FI/RCD löst aus

  • Hallo,


    2019 habe ich einen 3-Phasen Franklin-Motor mit 0,55 kW in unseren ca. 7m tiefen Brunnen gesetzt, nachdem ich zuvor mehrmals Probleme mit einer 1-Phasen DAB-Pumpe hatte. Vor 2 Wochen habe ich festgestellt, dass der RCD/FI auslöst, wenn die Pumpe anlaufen soll. Wenn ich das Schütz betätige, läuft der Motor nur ganz kurz an und fördert auch Wasser.


    Ich habe gesehen, dass in einigen Online-Shops H07RN-F als Anschlussleitung für Tiefbrunnenpumpen verkauft wird, was laut Hersteller nicht für dauerhaften Einsatz unter Wasser vorgesehen ist. Außerdem waren mir die Schrumpfmuffen, mit denen die flachen Motorkabel verlängert werden schon immer suspekt. Ich habe daher die Hoffnung, dass nicht der Motor defekt ist, sondern die Leitung, bzw. die Schrumpfmuffe.


    Hat hier jemand Erfahrung, ob unter den beschriebenen Umständen eher der Motor oder die Zuleitung defekt ist?


    Welche Verbindung für die Kabelverlängerung wäre brauchbar?

  • Noch kann ich wegen einer fetten Erkältung nicht nachsehen. Ich wollte vorab Infos sammeln.

    Im Moment gehe ich aber von H07RN-F aus, weil der Shop, in dem ich gekauft habe, kein H07RN8-F im Angebot hat.


    Die Sicherung und der Motorschutzschalter lösen nicht aus. Es löst nur der vorgeschaltete RCD aus. Es muss also Strom gegen Erde abfließen. Ob das durch das Kabel, den Motor oder die Schrumpfmuffe passiert, kann man ja leider nicht messen, ohne die Muffe zu zerstören.

  • OK, die Wicklungen untereinander haben alle 36,9 Ohm. Von den Wicklungen gegen Schutzleiter messe ich 3,02 MOhm. Da ich aber nur ein DMM (Fluke) habe, ist der letzte Wert nicht aussagekräftig. Ein Isolationmessgerät habe ich leider nicht.


    Der RCD könnte noch ne Meise haben, aber der ist auch erst 3,5 Jahre alt und ein ordentlicher von Hager.

    Ich werde den RCD morgen mal mit 10 k testen.

  • Ne, so etwas habe ich leider nicht. Ich habe sonst weder mit Fernmeldetechnik, noch mit Sprengungen zu tun :)

    Ein einfaches Isolationsmessgerät lege ich mir vielleicht mal zu, denn gelegentlich wäre das nützlich.

  • Den RCD habe ich gerade nur grob getestet und der verhält sich normal. Er löst bei ähnlichen Strömen aus, wie ein anderer RCD.

    Da mir das keine Ruhe gelassen hat, habe ich den Pumpenschacht geöffnet und auf dem Kabel gesehen, dass es sich um H07RN-F handelt. Dass das nach 3,5 Jahren schon so durchnässt ist, dass es den RCD auslöst, ist wohl unwahrscheinlich, da es in etlichen Läden für Brunnenpumpen verkauft wird.

    EDIT: Wie ich inzwischen erfahren habe, ist es laut Helukabel nicht für das dauerhafte Eintauchen vorgesehen.

  • Ich habe nun die Ursache gefunden.

    Im Pumpenschacht ist die Pumpe über eine CEE-Dose angeschlossen. Der Stecker war mind. bis zur Hälfte mit Wasser gefüllt und hat die Kontakte oxidieren lassen. Das Wasser, welches ich herausgeholt habe, war bräunlich trüb. Nachdem ich alles etwas getrocknet und mit Kriechöl besprüht hatte, hielt auch der RCD.


    Dass die CEE-Steckverbindung ein Problem werden könnte hatte ich mir damals schon gedacht, aber mangels besserer Alternative habe ich sie doch verwendet. In der Steckdose wird sich kein Wasser sammeln, da es über die Befestigungslöcher leicht ablaufen kann. Am Stecker habe ich keine Öffnung oder Vorprägung für einen Ablauf gefunden.

  • Wenn wieder die Gefahr besteht daß dein Pumpenschacht geflutet werden kann dann demontiere die CEE-Steckdose und baue dir eine Steckverbindung IP68 ( besser IP69 ) an .

    Was ist besser IP68 oder IP69?

    Schutzart IP68 bietet Schutz gegen dauerndes Untertauchen in Wasser auch in größeren Tiefen

    ( 1,5m für 30min ) . Schutzart IP69 stellt sicher, dass Flüssigkeiten auch unter hohem Druck und bei hoher Temperatur nicht eindringen können

    Da bist du dann ganz sicher

    Gruß Jörg

  • Geflutet wird der Schacht nicht. Es bildet sich sehr oft Kondenswasser an Leitungen und besonders am Abdeckblech. Die Luftfeuchtigkeit im Schacht ist immer sehr hoch.


    IP68/69 finde ich nicht. Mennekes hat was mit IP67 im Programm.


    Ich überlege aber, ob es nicht besser ist, statt einer empfindlichen Abdichtung besser offene Komponenten mit Ablauf zu verwenden. Durch Temperaturschwankungen könnte immer wieder sehr feuchte Luft in die Gehäuse gezogen werden, sodass sich über längere Zeit dann doch wieder ein Problem ergibt. Bei Gehäusen mit Abläufen kann das nicht passieren.

    Ich habe allerdings noch keine Stecker mit Ablauf gefunden. Dieser müsste im Bereich der Verschraubung sein und somit dort, wo man ihn greift, weshalb ich vermute, dass es so etwas nicht gibt.

    Zumindest als Übergangslösung könnte ich einen Glasfaserdocht neben dem Kabel durch die Verschraubung des Steckers legen. Wasser sollte darüber ablaufen können.

  • Hallo Benipel ,

    wenn keine Überflutungsgefahr besteht dann kannst du bedenkenlos eine IP 67 Steckverbindung nehmen.

    Wenn die Montage richtig ausgeführt wird sollte alles dicht sein.

    Ich habe IP67-Steckverbindungen in Brunnenschächten eingebaut die ewig gehalten haben.

    Es wäre günstig wenn alle Kabelenden und Steckkontakte mit Polfett zusätzlich eingeschmiert werden.

    Gruß Jörg

Brunnen selber bauen