Guten Morgen Rainer,
entschuldige dass ich mich nicht mehr im Forum geäußert habe. Ich hatte ein sehr ausführliches Posting im Forum geschrieben. Dummerweise hatte ich den Haken zum angemeldet bleiben nicht gesetzt und so warf mich das Forum als ich antworten wollte wieder raus und alles war weg. Dann hatte ich keine Lust mehr alles noch mal zu schreiben.
Da Du aber ein sehr großes Interesse an der Situation zeigst schreibe ich Dir nochmals dazu:
Ich bin absoluter Laie und habe keine Ahnung von Brunnen und Quellgeschichten. Es handelt sich um mein Elternhaus welches Anfang der 50er Jahre erbaut wurde (nicht von meinen Eltern). Das Nachbarhaus bestand seinerzeit schon; dieses steht wohl so seit 1750; und unser Haus wurde an die bestehende Wasserversorgung mit angeschlossen. Weshalb die Brunnenstuben so sind wie sie sind kann ich Dir daher nicht genau sagen, alles ist spekulativ.
Meiner Meinung nach ist die Funktion der Kammer 2 folgendermaßen begründet:
Die Quellfassung und die Kammer 2 liegen sehr nah beieinander (ca. 30 m Luftlinie und etwa 5 m Höhenunterschied). Um Wartungsarbeiten an der Quelle durchführen zu können lasse ich immer das Wasser in Kammer 2 ab; dadurch fließt kein Schmutz in die Leitung. Das könnte man auch in der Brunnenstube machen (Kammer 3) aber der Weg ist sehr weit und die ganze Leitung müsste gespült werden. Schmutzreste könnten in der Leitung verbleiben; so ists also besser.
Eine weitere Funktion begründet sich meine Meinung darin, dass die Schüttung der Quelle sehr unterschiedlich ist. Der Zulauf der Quelle ist wesentlich größer dimensioniert als die Leitung die von Schacht 2 weiterführt. Bei starker Schüttung würde ohne Kammer 2 also der Wasserspiegel im Quellschacht steigen was zu Verschmutzungen führen würde. So fließt das Wasser in der Menge ab wie die Quelle schüttet. Im Schacht 2 ist wie gesagt das große Rohr (Wassereinlauf in etwa 1,25 m Höhe. In etwa 75 cm Höhe ist das Ablaufrohr ( die Leitung die das Wasser zur Brunnenstube befördert) in deutlich kleinerem Durchmesser. Das Wasser steigt also immer bis genau zum Weiterlauf. Der Überlauf ist noch etwa 10 cm höher (ein Rohr welches in einem Loch im Bode n steckt). Wenn nun die Quellschüttung sehr stark wird und mehr Wasser in den Schacht fließt als durch das dünnere Rohr abfließen kann so steigt der Wasserspiegel bis zur Oberkante dieses Überlaufrohres und fließt dann ab in die Natur. Man kann das ab und an sehen dass das Wasser unterhalb der Kammer aus einem Loch im Boden direkt abfließt.
Durch dieses System bleibt der Zulauf in die Brunnenstube immer gleich groß.
Die Brunnenstube befindet sich geschätzte 70 Höhenmeter über den Wohngebäuden. Ich habe keine Ahnung wie groß der Wasserdruck ist der ankommt; allerdings befindet sich im Keller ein Druckminderer. Der Wasserdruck war früher sehr gut. Man konnte verschmutzte Autos abspritzen, das war schon fast wie ei n Dampfstrahler an der Tanke. Seit wir jedoch nach Auflagen der Behörden Filter montieren mussten (ein Schmutzfilter und einer mit UV Strahlung) ist der Druck sehr gering geworden. Da ist die ausführende Firma noch am basteln, aber die bekommen das nicht richtig geregelt.
Deine Idee mit der Verfüllung des unteren Teils der Kammer 2 finde ich sehr gut. Wir werden das mit der Brunnenbaufirma besprechen, die sich die Situation die nächsten Wochen ansehen möchte.
Danke für Deinen Tipp und ich hoffe ich konnte Deine Fragen beantworten.
Viele Grüße
Stefan