Naja, wenn ich ein größerer Held auf Leitern wär....
Und wie ich auf die klaustrophobische Enge da unten reagiere, da bin ich mir auch noch nicht so sicher....
Naja, wenn ich ein größerer Held auf Leitern wär....
Und wie ich auf die klaustrophobische Enge da unten reagiere, da bin ich mir auch noch nicht so sicher....
Hallo allerseits,
vor gut einer Woche habe ich den Brunnen mal ziemlich leergepumpt, gleich auch die Trockenlaufsicherung der Pumpe dabei getestet
Bei dem niedrigen Wasserstand konnte man auch endlich mal besser sehen, was da unten so alles rumliegt - und das scheint einiges mehr zu sein, als ich dachte:
Ich nutzte die Gelegenheit und testete, ob meine selbstgebastelte Harpune am Teleskopstiel zu was nütze ist.
Die Antwort lautet eher nein, es ist alles zu glitschig einerseits, das Holz an sich im Kern aber noch sehr hart, also kaum durchbohrbar.
Inzwischen habe ich den Teichgreifer, vielleicht klappt das besser.
Trotzdem endete der erste "Harpuneneinsatz" mit einem "erlegten" Brett, welches ich auch ganz vorsichtig hochgehievt bekam - und einer für mich riesengroßen (winzigen) Überraschung:
Dieser kleine Geselle krebste im Wasserfilm auf dem Brett herum, ich spülte ihn dann mal in ein Glas.
Eine Internetrecherche ergab, dass es sich wohl um einen Höhlenflohkrebs handelt.
Ist hier schonmal Jemandem so ein Tierchen begegnet?
Diese Entdeckung hat mich bezüglich der Ausräumaktion erstmal etwas gebremst, werde vielleicht in einem ersten Schritt nach und nach den "Kram" hochholen, wenn es überhaupt geht, und dann nochmal tief in mich gehen, ob ich da wirklich noch Schlamm raushaben muss.
Hallo kg49,
vielen Dank für den Tipp!!
Ich arbeite mich jetzt mal mit Vorhandenem vor, ich habe einen Teleskopstiel von Gardena, auf über 4m ausziehbar, für den arbeite ich jetzt mal versuchsweise einen dreispitzigen Grubber auch von Gardena um, ich biege eine oder zwei Spitzen gerade, um eine Pieke zu haben, den Rest lasse ich gebogen, um ein aufgepiekstes Brett festklemmen zu können.
Außerdem habe ich mir einen Teichgreifzange von Gardena bestellt, der passt auch auf den Teleskopstiel, hat ein 4,7m langes Zugseil.
Mal schauen, was funktioniert.
Kleines Update, bin jetzt wieder vor Ort.
Als erstes habe ich mal getestet, woraus die "glatten" Wände unterhalb der Trockenmauersteine bestehen - es ist wohl anstehender Fels, irgendwie hatte ich das bei meinem Lehmboden nicht so oberflächennah erwartet.
Nach üppiger Gartenbewässerung war gestern Abend der Wasserstand im Brunnen so niedrig, dass ich zum ersten Mal seit über 20 Jahren mal den Boden wieder näher in Augenschein nehmen konnte.
Und feststellen musste, dass da doch einiges mehr an "Kram" rumliegt, hauptsächlich wohl Bretter, wahrscheinlich von alten Abdeckungen.
Spannende Frage jetzt - wie krieg ich das raus, ohne reinzuklettern?
Hab schon an etwas Harpunenartiges gedacht, um die (hoffentlich morschen und somit weichen) Bretter aufzuspießen und hochzuziehen?
Von Gardena gab es mal einen Teichgreifer mit 4,7m Zugseil für einen Teleskopstiel, den Stiel hab ich schon, nur das Teil ist ein Auslaufmodell und nirgendwo mehr zu finden.
Das hätte vielleicht geklappt.
Vielleicht hat hier ja noch wer kreative Ideen?
