Ich bin westlich außerhalb von Nürnberg...
Wenn es sandig ist dann würde sich das auch manch einer selbst zutrauen.
Ich bin westlich außerhalb von Nürnberg...
Wenn es sandig ist dann würde sich das auch manch einer selbst zutrauen.
Ich bin auch aus der Region Nürnberg... Ja - in der Baugrube stand Wasser. Aber das reicht noch nicht!
Als wir gegraben haben war die Freude gross als wir bei 3,5m auf Wasser gestoßen sind. Die Arbeit war dann aber nicht zu Ende! Tiefer als den Wasserstand muss man schon runter um jahreszeitliche Schwankung auszugleichen.
Ebenso ist unklar wie viel Wasser durch die Schicht durchkommt um 2m^3/h rauszupumpen. Beim Nachbar wurden 10m Filterstrecke eingebaut (Endtiefe 34m). Wir graben uns im Schachtbrunnen (Stand 4,5m) noch tiefer und haben 1m Wasser unten drin - das reicht uns noch nicht.
Es kann dir keiner sagen wie es unter dem Gutachten weiter geht (bei uns kommt ab 4,5m Mergel - da geht nichts mehr mit einer einfachen Handbohrung - der Abbruchhammer im Schachtbrunnen hilft - oder eine professionelle Brunnenbohrmaschine)
Erfahrung im Graben von Schachtbrunnen habe ich nur bis aktuell 3m von Hand. Keine Erfahrung mit größerer Tiefe
Zwei Gedanken die mir bei dem geplanten Vorhaben so einfallen:
- Schachtringe sind toll weil die Qualität und damit Stabilität nicht von meinen Betonier-Künsten abhängt - ich bin kein gelernter Brunnenbauer sondern ambitionierter Anfänger mit ner Schaufel. Wie ist das bei dir?
- das ist ne Menge Erde die raus muss. Wenn es gut läuft (keine Steine im Weg) dann brauchen wir gerade 2-3 Stunden für 30cm Tiefe (reine Grabezeit, Beschaffung und Entsorgung zusätzlich) . Ich wüsste gerade nicht wie das ein Baukran beschleunigen könnte. Weiter unten geht das bestimmt nicht schneller. Ist dir bewusst auf was ihr euch einlässt?
Hier mal wieder ein Zwischenstand: wir sind mit 5 Ringen, bei einer Tiefe von etwas über 2,5m angekommen.
Für einen Hänger voll Erde brauchen wir ca. 3 Stunden - dann ist einige Tage Pause, bis Zeit für die Deponie ist. Pro Ring (1m Durchmesser, 50cm hoch) werden es etwa 2 Hänger voll.
Um die Erde raus zu holen haben wir 2 Eimer 'kranbar' mit je 12l die wir über einen Flaschenzug (2:1) hoch ziehen. Einen größeren Eimer haben wir probiert - aber das wurde uns zu schwer. Für den Flaschenzug funktioniert eine Kletterseil-Rolle wunderbar. Eine elektrische Seilwinde haben wir nicht probiert - die erscheint mir dafür auch zu langsam (8m/min).
Auch eine Belüftung gibt es jetzt - ein 120er PC Ventilator an einem KG Rohr - und das hängt von oben ins Loch rein. Das erzeugt unten einen leichten Luftzug.
Die Betonringe haben eine Richtung - wir haben sie wohl falschrum reingelegt. An der Unterseite erschien es uns nützlich, wenn man die Vertiefung von innen sieht. Wir wollten verhindern dass sich ein Stein außen verfangen kann. Bei den ersten Ringen war das kein Problem - der 4. Ring ist jetzt aber mit Steigeisen. Diese zeigen leider mit der Trittfläche nach unten. Ich hoffe wir finden eine Lösung für einen Konus oder Deckel. Oder gibt es da Doppel-Nut Schachtringe?
Die Berichte zum gegrabenen Schachtbrunnen sind seltener - ich erkläre gern mal ein paar Sachen die sich bewährt haben:
Dreibein
Zuerst haben wir versucht mit vorhandenen Leitern und Balken etwas zu bauen das auf dem Carport nebendran aufliegt. Das hat arg gewackelt und abenteuerlich schief ausgesehen. Das war nix.
Bessere Lösung: Gerüststangen
Über dem Loch haben wir ein Dreibein aus drei 3m langen Gerüststangen, mit zwei Gerüst-Gelenkverbindern zusammen geschraubt. Das hält wunderbar und war ohne Bastelei montierbar. Die Füße stecken in der Erde - an einer Stelle ist ein Holz drunter. Der Gerüsthandel in der Nähe verkauft gebrauchte aber auch neue Teile. Für eine Mischung (und eine Stange mehr) hab ich 115€ gezahlt. Ich glaube das war gut investiert.
Die 3m Stangen sind lang genug um ans Loch ran zu kommen und hoch genug für Seilzug/Kettenzug. Neue Ringe passen gut zwischen den Stützen durch.
Die Konstruktion erscheint uns auch stabil genug um einen Schachtring anzuheben (380kg) ohne dass was nachgibt.
Kettenzug
Um Ringe abzuladen / anzuheben haben wir einen günstigen 1Tonne Kettenzug (36€). Das funktioniert gut ohne Kraftakt.
Die Ringe transportieren wir liegend auf dem Hänger. Mit dem Hänger geht es rückwärts in den Carport. Der Carport ist vollständig aus Doppel-T Stahlträgern - ideal um den Ring an Hebegurte zu hängen (vom Hausbau waren einige übrig) und den Hänger wegzufahren.
