Vorweg möchte ich noch allen Mut zusprechen, denn ich hatte vor Beginn meines Projektes keine Ahnung vom Brunnenbau und hab es, mit ein wenig Glück, auch mehr oder weniger geschafft.
Mein Grundgedanke war:
Ich wollte eine Alternative zum mittlerweile immer teurer werdenden Leitungswasser schaffen und begann so den Gedanken zu spinnen einen Bohrbrunnen für das Bewässern meines Gartens zu errichten.
Der Platz für meine Bohrung war schnell gefunden.
Gleich neben der Terrasse soll mein Brunnen hinkommen. Da ich den gesamten Garten voller Erdwärmeschläuche hatte war dies sowieso die einzige Möglichkeit.
Nun eine Liste von Werkzeug bzw Material das ich im Laufe meiner Bohrtätigkeit angekauft habe.
1 Erdbohrer 20cm (56,--)
2 50cm Wasserleitungsrohr ¾ Zoll (6,--)
3 100 cm Wasserleitungsrohre ¾ Zoll (20,--)
1 200 cm Wasserleitungsrohr ¾ Zoll (12,--)
2 600 cm Wasserleitungsrohr ¾ Zoll (36,--)
6 Muffen (8,--)
1 T-Stück (1,50)
2 30 cm Wasserleitungsrohre ¾ Zoll (4,--)
1 500 cm Polokal Rohr DN150 (54,--)
2 200 cm Polokal Rohr DN150 (49,--)
1 9m Saugschlauch 1 1/4 Zoll (40,--)
1 Stahlseil 20 Meter, Seile und Karabiner (60,--)
3 Filterrohr zu 1 Meter inkl Versand (83,--)
1 500cm Polokal Rohr DN100 (30,--)
1 200cm Polokal Rohr DN100 (13,--)
1 100cm Polokal Rohr DN100 (7,--)
2 Kappen DN100 (3,--)
1 ALKO HWA 1300 f Pumpe und Kleinteile (195,--)
1 Polokalrohr Muffe Abzweiger DN40 für Brunnenkopf (15,--)
8 Säcke Filtersand 0,7-1,25mm (40,--)
1 Wellen Brunnenpumpe Tiefenpumpe sandfähig (114,--)
Mein 200er Bohrer ein genialer Bohrer.
Die Bohrwendel war etwas zu lange, deshalb habe ich sie später gezwungenermaßen in der Mitte durchtrennt und aus dem 200er Bohrer durch Abflexen der Wendel einen 140er Bohrer gemacht (doch dazu später).
START DES PROJEKTES
Die ersten 2 m waren trockene Muttererde wobei die Erde bei ca 4 Meter feuchter wurde.
Der erste Erfolg, huraaaaa, stellte sich bei 4,5 Meter ein denn die Grundwassergrenze war erreicht. Anmerken möchte ich noch, dass ich ohne jegliche Kenntnisse meiner Bodenbeschaffenheit zu bohren begann.
Der Boden war im Grundwasserbereich lehmig und klebt extrem an der Bohrwendel. Der Bohrer fraß sich wie wahnsinnig in die Lehmerde.
Für die ersten 4,5 Meter brauchte ich 3 Stunden reine Bohrzeit.
Nun ging es mit sehr feuchtem Lehm unter Wasser weiter, wobei der Lehm bis 6 Meter klebrig und einigermaßen stabil war, dann immer dünnflüssiger wurde. Somit konnte mit dem Bohrer nur mehr wenig Fortschritt gemacht werden.
Probleme beim Bohren gab es mit der Verlängerung.
Bis 6 Meter Länge kann man ein 3,4 Zoll Wasserleitungsrohr noch ohne weiteres halte, wenn man den Bohrer vom Bohrgut reinigt. Jedoch jede weitere Länge war für mich bzw. meinem Helfer unmöglich zu halten.
Ich nannte es schließlich der Tanz mit dem Wasserleitungsrohr, da es ständig zu taumeln anfing und wir große Mühe hatten es ruhig zu halten.
Ich baute mir dann eine Steckverbindung wobei ich am Handgriff des Bohrers die 6 Meter Gestänge gelassen habe. Das Bohrgestänge über 6 Meter ließ sich durch Einhängen des Bohrers in eine Nut auf einem Holzbrett, welches über dem Bohrloch lag trennen.
Somit wurde das 6 Meter Gestänge bei Seite gestellt, das restliche Gestänge mit dem Bohrer weiter heraufgeholt, der Bohrer in eine Scheibtruhe gestellt und gereinigt. Anschließend wurde der Bohrer wieder ins Loch hinabgelassen, eingehängt, die 6 Meter Gestänge angefügt und weiter hinabgelassen.
Fortsetzung folgt.....