So geheimnisvoll ist das gar nicht. Die Wünschelrute, egal wie sie konstruiert ist, reagiert auf bewusst oder unbewusst ausgeführte Bewegungen der Hände, die sie halten, und verstärkt diese Bewegungen.
Wenn man an einer Stelle einen zufälligen Ausschlag hatte, wird die Rute auch beim nächsten Mal an dieser Stelle ausschlagen, und zwar deshalb, weil man das erwartet. Und wenn man einen Profi beobachtet, dessen Rute an einer betimmten Stelle ausschlägt, dann wird sie auch dort ausschlagen, wenn man sie selbst hält.
Das Gehirn spielt uns hunderte von Streichen, die Rutengängerei gehört dazu.
Man sollte nie vergessen, dass noch kein Rutengänger seine angeblichen Fähigkeiten unter kontrollierten Bedingungen demonstrieren konnte. Der amerikanische Skeptiker James Randi (der Mann, der damals Uri Gellers Tricks entlarvte) hat über viele Jahre einen Preise von 1 Mio USD für denjenigen ausgesetzt, der unter kontrollierten Bedingungen, mit denen beide Seiten vorher einverstanden waren, paranormale Fähigkeiten demonstrieren konnte. Den Preis hat sich nie jemand abgeholt. Weil paranormale Fähigkeiten nicht existieren und niemand die Gesetze der Physik für sich verbiegen kann.
Die meisten Wünschelrutengänger sind keine Betrüger, denn sie glauben selbst an ihre Fähigkeiten und wollen niemandem etwas Böses. Aber es bringt auch niemand von ihnen mehr als Zufallsergebnisse zustande. Das hat alles nicht mehr Bedeutung als das Horoskop in der Zeitung oder das Einnehmen von Zuckerkügelchen gegen alle möglichen Krankheiten.