Eigenbau wegen enger Platzverhältnisse: rammen oder spülen?

  • Diesen Sommer hat eine Firma bei mir (im märkischen Sand, südlich von Berlin) einen neuen Brunnen gespült. Dazu wurde erst mit einem Rohr eine Bohrung gespült, dann wurde das Spülrohr rausgezogen und das Brunnenrohr inkl. Filterstrecke in das Loch reingeschoben.

    Dazwischen ist das Loch offenbar teilweise wieder zusammengesackt (nasser Sand /Schlamm).

    Jedenfalls befindet sich die Oberkante der Filterstrecke nur 1,35 m unter der Wasseroberfläche, und dieser Brunnen zieht Luft!

    Hinzu kommt, dass mir die Qualität des Oberflächenwassers nicht besonders gut vorkommt.


    Also muss ein neuer, tieferer Brunnen gebaut werden.

    Hauptproblem sind die sehr engen Platzverhältnisse (Außen-Kellereingang, Arbeitsfläche 1 m x 1,7 m) und die schlechte Zugänglichkeit hinter dem Haus. Schweres Gerät geht gar nicht, nur Handarbeit oder kleine Maschinen. Für diese Bedingungen finde ich keinen Brunnenbauer. Deshalb muss ich nun selbst ran. Bei den Arbeiten im Sommer habe ich zugeschaut.

    Der Boden besteht nur aus Sand, irgendwann hat er seine Farbe gewechselt, ins beige-braune, vielleicht war das lehmig, aber das Spülrohr (Durchm. ca. 100...120 mm) ging schnell und leicht rein, wie in Butter.


    Ich besitze eine Membranpumpe, die in ein 100er Rohr passt, sie sollte in der Lage sein, sandiges Spülwasser zu fördern. Ich traue mir also zu, damit ein unten offenes 100er/120er Rohr im Boden zu versenken. Das könnte ich z.B. bis ins Oberflächenwasser so machen, das wären 3,5 m unter Kellerboden = 4,65 m unter Geländeoberkante. Dieses Rohr würde ich natürlich dann im Boden lassen. Würde dafür KG-Rohr ausreichen, oder belastet solches dann das darunter liegende Grudwasser mit Schadstoffen?


    Dann würde ich einen Rammbrunnen in das Leerrohr einführen und in den nassen Boden rammen.


    Ist das ein guter Plan, oder sollte ich es besser anders machen?

    Rammbrunnen sollen ja nicht so vorteilhaft für die Hauswasserversorgung sein... warum auch immer...

    Ich habe eine recht kleine Pumpe: T.I.P. 3000 Inox Gartenpumpe 2950 l/h 42m, die reicht mir auch völlig aus.


    Herzlichen Dank vorab für Eure Hinweise!

  • Ist das ein guter Plan,

    Nein


    Rammbrunnen sollen ja nicht so vorteilhaft für die Hauswasserversorgung sein... warum auch immer...

    Du solltest so viel erst einmal im Forenarchiv lesen, bis Du Dir diese Frage selbst beantworten kannst.

    Gruss

    kg49

    Es fördert nicht die Problemlösung, wenn von Seiten der Ratsuchenden erst nach mehreren Tagen auf einen Forenbeitrag geantwortet wird, da dies häufig ein erneutes Einlesen in die Problemstellung erfordert.


    Ein Problem ist meist schon halb gelöst, wenn es klar und vollständig beschrieben wird.


  • aber keine Antworten gefunden

    Wenn Du keine Beiträge zum Rammbrunnen gefunden hast (Vor-, Nachteile, Einsatzmöglichkeiten, Probleme), dann hast Du einfach nicht genügend gesucht.

    Da Du anscheinend keinerlei Erfahrung und auch keine Vorstellungen von Problemen bei Sandböden hast, ist ein intensives Studium von Brunnenbohrberichten sowieso sehr empfehlenswert.

    Dann weisst Du auch, warum dein gespülter Brunnen, obwohl mehr als 1m unter Wasser, Luft zieht. Ich geb Dir mal ein Stichwort vor: Absenkungstrichter.

    Gruss

    kg49

    Es fördert nicht die Problemlösung, wenn von Seiten der Ratsuchenden erst nach mehreren Tagen auf einen Forenbeitrag geantwortet wird, da dies häufig ein erneutes Einlesen in die Problemstellung erfordert.


    Ein Problem ist meist schon halb gelöst, wenn es klar und vollständig beschrieben wird.


  • Das mit dem Absenkungstrichter habe ich besser verstanden, als der "Profi"-Brunnenbauer, der diesen Mist verzapft hat. Hilft mir jetzt aber auch nicht mehr.


    Zu Rammbrunnen habe ich gelesen, dass Sie für Trinkwasseranwendungen nicht so geeignet sind (ohne Begründung), dass sie nicht so viel Wasser liefern (brauche ich nicht) und dass sie nicht so langlebig sind (stört mich schon, vielleicht hilft Edelstahl?).


    Vor allem finde ich jedoch keine bessere Alternative zum Rammbrunnen, die sich auf engem Raum realisieren lässt. Ich könnte mir höchstens vorstellen, unten offenes 100er...120er blaues (geschlitztes/Filter-) Brunnenrohr einzuspülen, das müsste ich dann unten verschließen. Ist sowas als Saugbrunnen realisierbar? Es muss ja luftdicht sein...


