Sorry Christian, jetzt erst gesehen . Wenn noch Interesse besteht, lass uns gerne austauschen!
Beiträge von Christibu
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Danke Dir, Tiefbauer!
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Hallo kg49,
besten Dank! Das ehrt mich sehr!
Die Bilder sind in der Galerie.
Schöne Grüße,
Christibu
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Danke, Kurty!! Genau so war es gedacht!
Der Verleiher hatte wirklich sehr humane Kurse; natürlich hat er was für die lange Zeit bekommen, aber das war voll ok! Du hast aber Recht: Im Nachhinein wäre ein Kauf/Verkauf aller Geräte deutlich entspannter und preiswerter gewesen!
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Das Finale
Ein paar Tage später: Brunnenrohr zusammengebaut, Abstandshalter dran und abgelassen. Den Zwischenraum auf den unteren 2 Metern Filterstrecke wollte ich sicherheitshalber mit Filterkies ausfüllen. Die Sieblinien bei 6/7m und 7/8 Metern ergaben Kennkorngrößen von 0,2 bzw. 0,5 mm. Filterkies/-sand mit 0,7-5 mm sollte gut dazu passen. Nun sah ich nicht ein, weitere € für Kies auszugeben, wo ich gerade eimerweise genau den aus der Tiefe geholt hatte. Bei den Kindern konnte ich schnell passende Siebe auftreiben, und wenig später war die eigene Filterkies-Mischung fertig. Damit das Ziehen des KG-Rohres nicht allzu beschwerlich wird, wurde der Filterkies dann immer nur etappenweise eingebracht.
Wenn man sich klarmacht, mit welchen Gewichten und Mühen das Rohr abgeteuft wurde, leuchtet ein, dass es durch blosses Ziehen am Seil nicht einfach so wieder hochkommt. Hier half mir erneut eine Lektion aus dem Forum, und das erstaunlich effektiv: die Zugseile kräftig unter Spannung setzen und dann den oberen Rand des Rohres mit Hammerschlägen bearbeiten. Durch die in die Tiefe übertragenen Vibrationen kam das Rohr dabei Millimeter um Millimeter nach oben. Edding-Striche liessen das erneut gut nachverfolgen. Durch heftiges Hin- und Herbiegen und dem Einsatz von WD 40 ließen sich die KG-Elemente dann auch wieder gut auseinander bekommen, sodass am Ende des Tages alle KG-Rohre wieder an der Garagenwand lehnten, nur das blaue Rohr aus dem Boden schaute und mit drei bis vier Schubkarren alten Bohrguts das verbleibende Loch aufgefüllt werden konnte.
Eine alte abgerockte Gartenpumpe aus den Kleinanzeigen sollte das Klarspülen bewerkstelligen. Zunächst aber einmal musste die Pumpe klargespült werden. Die Leistung auf ca. 1000 l/h eingestellt, und dann kam es, das erste Brunnenwasser: klar wie Fensterglas, nicht ein Krümel! Nach einer weiteren Stunde mit kurzen Pausen: einfach nur klares Wasser bei unverändertem Wasserstand. Leider schafft die olle Pumpe aus 5 m Tiefe aber nicht mehr als die 1000 l/h, sodass ich für weitere Tests auf das finale HWW angewiesen bin. Da mache ich mir aber aufgrund der tollen Startqualität keine Sorgen mehr.
