Hallo liebe Brunnenbohrergemeinde,
vorweg ersteinmal ein dickes Lob an dieses Forum und die vielen unterstützenden Experten.
Auch ich hatte mir für dieses Jahr vorgenommen einen Brunnen zu bohren. Ohne besondere Kenntnisse hatte ich mir einen 8m langen 160er Erdbohrer besorgt, einen befreundeten Wünschelrutengänger um seine Dienstleistung gebeten und losgelegt. Achja, beinahe hätte ich es vergessen, selbstverständlich habe auch ich mich ersteinmal mit ausreichend 100er KG-Rohr eingedeckt und ganz fleißig die ersten zwei Meter mit ner Flex geschlitzt. (die konnte ich dann später nicht mehr umtauschen ;), den Rest schon).
Als ich dann bei schon bei weniger als drei Metern Wasser hatte, bin ich erst im zweiten Schritt im Netz auf die Suche gegangen und habe dieses Forum gefunden, da ich nicht mehr weiter wusste…
Nach einigen Tipps habe ich das KG umgetauscht und bei erdbohrer.de DN115 Brunnenrohr, Filterrohr und ne 90er Kiespumpe bestellt. Da mein Nachbar inzwischen auch angefixt war, haben wir eben gleich mehr Rohre bestellt… (Danke Mario für die superschnelle Lieferung!!!)
Nun weiter zum Brunnen:
Nach einigen weiteren Bohrversuchen, habe ich dieses aufgegeben, da der Sog so groß war, dass kaum Material nach oben kam. Mutig wie ich war, hatte ich einfach mal so weitergebohrt ohne hochzuziehen. Ging auch sehr leicht, was meine Hoffnung auf einen Erfolg bei der Arbeit mit der Kiespumpe hoffen ließ. Irgendwann beim Rausdrehen ging das alles so leicht!? Uups, da steckte doch der Bohrer bei 3m Tiefe im Loch und hatte sich vom Gestänge gelöst , denn der Klappbolzen hatte sich beim Drehen verabschiedet und wollte im Erdreich bleiben. Nach einigen Angelversuchen mit Seil und Haken hatte ich nach ner halben Stunde den Bohrer wieder am Tageslicht. Auf weiteres Bohren habe ich verzichtet, da unten immer alles wieder zusammenfiel und nach Förderung von Bohrgut immer wieder in der gleichen Tiefe mit dem Bohren begonnen werden musste.
Ich habe mich dann für die Verrohrung entschieden: 2x 1m Filterrohr mit 0,3mm Schlitzweite und dann Vollrohr. Dreibein war geordert, aber die Neugier zu groß zum Warten. Also Kiespumpe rein und erster Test. Ging irgendwie nicht, war wohl zu wenig Wasser im Rohr. Also auf das Dreibein warten und dann weiter. Da das ursprünglich eingeplante Dreibein plötzlich nicht mehr zur Verfügung stand, hat mir ein Bekannter eine andere Konstruktion gebaut, nachdem ich ihm sagte, was ich vorhabe. (s.h. Fotos im Anhang)
Was soll ich sagen: Es war bisher ein riesen Erfolg. Nachdem ich noch etwas Wasser hinzugefügt hatte, ging das Plunschen wie verrückt. Habe in kürzester Zeit das Rohr einen ganzen Meter in den Boden getrieben, indem ich mich auf die abgebildete Konstruktion gestellt habe (2 Balken à 75 cm, 2 M 12er Gewindestangen (500mm) und entsprechende Muttern und Scheiben.
Nun ist das Rohr vier Meter im Boden. Es stehen ca. 30-40cm grober Sand (oder wie auch immer man das nennt, s. h. Foto) im Rohr. Dann ca. 80-100cm Wasser. Die Wasseroberfläche befindet sich bei ca. drei Metern Tiefe. Nun saugt sich die Kiespumpe ab und zu fest, was dann nur mit massivem Kraftaufwand zu lösen ist. Leider klappt dann die Membran nach unten und das „Pumpgut“ geht verloren.
Zur Bodenbeschaffenheit:
Nach ca. 30cm Mutterboden kam sandiges, kalkhaltiges Material, was meine Nachbarn als Mergel bezeichnen. Dieses Kram war ab und an mit dickeren Brocken versetzt. Die sahen aus wie grobporige Steine. Inzwischen ist das Material feiner geworden. Wir sind hier im Dorf umringt von 3 kleinen Bächen/Flüsschen. In der Nähe sind große Kiesseen, in denen Kies gefördert wird. Umfragen in der Nachbarschaft in Sachen Brunnentiefe ergaben sehr unterschiedliche Angaben. Alle haben Rammbrunnen. Diese sind mit wenigen Metern bis hin zu 9m angegeben worden. In einer Baugrube nebenan gab es feuchte Stellen und ein Gutachter sprach nach Untersuchungen von Wasser bei ca. 4m.
Nach meinen bisherigen Erfolgen ergeben sich nun für mich mehrere Fragen, die mir vielleicht jemand beantworten kann:
- Woran kann es liegen, dass sich die Pumpe festsaugt und wie kann man das abstellen?
- Wie tief soll ich versuchen weiter zu (bohren) pumpen?
- Kann es sein, dass das schon Grundwasser bei mir ist oder muss bei dem Boden auch noch eine Lehmschicht auftauchen?
- Macht es wohl Sinn, einmal elektrisch zu Pumpen um die Ergiebigkeit zu testen? Was für eine Pumpe müsste das sein? (Ich will nur den Garten bewässern)
- Für weitere Tipps bin ich sehr dankbar!