    Du bist hier extrem engagiert, dafür herzlichen Dank. Andererseits scheinst Du von "Dummies" wie mir recht genervt zu sein... macht Dir Deine Arbeit hier im Forum eigentlich Freude?

  • Also bleibt nur, ein blaues Brunnenrohr (inkl. Filterrohr) DN 100...125 einzuspülen, unten offen, sandiges Spülwasser mit Tauchpumpe rauspumpen, unteres Ende hinterher verschließen.

    Und dann kann ich ja einfach ein Saugrüssel reinhängen.

    Für Expertenmeinungen und Tipps bin ich sehr dankbar!

    Wie gesagt, ich hatte das eigentlich machen lassen, sehe mich nach dem Desaster des "Profis" nun aber gezwungen, es selbst zu machen.

  • Die Firma hatte erst ein Spülrohr eingespült (recht tief), dieses dann aber rausgezogen, dann ist die Bohrung im unteren Bereich zusammengesackt und das Brunnenrohr konnte nicht tief genug eingebracht werden. Daraus folgere ich, dass das Spülrohr drinbleiben muss.

    Ursprünglich dachte ich, ein beliebiges Behelfsrohr zum Verbleib einzuspülen und dann einen Rammbrunnen einzufügen, dessen Filterstrecke natürlich noch tiefer als das Behelfsrohr einzutreiben ist. Rammbrunnen = Mist, okay, also ein reiner Spülbrunnen.


    So stelle ich es mir vor:

    Blaues Filterrohr (unten offen), Durchm. min. 100, damit meine Membranpumpe reinpasst.

    Filterrohr auf den Sandboden stellen (reindrücken/etwas einbuddeln).

    Membranpumpe rein, ausgangsseitig einen Schlauch ins Freie. Pumpe an Schnur angebunden, langes Kabel, langer Schlauch.

    Spülwasser von oben in das Innere spritzen, damit den Sandboden aufschwemmen.

    Pumpe einschalten, sandiges Wasser wird rausgepumpt.

    Gleichzeitig das Brunnenrohr nachschieben.

    Wenn ein Rohrstück versenkt ist, wird das nächste angeschraubt. Glattwandiges Brunnenrohr.

    Für Verbesserungsvorschläge bin ich natürlich sehr dankbar, deshalb schreibe ich ja hier. Mein Untergrund besteht eigentlich nur aus Sand, das habe ich bei der ersten Bohrung gesehen (irgendwann hat er die Farbe gewechselt, keine Ahnung, warum, vielleicht war's lehmiger, ließ sich aber auch wegspülen).

  • Guten Morgen.

    Deine Schlußfolgerung ist total verkehrt.

    Bevor hier irgend jemand versucht dir das Prinzip eines Spülbrunnens zu erklären habe ich dir mal als Beispiel für Kurzanleitungen diese beiden Links eingestellt.

    Brunnen ABC – Brunnenkoenig

    https://www.hausmagazin.com/a/brunnen-spuelen.


    Wenn du " Spülbrunnen erstellen " oder " Brunnenbohren im Spülverfahren " mal bei Google eingibst findest du jede Menge Videos und Beiträge als Wissensgrundlage für dein Problem.

    Dein Denkfehler ist daß du versuchen willst mit einer Pumpe festen Sand aus einem Rohr zu Pumpen.

    Und das geht ohne aufwendige Montage nicht ( du brauchst auch garnicht erst nach dieser Möglichkeit zu fragen da du dir über die Logik einer solchen Montage die dahinter steckt selber

    Gedanken machen solltest )


    Mein Beitrag soll jetzt nicht irgendwie anmaßend sein sondern anregend

    Gruß Jörg

  • Okay, vielen Dank für die Hinweise. Ich hab's trotzdem mal mit meiner Membranpumpe ausprobiert. Ergebnis:

    Auf den ersten paar Metern, wo noch kein Wasser kommt, hat es halbwegs funktioniert. Natürlich fördert die Pumpe keinen reinen Sand, aber Wasser mit Sand schafft sie durchaus. Man muss also Wasser zuführen und stets auf das richtige Mischungsverhältnis achten, damit nichts verstopft. Streckenweise hat es sogar richtig gut funktioniert, aber irgendwann bei einer festeren Schicht ging dann gar nichts mehr. Dann hatte ich mir für den letzten trockenen Meter einen Erdbohrer ausgeliehen.

    Und ich muss zugeben, das ging sehr viel besser, als meine Panscherei mit der Membranpumpe.

    Als ich dann im Oberflächenwasser angekommen war und kein Sand mehr auf dem Erdbohrer liegenblieb (ca. 3,5 m unter meinem Kellerboden), dachte ich, dass nun die große Stunde meiner Membranpumpe gekommen sei.

    Also habe ich es nochmal mit ihr probiert... aber sie schaffte nur noch ein Rinnsal, warscheinlich reichte ihre Förderleistung für diese "Tiefe" einfach nicht mehr aus...

    Wie auch immer, mit einer richtigen Kiespumpe (/Plunscher) ging es um Welten besser. Ich habe dafür dann eine elektrische Seilwinde benutzt.

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