Zusammenfassend kann ich sagen: Ein zunächst für 2-3 Wochenenden angesetztes Projekt hat letztlich 10-14 Manntage netto in Anspruch genommen, die Geduld der Familie mächtig auf die Probe gestellt (meine Kinder sind in der Zeit nur unmerklich größer geworden ) und ca. 20% Mehrkosten gegenüber der Ursprungsplanung erzeugt. Dafür konnten alle Rückschläge immer wieder aufgelöst werden bis hin zur erfolgreichen Fertigstellung des Brunnens. Und natürlich hat in den entscheidenden Momenten meine Frau mich wieder aufgebaut und mit angepackt! Das Forum hat mir zu wesentlichen Fragestellungen die passenden und wertvollen Tipps gegeben. Daher: Bewahrt immer Ruhe, und wenn es mal anders läuft als erwartet, analysiert die neue Situation und trefft passende Massnahmen, statt krampfhaft am alten Vorgehen festzuhalten
Fertige eigene Filterkiesmischung
Ziehen des Arbeitsrohres
Gezogenes KG Rohr, unterstes Element mit "Schneidezähnen" und der rausgeflexten Ecke aus der Bohrphase
Saugleitung und alte Gartenpumpe zum Klarspülen
Das erste Wasser
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2. Etappe: Kiespumpen („plunschen“)
Beim Zurückbringen des Bohrers und Schildern des geplanten Vorgehens meinte der Verleiher, selbst Brunnenbauer, dass ich durchaus schon direkt im Brunnenrohr plunschen könne. Das letzte Bohrgut auf dem Bohrer war weiterhin sandig mit feinen Kiesanteilen gewesen. Somit wurde für das folgende Wochenende eine 108mm-Kiespumpe, Dreibein, Umlenkrolle und Holzzange gebucht. Aus der Sieblinie des letzten Bohrguts las ich ein Kennkorn von ca. 1 mm ab, sodass ich die Schlitzweite der Filterstrecke auf 0,5 mm festlegte. Blaues Rohr besorgt, zusammengeschraubt, die ersten 5 m ins orangene Rohr gestellt, und ab mit der Kiespumpe. Nach etwas Zugabe von Fremdwasser „griff“ die Kiespumpe bald schon, und das Rohr sackte wie erwartet Stück um Stück ab. So war schnell Meter 5 geschafft.
Kurz vor Meter 6 kippte leider die Euphorie: auf einmal floss ein dichter, kompakter grauer Sandbrei aus der Kiespumpe. Nicht nur, dass ich vom Forum her bereits wusste, dass das kritisch für die nun bereits festgelegte Filterstrecke sein kann. Auch wollte die Kiespumpe plötzlich immer öfter nicht mehr so einfach hochkommen. Manchmal musste ich mich regelrecht ins Seil setzen und eine gefühlte Ewigkeit warten (ca. 1 Minute ), bis sich die Spannung löste und die Pumpe hochgeholt werden konnte. Auf diese Weise brachte ich mühsam noch den 7. Meter ein, bis plötzlich nichts mehr ging, weder vorwärts noch rückwärts. Die Pumpe saß fest.
Da ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht die maximale Belastbarkeit des geflochtenen Hanfseils kannte, gingen jetzt erst einmal 2 Tage drauf, in denen ich ohne Erfolg versuchte, mittels einer USB-Endoskop-Kamera einen Haken mit einem Stahlseil an der Kiespumpe zu befestigen. Irgendwann recherchierte ich, dass das Hanfseil 5 kN Zugkraft aushält. Zusammen mit Karabinern bekannter Belastbarkeit kurz unter dieser Schwelle konnte ich es nun mit dem Greifzug ordentlich spannen und irgendwann kam das Brunnenrohr mit hoch! Kiespumpe und Rohr waren also miteinander verklemmt. Und schon konnte die Kiespumpe befreit werden: Das Rohr etwas ziehen, fixieren und mit Hilfe eines 6m langen Vierkant-Holzes mit dem Hammer von oben indirekt auf die Kiespumpe schlagen. Nach ein paar mm sackte die Kiespumpe schlagartig 10 cm ab und war frei.
Ab jetzt nahm ich mir vor, immer nur 2 Hübe zu pumpen und dann die Kiespumpe hochzuholen. Alles von Hand und meistens alleine, inzwischen schmerzten die Hand- und Fingergelenke vom Ziehen und Halten des Seils bereits ordentlich. Doch die nächste Zwangspause ließ nicht lange auf sich warten: Am Ende eines langen Tages saß die Kiespumpe irgendwo bei Meter 7,x erneut fest. Ich war fix und alle. Jetzt erst mal: Baustelle sichern, duschen, schlafen, ein paar Tage normal zur Arbeit gehen und in Ruhe einen neuen Schlachtplan überlegen. Zum einen musste natürlich die geliehene Kiespumpe unbedingt geborgen werden, zum anderen wollte ich unbedingt den letzten halben Meter schaffen.
Meine Vermutung: durch das Plunschen in der Filterstrecke mit SW 0,5 mm und im Feinsand wurde die Kiespumpe durch die Filterschlitze seitlich vom Feinsand eingeschlossen. Somit stand nach ein paar Tagen Bedenkzeit fest: erst mal alles ziehen, Rohr und Pumpe bildeten eh eine feste Einheit, Kiespumpe befreien und dann mal sehen. Zum abschnittsweisen Zerlegen der gezogenen Rohrstrecke wurde schnell noch eine zweite Holzklammer gebaut, und schon war nach einem Tag alles wieder am Tages- bzw. Mondlicht. Der Befund: kleine Steinchen von nur wenigen mm Größe klemmten in dem doch recht schmalen Spalt zwischen der 108mm-Kiespumpe und dem DN115-Rohr. Die Kiespumpe war wohl zu groß für ein Plunschen direkt im Brunnenrohr. In den Filterschlitzen klemmten auch zahlreiche Körnchen. Diese wurden mit eniem Teppichmesser wieder freigeschoben.
