen Steinen wohl ziemlich schwierig (Nach Berichten von Nachbarn).


    Ich habe in letzter Zeit das Forum nach Lösungen durchsucht, konnte aber leider keine auf mich zugeschnittene finden und hoffe, dass ihr mir weiterhelfen könnt.


    Rahmenbedingungen (soweit ich sie zusammensuchen konnte):

    Rammbrunnen aus dem Jahr 1992

    Tiefe 6 m

    Die Grundwassertiefe hat sich nach aktuellen Messungen in den letzten 20 Jahren nicht merklich gesenkt und sollte bei ca. 5 m liegen

    Wasserstand in Rohr ca. 40 cm

    Größe: 1 1/4 "

    Saugschlauch mit Rückschlagventil und Saugkorb hängt ca. 5,8 m im Rohr und führt in die Garage zur Pumpe

    Der Ausgang des Brunnens war zwischen Rohr und Schlauch nur mit Folie verklebt

    An der Pumpe ist dann nochmal ein Rückschlagventil?



    Die Pumpe und den Saugschlauch habe ich mit einem Bottich Wasser getestet und es wird problemlos Wasser gefördert.


    Wenn ich Wasser per Gartenschlauch in das Brunnenrohr gebe fließt das sofort ab, ich kann nicht ansatzweise eine Wassersäule aufbauen.


    Ich habe mir ein Regenerationsmittel bestellt, das kann ich so natürlich garnicht anwenden und ist vielleicht auch nicht nötig.

    Außerdem hab ich mir einen Reduziernippel geholt um einen Schlauch direkt an das Brunnenrohr zu schrauben, leider ist das Gewinde der Stahlmuffe beschädigt, so dass sich der Nippel garnicht einschrauben lässt und die Muffe bekomme ich auch nicht ab.


    - Kann eine Wassersäule von ca. 40 cm im Rammbrunnen überhaupt ausreichen um Wasser zu fördern oder ist da sowieso Hopfen und Malz verloren und es muss ein neuer, tieferer Brunnen her?


    - Reicht bei diesem Aufbau eine Dichtung mit Folie und Klebeband am Rohrausgang zum Schlauch aus oder kann es so garnicht funktionieren? Muss ich da vielleicht doch zwingen eine verschraubte Abdichtung herstellen?


    - Habt ihr irgendwelche Tipps wie ich den Brunnen noch retten kann oder erkennt grundlegende Probleme beim aktuellen Aufbau?


    Vielen Dank


    Jannik

  • Wenn ich Wasser per Gartenschlauch in das Brunnenrohr gebe fließt das sofort ab, ich kann nicht ansatzweise eine Wassersäule aufbauen.

    Das ist ein gutes Zeichen.


    Rammbrunnen aus dem Jahr 1992

    Tiefe 6 m

    Die Grundwassertiefe hat sich nach aktuellen Messungen in den letzten 20 Jahren nicht merklich gesenkt und sollte bei ca. 5 m liegen

    Wasserstand in Rohr ca. 40 cm

    Diese Aussagen sind widersprüchlich. Was ist mit den 60cm?

    Gruss

    kg49

    Es fördert nicht die Problemlösung, wenn von Seiten der Ratsuchenden erst nach mehreren Tagen auf einen Forenbeitrag geantwortet wird, da dies häufig ein erneutes Einlesen in die Problemstellung erfordert.


    Ein Problem ist meist schon halb gelöst, wenn es klar und vollständig beschrieben wird.


  • Der Mittelwert der Grundwassermesspunkte in der Umgebung liegt bei ca. 5 m, es kann sein dass der Brunnen ein bisschen höher liegt und so die 60 cm zustande kommen. Einen genauen Messwert auf meinem Grundstück habe ich leider nicht sondern habe mit einem Lot die Tiefe des Wasserspiegels im Brunnenrohr gemessen und kam auf ca. 5,6 m

  • Der Mittelwert der Grundwassermesspunkte in der Umgebung liegt bei ca. 5 m,

    Es interessieren eigentlich nur die Werte Deines Brunnens.

    Einen genauen Messwert auf meinem Grundstück habe ich leider nicht

    ? ? ?

    sondern habe mit einem Lot die Tiefe des Wasserspiegels im Brunnenrohr gemessen und kam auf ca. 5,6 m

    War diese Messung ungenau?

    Gruss

    kg49

    Es fördert nicht die Problemlösung, wenn von Seiten der Ratsuchenden erst nach mehreren Tagen auf einen Forenbeitrag geantwortet wird, da dies häufig ein erneutes Einlesen in die Problemstellung erfordert.


    Ein Problem ist meist schon halb gelöst, wenn es klar und vollständig beschrieben wird.


  • Es ist eigentlich egal, wie genau die Wasserstandsmessung war, das Ganze insgesamt Planung ist ein totgeborenes Kind.

    Da die Fläche unter der sich der Rammbrunnen befindet bald gepflastert werden soll,

    Ein sehr kritischer Ansatz, Brunnen sollten immer(!) zugänglich sein.


    Kann eine Wassersäule von ca. 40 cm im Rammbrunnen überhaupt ausreichen um Wasser zu fördern

    Wieso 40cm? Ich komme auf 20cm, da die Ansaugöffnung 20cm über dem Boden hängt.

    Bei diesem Wasserstand könnte man vielleicht mit einer Schwengelpumpe die Wasserförderung testen, aber nicht mit einer Elektropumpe (Absenkungstrichter).

