Bohren in Feinsand und Schluff sinnvoll?

  • Hallo,

    ich mache mich jetzt schon seit einiger Zeit schlau, was ich alles für mein Brunnenprojekt an Material benötige und wie ich es am besten technisch umsetzte. Dazu war auch dieses Forum extrem hilfreich und hat mich um einiges schlauer gemacht. Ich habe den Eindruck, hier tummeln sich viele Profis.

    Mein Plan sieht momentan vor, ein DN150 Arbeitsrohr auf 16 - 20 Meter Tiefe zu versenken. Darin dann ein DN115 Brunnenrohr mit etwa 6 Meter Feinsandfilterstrecke einzubringen (Anschließend das Arbeitsrohr natürlich wieder ziehen).

    Das Ganze soll nur zum Bewässern des Gartens dienen.


    Bevor ich jetzt jedoch tatsächlich loslege, muss ich noch eine grundlegende Frage klären, die ich ich bisher aber leider nicht selber beantworten konnte: Macht ein Brunnen bei meinem Bodenaufbau überhaupt Sinn?


    Anhand der Geodaten umliegender Bohrungen kann man sehen, dass der Boden anscheinend nur aus Schluff und Feinsand zu bestehen scheint. Grundwasser steht angeblich bei etwa 4 Meter u GOK.


    Ich habe noch ein Bild angehängt, auf denen der Schichtenaufbau der Bohrungen aufgelistet ist. Das rote Kreuz markiert die Stelle, an der ich meinen Brunnen setzen möchte. Das Gelände ist soweit abschüssig, das die Bohrung links unten etwa 5 Meter höher liegt, als die rechts oben.

    Vielleicht kann einer der Profis hier mir sagen, ob ich das Vorhaben besser beerdigen sollte anstatt sinnlos Rohre im Boden zu versenken.

  • PhTe

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  • Hallo,

    ja, bei zwei Nachbarn hatte ich nachgefragt.

    Eine weiß nur, dass Ihr Brunnen unter einem Betondeckel hinterm Haus liegt und

    der andere Nachbar streitet ab, je einen Brunnen gehabt zu haben.

  • Du hast ja klugerweise schon 6m Filterstrecke eingeplant.

    Darin dann ein DN115 Brunnenrohr mit etwa 6 Meter Feinsandfilterstrecke einzubringen

    Was für eine Feinsandfilterstrecke? Hersteller bzw. Vertrieb?


    Du hast uns ja schon viel mitgeteilt, nur nicht, welche Wasserentnahme/Stunde Du geplant hast.

    Gruss

    kg49

    Es fördert nicht die Problemlösung, wenn von Seiten der Ratsuchenden erst nach mehreren Tagen auf einen Forenbeitrag geantwortet wird, da dies häufig ein erneutes Einlesen in die Problemstellung erfordert.


    Ein Problem ist meist schon halb gelöst, wenn es klar und vollständig beschrieben wird.


  • Beim Hersteller für die Filter bin ich noch offen. Momentan tendiere ich zu denen von Erdbohrer.de oder von Lotze. Die Filterweite würde ich davon abhängig machen, wie grob der Sand dann wirklich ist, den ich da raus hole. Im Notfall die feinstens, die es gibt.

    Wassermenge sollte so um die 1.5 m³/h sein. Ich weiß nicht genau, was meine beiden Rasensprenger an Durchsatz haben.

  • Die Filterweite würde ich davon abhängig machen, wie grob der Sand dann wirklich ist, den ich da raus hole.

    Sehr vernünftig.

    Um auf Deine ursprüngliche Frage zurück zu kommen:

    Wenn es denn tatsächlich ein Feinsandgemisch ist, was Du förderst (also feste, wenn auch kleine Körner, die nicht zerrieben werden können) und Du auch mit 500L/h leben kannst, dann mach es. Die 1,5m³ könnten unerreichbar sein.

    Gruss

    kg49

    Es fördert nicht die Problemlösung, wenn von Seiten der Ratsuchenden erst nach mehreren Tagen auf einen Forenbeitrag geantwortet wird, da dies häufig ein erneutes Einlesen in die Problemstellung erfordert.


    Ein Problem ist meist schon halb gelöst, wenn es klar und vollständig beschrieben wird.


  • Ob 500L/h reichen, weiß ich nicht.

    Ich werde mir jetzt einfach mal ein paar Meter Glattwandrohre, Bohrer und Kiespumpe kaufen und ausprobieren wie es läuft.

  • Ich will mal ein kurzes Update geben:

    Ich habe mir ein entsprechendes Equipment besorgt (175mm Handbohrer, Riverside-Bohrer, Kiespumpe, Rohre, etc.) und angefangen. Ich bin inzwischen bei 5.9 Meter Tiefe.


    Bei knapp über 4 Meter Tiefe bin ich auf Wasser getroffen. Bei 4.5 Meter auf eine Lehmschicht, zum Glück nur etwa 20 - 30 cm Stark, da ging der Riverside-Bohrer durch wie Butter. Danach kam eine Mischung aus braunem Brei und Kies. Und ein etwa faustgroßer Stein, der mich gut einen Tag lang beschäftigt hat, bis ich ihn raus hatte.


    Seit etwa 5 Meter Tiefe stecke ich wohl im Schluff oder Mergel oder was auch immer dort unten ist.

    Mit der Kiespumpe habe ich keine Chance mehr was rauszubekommen. Sie fördert maximal eine Hand voll feinen Sand und sonst nur schlammiges Wasser.

    Die letzten 90 cm habe ich außschließlich mit dem Riverside-Bohrer gearbeitet und selbst der lässt sich nur mit sehr viel Kraft in den Boden drehen.


    Kennt Ihr Toblerone? Diese dreieckige Schokolade mit den Honig und Mandelstückchen. Exakt so sieht das Zeug aus was ich da momentan aus dem Loch hole. Schokoladenfarbig mit kleinen weißen Stücken, sogar die Konsistenz kommt fast hin. Man möchte am liebsten reinbeißen...


    Mit den Händen lässt es sich nur sehr schwer zerbrechen und wenn man es geschaftt hat, ist es innen fast trocken. Also von Wasser keine Spur. Ich werde das Projekt wohl aufgeben müssen. Wenn sich die Schicht, wie sich anhand der Daten der umliegenden Borhlöcher vermuten lässt, wirklich bis 16 Meter Tiefe oder mehr hinabzieht, wird das nichts. Da werde ich kein Wasser finden, und auf Gut Glück bis in solche Tiefe zu bohren, ohne zu wissen, ob es sich lohnt, dafür fehlt mir dann doch irgendwie die Motivation.





  • Du hast jetzt eine Wassersäule von knapp 1,90m. Ausbeutbar erscheint mir eine Schicht von knapp 1m mit geringer Qualität.

    Ich bleibe bei meiner Aussage:

    Wenn es denn tatsächlich ein Feinsandgemisch ist, was Du förderst (also feste, wenn auch kleine Körner, die nicht zerrieben werden können) und Du auch mit 500L/h leben kannst, dann mach es.

    Es kann eigentlich mit der Zeit nur besser werden.

    Gruss

    kg49

    Es fördert nicht die Problemlösung, wenn von Seiten der Ratsuchenden erst nach mehreren Tagen auf einen Forenbeitrag geantwortet wird, da dies häufig ein erneutes Einlesen in die Problemstellung erfordert.


    Ein Problem ist meist schon halb gelöst, wenn es klar und vollständig beschrieben wird.


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