Der neue Plan war dann eigentlich der ursprüngliche: das KG-Rohr als Schutzrohr wieder einbringen und zunächst in diesem zuende plunschen, Brunnenrohr im Ganzen reinstellen und den Raum zwischen Schutzrohr und Filterrohr mit Filterkies füllen, Schutzrohr ziehen, fertig. Dafür umwickelte und befestigte ich am untersten KG-Element unterhalb der Muffe ein Seil derart, dass zu beiden Seiten des Rohres später ein Seilende nach oben läuft und somit ein gleichmässiger symmetrischer Zug gewährleistet wäre. Somit musste kein Rohr angebohrt oder sonstwie geschwächt werden. Einzig habe ich den unteren Rand des unteres Rohres mit der Flex eingezackt, damit es sich etwas besser in die Tiefe „schneidet“.
Das Plunschen im etwas größeren KG-Rohr lief dann auch erwartungsgemäß leichter, die Kiespumpe kam jedesmal sofort wieder hoch. Die Synchronität zwischen abgeteufter Rohrstrecke und unterer Position der Kiespumpe überprüfte ich alle paar Dezimeter mit dem Lot. Der größere Durchmesser und die Muffen des KG-Rohres sassen spürbar strammer im Boden, sodass ich deutlich Gewichte nachlegen musste. Manchmal enthielt auch die Kiesbüchse nur noch eine handvoll Sand/Kies. Hiervon ließ ich mich aber nicht beirren, denn wenn ich eines aus dem Forum mitgenommen habe: solange die Kiespumpe etwas fördert, und solange das Rohr sich nach unten bewegt, stimmt alles. Am Ende ging es nur noch mm-Weise, und auch nur, wenn ich zusätzlich auf dem Paket herumhüpfte. Die genauen kg kann ich leider aufgrund einer bunten Zusammenstellung von Steinen, Platten, Bauzaun-Füßen … gar nicht sagen. Edding-Striche am Rohr, die langsam einer nach dem anderen verschwanden, hielten die Motivation aufrecht. Und: auf den ca letzten 40 cm wurde es Gott sei Dank wieder etwas grober: schöner feiner rasselnder Kies von 10 mm, hier und da auch ein deutlich dickerer Brocken. An dieser Stelle war ich wieder richtig beeindruckt, was für Kaliber so eine Kiespumpe reinläßt und bis nach oben bringt. Somit konnten besondere Massnahmen zum Verschliessen des Brunnenfusses entfallen. Zu später Stunde kam dann das Arbeitsrohr bei 8 m an. Mission accomplished.
Feinsand ab Meter 6
Gezogene Filterstrecke mit Feinsand in den Filterschlitzen
Festsitzende Kiespumpe
Mit dem Arbeitsrohr geht es weiter, cm für cm
Gegen Ende wurde es endlich wieder schön kiesig
Die größeren Kollegen auf dem letzten halben Meter
Sieblinie bei 6/7 m , Kennkorn ca. 0,2 mm
Sieblinie bei 7/8 m (kurz bevor es wieder richtig kiesig wurde), Kennkorn ca. 0,5 mm
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- Etappe: Bohrung bis Grundwasser
Nach Aufhacken der verdichteten Schotterschicht unter der Holzterrasse konnte der 150mm-Bohrer angesetzt werden. Es folgte ein Wechsel Sand in verschiedensten Tönungen mit Kiesanteil, mal eine ca 20 cm starke Schicht aus etwas bindigerem Sand. Der größte Störenfried, der mal auf der Spindel lag, maß ca. 12 cm. Alles in allem ging es sehr gut und zügig Meter um Meter tiefer. Das Schwierigste war, mit fortschreitender Tiefe das Gewicht der Bohrgestänges beim Hochholen über dem Bohrloch zu balancieren. Hier ist zweites paar Hände goldwert! Da mir die nicht immer zur Verfügung standen, und deswegen ab Meter 3 das pendelnde Gestänge die Bohrung seitlich zu sehr angriff, brachte ich jetzt das KG-Rohr als Schutzrohr ein. Nach ein paar weiteren Bohrvorgängen ging dann plötzlich gar nichts mehr: ein Stein klemmte offenbar so stramm zwischen Bohrer und KG-Rohr, dass ich wieder auf das 2. paar Hände warten musste, um alles am Stück ziehen und den Störenfried entfernen zu können. Hier zeigte sich dann sofort der so häufig genannte Nachteil von KG-Rohr: durch die geringe Stärke und gewisse „Dehnbarkeit“ des Materials kann sich auch ein kleiner Stein so verklemmen und dann vom lokal verformten Rohr festgehalten werden, dass er keinen mm mehr weiter rutscht. Hier konnte nur der Einsatz der Flex dem Elend ein Ende bereiten. Es konnte weiter gehen. Zum Glück nicht mehr viel, denn wie auf Bestellung wurde bei Meter 4 das Bohrgut feucht, feuchter, nass, und damit war die erste Etappe nach netto einem Tag Arbeit geschafft.