Damit heben wir den Ring dann auch auf die Seite und Rollen ihn in den Garten. Neben dem Loch wird er mit dem Kettenzug ans Dreibein gehängt und gehoben/umgelegt und dann abgesenkt.
Dann kommt ein Stück Holz dazwischen, der Gurt wird entfernt und das Holz gezogen. Der Ring sitzt...
Nachdem wir einen Bohrbrunnen begonnen und aufgegebenhaben geht es jetzt als Schachtbrunnen weiter.
Aus der "Probebohrung" (man kann sich alles schönreden) erwarten wir ab 3,3m Wasser. Das Erdreich ist aber stark lehmig und es wird auch viel weiter unten auch nicht besser. Mal sehen wie weit wir runter kommen/müssen...
Die gewählte Stelle wäre eigentlich auch mit schwerem Gerät gut zugänglich - aber der Garten ist fertig angelegt und bepflanzt. Wir wollten möglichst viel erhalten - ein Schachtbrunnen mit dem Bagger fällt also raus. Dann also mit der Schaufel!
Wir haben uns für 1m Schachtringe in 50cm Höhe entschieden. Im Betonwerk in der Nähe kann man die einzeln abholen, ca 33€. Vorgehen: Den Ring auf den Boden legen und ausgraben, der Ring rutscht dann nach. Je 50cm ergibt das etwa zwei Hänger voll Erde. Auf der Deponie kostet ein Hänger voll 5€ pauschal.
Inzwischen sind 3 Ringe versenkt, ca 1,7m haben wir gegraben.
Ich habe die letzten Wochen noch weiter nachgedacht und inzwischen auch Infos vom Nachbarn.
Beim Nachbarn gibt es leider kein Schichtenverzeicchnis. Es sind von 0-20m geschlossenes Brunnenrohr und von 20-32m Filterohr verbaut, unten dann Sumpfrohr. Bei 10m Filterstrecke erwarte ich auch keine besonders gute Schicht weiter unten.
25m mit Arbeitsrohr, lange Filter und alles was dazu gehört klingt für mich als Laie nach Materialschlacht mit ungewissem Ausgang.
Ich werde den Bohrbrunnen aufgegeben und plane jetzt einen Schachtbrunnen - wenn es Fortschritte gibt dann in einem neuen Thread nebenan. Danke für die ehrlichen Worte!
Das sind wichtige Fragen - danke!
Ein professioneller tiefer Brunnen ist sicherlich zuverlässig und lange ergiebig. Aber ich glaube nicht dass sich die Bohrkosten von 7-8k€ dafür lohnen. Meine Hoffnung: Wenn ich aber für 1/10 des Geldes einen großen Teil des Nahres abdecken kann bin ich zufrieden.
Mit 10-15m habe ich gerechnet - ob das geht und reicht kann ich aber nicht einschätzen.
Die Einschätzung des Bodens als wenig durchlässig würde bedeuten besser eine noch längere Filterstrecke zu planen, oder?
Ich komme jetzt natürlich ins Zweifeln - ist ein selbstgemachter Bohrbrunnen hier überhaupt sinnvoll? Realistisch?
Jetzt brauche ich neues Gerät - Kiespumpe und Brunnenrohr.
Ich habe verstanden so dick wie möglich ist immer gut - aber bestelle ich da gleich mal 10m Rohr auf Vorrat? Oder noch mehr?
2m Filterstrecke 0.3?
Oder gibt es hier in der Nähe jemanden wo man das Stück für Stück holen kann? Sind die gewerblichen Brunnenbauer den Heimwerker aufgeschlossen gegenüber?
Hier ein neues Projekt in Mittelfranken, Landkreis Erlangen-Höchstadt. Zweck: den Garten mit ca. 300m^2 bewässern
Bodenvoraussetzungen:
Im Baugebiet wurde der Boden bis 3m untersucht - man hat Sand stark schluffig (bindig feucht steif braun lehmiger Sand), Sand leicht schluffig (feucht/nass mitteldicht braun), Ton sandig (feucht steif grau) und Ton Kalksteinbänke (feucht-nass steif rot-grau Burgsandstein-letten) gefunden. Die Anordnung ändert sich etwas je nach Probenstelle die alle ca 100m vom geplanten Brunnen entfernt sind.
In allen Fällen gab es Wasser bei etwa -3m - tiefer habe ich keine Infos über den Boden
Zwei Nachbarn haben Brunnen:
Einer hat 30m bohren lassen und hat auf -4m bis -5m Wasser
Der andere hat sich beim Hausbau einen Schachtbrunnen mit dem Bagger setzen lassen (5-7m?) und hat auch genug Wasser zum Gießen.
Genehmigung:
Ist erteilt bis 25m, max 1l/s, max 100m^3/Jahr
Erste Schritte bohrend:
Mit einem 165mm Erdbohrer losgelegt und in ca. 5 Stunden auf 3,3m gekommen. Wir haben so ziemlich alles angetroffen:
Sandig und bröselig wie Rührkuchen, Sand mit Ton drin, roter Ton fest wie Knete, grauer Ton mit Sand usw. Unter Zugabe von wenig Wasser ging alles halbwegs gut raus.
Und jetzt kommt Wasser - der Bohrer rührt in feinem Schlamm/Matsch
Bilder folgen...