Übrigens waren gestern Abend um 20:00 noch 60cm Wasser drin, heute Morgen um 11:00 waren es schon wieder 100cm
Den Brunnen vom Nachbarhaus möchte ich aber auch noch zeigen:
Er ist schmaler, nur so 1m Durchmesser - und entgegen alter Aussagen nicht 6-7m tief sondern nur 3,3m
Hallo Arne,
ich bin nun auch nicht so brunnenbewandert, kann dir aber aus der gärtnerischen Sicht heraus sagen, dass Lichteinfall oder gar Beleuchtung Algenwachstum im Wasser und Moos- und Farnwachstum an den Innenwänden des Brunnens nach sich ziehen wird, die Sporen von Algen, Farnen und Moosen sind immer in der Luft unterwegs.
Da Pflanzen irgendwann auch absterben, ergibt sich meiner Meinung nach eine Belastung des Wassers mit sich zersetzendem organischen Material, wenn auch nicht sehr viel, was aber wahrscheinlich nicht so gut fürs Wasser ist.
Hallo allerseits,
Hinter meinem Elternhaus im Süden Luxemburgs, einem alten ehemaligen Bauernhof, es gibt am Haus einen Türsturz mit der eingemeißelten Jahreszahl 1779, befindet sich ein alter Schachtbrunnen, 3,65m tief.
In nassen Wintern führt er bis 50cm unter Bodenoberfläche Wasser, momentan ist der Wasserspiegel bei 2-3m unter Bodenoberfläche.
Unser Dorf liegt am Rande einer flachen Mulde, durch deren Mitte ein Bach fliesst, der Bach ist ungefähr 2m tiefer als das Niveau von Strasse und unserem Erdgeschoß, unterkellert war das Haus nie wegen dem hohen Grundwasserstand im Winter, und die Wiese zwischen bach und Dorf ist im Winter auch immer wieder flächig überflutet, also wir "schwimmen" da schon auf relativ viel Wasser.
Ich habe mich schon früh für Pflanzen und Garten begeistert und als Jugendlicher, Ende der Achtzigerjahre legte ich mehr oder weniger in der Obstwiese, die an den ehemaligen Bauernhof anschliesst, Staudenbeete an.
Diese Beete mussten im Sommer gegossen werden und meine Mutter regte sich über drohende hohe Wasserrechnungen auf, irgendwie kam in dem Kontext dann auch der alte Hausbrunnen zur Sprache, der "irgendwo hinterm Haus im Hof" sein sollte.
Der Hof ist eine rechteckige Fläche direkt hinterm Haus, auf der rechten Seite von einer Garagenmauer, auf der linken Seite vom Giebel der Scheune eingefasst, am Haus gab es eine betonierte Hoffläche von grob 4x3m, der Rest, immerhin noch gut 7x4m, war mit Splitt bedeckt, der aber auch schon stark mit Erde vermischt war.
Allerdings wußte keiner mehr, wo genau im Hof denn nun der Brunnen sein sollte.
Das ließ mir keine Ruhe und eines Sommernachmittags fing ich einfach mal an, die Splitt-Erdmischung, aufzugraben.
Nach einigem Herumgraben stieß ich in 30-40cm Tiefe auf einen Steinblock, als ich da drumherum weiter grub, stieß ich nach 15cm auf eine durchgehende "Stein"fläche.
Es stellte sich heraus, dass der Steinblock ein umgedrehter großer Rinnstein wie beim Strassenbau war, für mein jugendliches Alter unglaublich schwer, aber ich schaffte es, ihn zu bewegen - und darunter kam ein Loch zum Vorschein.
Und in der Tiefe des Loches schimmerte - Wasser.
Der Steinblock bedeckte eine rechteckige Öffnung von ungefähr 60x70cm in einer anscheinend vor Ort gegossenen großen Betonplatte mit dicken Eisenträgern drin, die die wesentlich größere Brunnenöffnung von 1,1 bis 1,2m komplett abdeckte.