Los geht's
Der größte Kiesel beim Bohren
Wasser bei 4 Meter
Diese flache Mistkerl hatte sich zwischen Bohrer und Arbeitsrohr verklemmt und musste mit der Flex befreit werden
Sieblinie bei Beginn des Grundwassers, Kennkorn ca. 1 mm
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Liebe Foristi,
liebe Mitleser,
hier möchte ich nun meine Erfahrungen aus meinem privaten Bohrbrunnen-Projekt von diesem Oktober teilen. Normalerweise bin ich reiner Konsument von Erfahrungen und Tipps aus dem Internet. Das Projekt „Brunnen“ hat dann aber doch so viel Energie und Zeit gekostet, wie ich es nie erwartet hätte, und ich habe von vielen Tipps aus dem Forum profitiert. Daher springe ich nun über meinen Schatten und werde meine Erfahrungen beschreiben, auf dass der ein oder andere Nachahmer auch davon etwas profitieren kann.
Wo: Meerbusch im Rhein-Kreis Neuss
Grundwasser: 4 m
Aufbau: 4 m Vollrohr über Wasser, 2 m Vollrohr und 2 m Filterrohr im Wasser, DN 115
geplante Kapazität: 2000 l/h, Saugpumpe mit Hauswasserwerk
Der Garten an sich ist weniger der Grund, denn die Fläche ist ein Witz, sondern der Pool, den wir im nächsten Sommer für die Kinder aufbauen wollen. Und sobald ich mich etwas intensiver mit einem Thema beschäftigt habe, juckt es mich immer in den Fingern. Nach der Investition in ein kleines eBook, welches -glaube ich- auch hier beworben wird, war mir klar, daß und wie ich es angehen würde. Kann doch nicht so schwer sein und nicht zu lange dauern ...
Um für alle Eventualitäten möglichst flexibel zu sein, sollte es eine DN 115 Verrohrung werden. Warum: Zwar war aufgrund der Erfahrungswerte aus anderen Brunnen der Umgebung bei ca 4m mit Wasser zu rechnen, also mit einer Saugpumpe auszukommen, aber ich wollte mir für den Fall der Fälle die Option auf eine Tiefbrunnenpumpe (und dann mit möglichst flexibler Modellauswahl) oder auf das Einbringen eines Feinfilters nicht versperren. Die Farbe des Brunnenrohrs sollte auf jeden Fall blau sein, wie nicht nur hier im Forum zu lesen ist, sondern mir auch offline fast jeder riet. Die Bohrung sollte dabei zunächst mit und in einem DN 160 KG-Rohr erstellt werden, damit ich alle Gegebenheiten bis zum Ende kenne und dann die finale Rohrstrecke in Ruhe zusammenstellen kann. Das KG-Rohr sollte dann später wieder gezogen werden.
Außer dem erwähnten Pool wird es keine weiteren große Abnehmer wie z. B. Beregner usw. geben. Bei drei Kindern gibt es aber viele AN-AUS-Vorgänge, sodass die Wahl auf eine Saugpumpe in Form eines kleines Hauswasserwerks mit Ausgleichsbehälter fiel. Als Platz für den Brunnen habe ich eine Stelle unter einer Holzterrasse gewählt, wo später die Brunnenstube mit dem HWW optisch und akustisch verschwinden kann, damit vom eh schon kleinen Garten nicht so viel in Beschlag genommen wird.
Vom Erstellen der Tiefenbohrung für unsere Erdwärmepumpe lag mir zudem ein Bohrprofil vor. Ok, es geht bis 100 m und ist dementsprechend grobskalig, aber ein grober Anhaltspunkt, was mich so erwartet, ist es ja schon einmal.