Vorab:
Ich habe mich in die ersten 6 Websites eingelesen, die ich bei Google über Brunnen bauen gefunden hatte, bevor ich angefangen hatte, aber dieses Forum hab ich leider erst hinterher gefunden. Daher weiß ich mittlerweile, dass meine Wahl nicht optimal war und dass ich den Brunnenbau ganz anders hätte angehen soll.
Kurzfassung des Problems:
Rohr aus KG2000 DN110 Rohren steckt auf einer Lehmschicht in 5,2-6,9m Tiefe fest. Den unteren Teil des Rohres durch den Einsatz eines Erdbohrers im Rohr durchbekommen, aber 2m später sitzt nun die um 10mm breitere Muffe auf der Lehmschicht fest. Wie bekommt man das Rohr weiter runter?
Die Details:
Wir bohren in Hessen 5km vom Rhein entfernt. Wahrscheinlich befinden wir uns über einem alten Flussbetts des Neckars (der heutige Verlauf des Neckars befindet sich 30km entfernt).
Wir haben mit einen 110mm Erdbohrer angefangen zu bohren durch abwechselnd lehmigen, schluffigen und sandigen Boden. In 4,1m Tiefe sind wir auf Wasser gestoßen in einer Sandschicht. Daraufhin haben wir KG2000 DN110 Rohre genommen (die grünen aus PP, nicht die braunen aus PVC) und mit einer Flex auf 2,2m Filterstrecke Schlitze eingeschnitten (SW geschätzt 1mm). Diese Rohre dann ins Bohrloch geführt und mit einer 90mm Kiespumpe weitergemacht, bis es in 5,2m Tiefe nicht mehr weiterging. Bislang haben wir mit 240kg Beton + 80kg Körpergewicht beschwert. Haben dann mit einem 70mm Erdbohrer im Rohr gebohrt und dabei festgestellt, dass sich unten eine sehr lehmige Schicht befindet. Unser Vorgehen war dann, den Bohrer mehrmals in den Lehm zu bohren und rauszuziehen, dann mit der Kiespumpe den Schlamm mit Lehmbrocken rauszuholen, und das Rohr runterzudrücken, und das ständig abwechselnd, bis wir das Rohr runtergedrückt bekommen haben. Ab 6,9m Tiefe sind wir durch die Lehmschicht durchgekommen wieder in eine Sandschicht. Mit dem Bohrer kommen wir runter auf 7,2m und befinden uns im Sand. Das Rohr steckt aber auf 6,7m fest.
Unsere Vermutung ist, dass das Rohr nicht unten aufsitzt, sondern dass die Muffe des untersten Rohrs (die ja einen 10mm dickeren Durchmesser besitzt als die 110mm des restlichen Rohrs) nun an der Lehmschicht angekommen ist und dort festsitzt. Hat jemand eine Idee, wie man jetzt noch weitermachen kann, um die Muffe durch den Lehm durchdrücken zu können? Ich würde noch gerne 2-3 Meter weiter kommen. Ich vermute, viele werden sagen, wir sollen einen neuen Brunnen bohren, diesmal mit Arbeitsrohr aus Brunnenrohren, aber kann ich dieses Bohrloch vielleicht doch noch irgendwie retten?
Vielen Dank für eure Hilfe!
Rohr mit Muffe:
Bohrproben vom Bodengutachten. Seit dem Bodengutachten kamen oben nochmal 1,8m Lehm oben drauf. Das Bohrloch befindet sich ca. 12 Meter südlich von BS1, 25m südlich von BS2, und 13m südlich 14m westlich von BS3.
Sand zwischen 4,1-5,2. Auf Millimeterpapier. Müssten laut Bodengutachten schluffiger Sand sein. Ich schätze die Korngröße auf 0.017-0.6mm
Lehm zwischen 5,2-6,9m. Im nassen Zustand, in den Fingern zusammengedrückt:
Lehm zwischen 5,2-6,9m. In der Sonne getrocknet, so gut wie möglich versucht klein zu machen, auf Millimeterpapier. Ich schätze die Korngröße auf 0.016-0.03mm.
Sand zwischen 6,9-7,2m. Auf Millimeterpapier. Ich schätze die Korngröße auf 0.08-0.55mm.