    Reicht bei diesem Aufbau eine Dichtung mit Folie und Klebeband am Rohrausgang zum Schlauch aus oder kann es so garnicht funktionieren?

    Nicht böse werden, aber der Aufbau kann als abschreckendes Beispiel hier im Archiv aufgenommen werden, damit man zeigen kann, wie man es nicht macht.

    Angefangen an den verhanften Anschlüssen der Pumpe, dann der Anschluss des Unterdruckschlauches und dann als Höhepunkt der folienverklebte Anschluss.

    Muss ich da vielleicht doch zwingen eine verschraubte Abdichtung herstellen?

    Wieso vielleicht? Das wäre das Mindeste, was erforderlich ist.

    Habt ihr irgendwelche Tipps wie ich den Brunnen noch retten kann oder erkennt grundlegende Probleme beim aktuellen Aufbau?

    Ich glaube, es wurde alles gesagt.

    Da das Wasser gut abfliesst, scheint der Filter in einer akzeptablen Bodenschicht zu stehen.

    Man könnte evtl. den Brunnen mit einer Sschwengelpumpe betreiben oder könnte versuchen, den Brunnen tiefer zu setzen, da aber das Anschlussgewinde defekt ist und Du anscheinend dieses nicht nacharbeiten kannst, scheidet dieser Lösungsversuch aus.

    Gruss

    kg49

    Es fördert nicht die Problemlösung, wenn von Seiten der Ratsuchenden erst nach mehreren Tagen auf einen Forenbeitrag geantwortet wird, da dies häufig ein erneutes Einlesen in die Problemstellung erfordert.


    Ein Problem ist meist schon halb gelöst, wenn es klar und vollständig beschrieben wird.


  • Hallo Zebra28 ,

    Außerdem hab ich mir einen Reduziernippel geholt um einen Schlauch direkt an das Brunnenrohr zu schrauben, leider ist das Gewinde der Stahlmuffe beschädigt, so dass sich der Nippel garnicht einschrauben lässt und die Muffe bekomme ich auch nicht ab.

    Da dein Brunnenrohr noch geschätzt 15cm aus der Erde schaut schlage ich dir vor die alte Muffe mit einem Winkelschleifer/Säge abzutrennen und mit einer Schneidkluppe ein neues Gewinde aufzuscheiden.

    Dann hast du die Möglichkeit eine Muffe aufzuschrauben und das Rohr zu verlängern und mit einer Schlagmuffe tiefer einzuschlagen oder/und in die Muffe dein Reduzierstück einzuschrauben und die Pumpe dort direkt mit einem Winkel anzuschließen.

    Ich würde mir aber dann ein T-Stück in die Muffe schrauben und oben einen Kugelhahn und dann eine Schwengelpumpe ( wie kg49 vorgeschlagen hat ) aufbauen um den Brunnen anzusaugen falls es für die Pumpe schwierig wird.

    An dem waagerechten Anschluß ebenfalls ein Kugelhahn und dann den Anschluß für die Pumpe.

    So habe ich es bei mir gemacht weil ich den Brunnen immer entwässern mußte und die Pumpe nicht frostfrei stand.

    Da du aber leider den Brunnen überflastern willst geht mein Vorschlag schlecht zu realisieren.

    Bleibt nur die Möglichkeit das Rohr entsprechend tief freizulegen und vor dem flastern eine Art Anschlußstube zu bauen.

    Du mußt auch berücksichtigen daß die Saugleitung im Winter frostfrei sein muß wenn sie voll Wasser ist was mit Saugschlauch und Bodenrückschlagventil schlechtmöglich ist.

    Diese durchsichtigen Saugschläuche sind laut Aussage eines Verkäufers im Baumarkt nicht für die dauerhafte Verlegung in der Erde geeignet und nicht frostbeständig

    Wenn du mit Saugschlauch und Bodenrückschlagventil arbeitest mußt du dir sogar solchen Raum schaffen der jederzeit zugänglich ist da du das Brunnenrohr und den Saugschlauch abdichten mußt damit kein Substrat in den Brunnenfallen kann und, wenn Frostfreiheit nicht möglich ist, den Schlauch dann auch aus dem Brunnen entfernen mußt

    Gruß Jörg

  • Moin zusammen,


    vielen Dank für die Hinweise!


    Ich werde mir bis zum Wochenende überlegen ob ich versuche das Rohr zu retten und tiefer zu treiben (scheint ja die einzige Möglichkeit zu sein den Brunnen komfortabel betreiben zu können) oder mir für das nächste Jahr einen vernünftigen Plan mache einen neuen Brunnen anzulegen. Ich werde dann berichten


    Gruß


    Jannik

  • Die Filterspitze eines Rammbrunnens ist 1m lang. Wenn der Brunnen 6 m tief ist und das Wasser steht bei 5,60 m, pumpst du 60 cm Luft! Das heißt, du musst den Brunnen 1 m, besser 1,5 m tiefer schlagen. Am besten das vermockte Gewinde abflexen und ein neues Gewinde schneiden. Wenn das Brunnenrohr per Verlängerung tiefer geschlagen ist, würde ich einen doppelten Pumpenstock und eine Handschwengelpumpe draufsetzen.


    Der Versuch ist billiger als einen neuen Brunnen zu schlagen und geht auch schneller. Bei uns hat das funktioniert und kam in der letzten Trockenperiode (vom 24. Mai bis 5. September kein Tropfen Regen, dabei knallheiß) genau richtig. Hat uns den Garten gerettet.

Brunnen selber bauen