Das rechteckige Loch war am hinteren Rand der alten runden Brunnenöffnung.
Aus Familienerzählungen ging hervor, dass der Brunnen wohl in den Vierziger- oder Fünfzigerjahren komplett abgedeckt worden war.
Unter der Betonplatte besteht die Brunnenwand aus Trockenmauersteinen, nur grob behauen, bis in eine Tiefe von ungefähr 2m, dann werden die Wände recht glatt, als ob sie in Gestein geschlagen wären.
Laut einer Bodenkarte sitze ich auf "Schweren tonigen Braunerden, Parabraunerden und Pelosole aus Mergel, schwach bis sehr stark vergleyt", eine differenziertere Karte vermeldet: "Falciferen-Schichten, Tonstein, mergelig, fein blättrig, grau, («Bitumenschiefer ), kerogenhaltig; an der Basis fossilführende Kalkbänke".
Damals nutzte ich den Brunnen mit einer einfachen Gardena-Pumpe, die daneben aufgestellt wurde, zum Gießen, wenn ich mich recht erinnere, konnte ich damit 2-3 Stunden intensiv giessen, bis der Wasserstand fast am Boden des Brunnens angekommen war.
So konnte ich auch sehen, dass auf dem Grund irgendein Metallgestell lag - ich mutmaße, es ist das Gestell, an dem früher der Wassereimer hochgezogen worden ist.
Nach gut 2 Tagen hatte damals das Wasser wieder seinen alten Stand im Brunnen erreicht.
Wir mauerten dann die 30cm bis zur Bodenoberfläche mit Betonziegeln hoch und liessen von einem Steinmetz eine nochmal 50cm hohe Brunnenumrandung aus Sandstein hauen, die auf die Betonziegel zu stehen kam.
Darauf kam ein Holzdeckel.
Hier nun mal die Bilder, als erstes der Sandsteinrand oben auf der rechteckigen Öffnung, inzwischen mit Eisenplatte:
Jetzt der Blick in die Tiefe, rechts kann man die Abfolge erkennen - der Sandsteinrand, die Betonziegel und dann die Betonplatte mit Eisenträger, darunter fangen die Bruchsteine an:
Der orangene Schlauch war von einem früheren Versuch, eine Pumpe fest anzuschließen, das weiße Rohr war ein Platzhalter, dort habe ich unter Bodenniveau ein Loch durch die Betonziegel gebohrt, um einen Pumpenschlauch unterirdisch vom Brunnen in die daneben liegende Garage führen zu können und dort an die Hauptwasserzapfstelle an der Terrasse anschliessen zu können.
Leider hab ich die Bilder im April gemacht, als der Brunnen fast bis oben voll war, man kann weder die Bruchsteine noch den Übergang zu der "glatten" Wand gut erkennen:
Ich pendele immer zwischen Deutschland und Luxemburg, Anfang August bin ich wieder dort, dann kann ich Fotos von dem jetzt halbleeren Brunnen machen.
Es war damals mühselig, immer die Pumpe rauszuschleppen, aufzubauen, nach dem Gießen wieder abzubauen, so dass schon damals die Idee entstand, irgendetwas Festeres zu installieren.
Allerdings kam dann erstmal das Studium, die Staudenbeete vergingen und so ging auch der Gießbedarf zurück.
Seit 2010 lege ich nun aber wieder Gartenbereiche an und brauche wieder in Trockenphasen Wasser.
Aber ich scheute und drückte mich davor, weil ich überhaupt keine Ahnung hatte, was für eine Pumpe die beste für die Situation wäre - das Grundstück ist 90m lang und hat eine Steigung von 7m, ganz oben wollte ich wenn nur irgend möglich auch gießen können.
Schlußendlich habe ich letztes Jahr in einer Hauruck-Aktion die Gardena Comfort 4000/5E geholt, weil sie einen eingebauten Druckschalter hat, weil sie eine eingebaute Sicherung gegen Trockenlaufen hat.
Das funktioniert bisher auch alles soweit gut.
Allerdings habe ich Anliegen, weswegen ich mich schlußendlich auch hier angemeldet habe.
Einmal ist mir aufgefallen, dass das Wasser faulig riecht, zumindest das Wasser, was den ganzen Tag im Gartenschlauch in der brütenden Sonne liegt.
Ich denke mal, da durch Ritzen zwischen Sandsteinrahmen und Ziegel immer Kellerasseln, Schnecken, Spinnen in den Brunnen gelangen, dass er mikrobiell belastet ist - da ich das Wasser nur zum Pflanzengiessen nutzen möchte, mutmaße ich mal, das das nicht so wild ist?
Nur hab ich gelesen, dass man nie eine Trinkwasserleitung mit einer Hausbrunnenleitung verbinden sollte, das ist bei mir auch nicht der Fall - aber der Gartenschlauch wird doch mal vom Brunnenwasserhahn zum Trinkwasserhahn, den wir auch noch auf der Terrasse haben, umgesteckt, ist das bedenklich bezüglich einer "Verseuchung" der Trinkwasserleitung?
Und als zweites spukt seit einer Weile mir der Gedanke durch den Kopf, dass, wenn der Brunnen tiefer wäre, ich doch auch mehr Wasserreservoir zur Verfügung hätte.
Auf dem Nachbargrundstück gibt es ebenfalls einen Schachtbrunnen, der angeblich 6-7m tief sein soll, der Nachbar wässert ausgiebig seinen Gemüsegarten daraus, ich hab kein Gemüse, wässere nicht so oft und viel, muss aber trotzdem drauf achten, dass ich meinen Brunnen nicht bis zum Boden leer sauge.
Beim Messen der Tiefe mit einer 4m-Dachlatte bemerkte ich auch, dass Blässchen aufstiegen, als die Latte etwas in den Brunnenboden eindrang - ich denke, aufgrund der langen Nicht-Nutzung hat sich im Laufe der Jahrzehnte organisches Material von Viechern und Wurzeln sowie feiner Schluff und Ton aus dem Lehmboden, den wir überall haben, im Brunnen abgesetzt.
Zumal der Grundwasserstand zwischen Winter und Sommer um 2m schwanken kann?
Ich frage mich, warum der Nachbarsbrunnen - das ursprüngliche Haus müsste so alt wie unseres gewesen sein - so viel tiefer als unserer ist, zumal ja früher neben dem Haushalt auch das Vieh des landwirtschaftlichen Betriebes mit dem Wasser aus dem Brunnen getränkt werden musste
Ich habe hier schon viele Threads durchgelesen, die sich um das Säubern eines Schachtbrunnenbodens drehten.
Ein Hineinklettern, um mit Eimer und Schaufel zu hantieren, wage ich definitiv nicht.
(Wobei es mich schon brennend interessieren würde, was man so alles im Schlamm finden würde, das irgendwem irgendwann mal in den Brunnen gefallen ist...vielleicht sogar ein goldener Ball
Eine Schmutzwasserpumpe, auch für Gröberes, könnte man ja leihen - aber ich spiele mit dem Gedanken, doch gleich eine Firma anzuheuern, die eigentlich Zisternen, Hauskläranlagen, Regenwassersammelbehälter durchspülen und auspumpen können mit speziellen Tankwagen.
Da habe ich allerdings auch schon Warnungen gelesen, dass für Abwassersysteme gedachte Spülwagen wiederum bakteriell gar nicht gut für Brunnen und Grundwasser sein könnten
Wie sind denn hier so die Meinungen zu einer Ausspülaktion mit so einem professionellen Spül-Pump-Tankwagen??
Das solls erstmal für heute von mir gewesen sein!