Hallo Bohrbär,
mit der 8,50 m Stange in den Steinen "herumrühren" ist doch wohl sehr anstrengend.
Ich behelfe mich mit einem langen (2,30 m) Rohr, unten schräg abgeflext und oben beidseitig durchbohrt. In die Bohrungen habe ich ein langes Nylonseil geknotet und mit Tesa-Panzerband gesichert. Das Rohr lasse ich am Seil runter und damit kann ich ringsum im Sumpfrohr "stochern", bevor ich weiter mit der Kiespumpe arbeite. Das Panzerband oben am Rohr verhindert auch, dass die obere Kante das Brunnenrohr beschädigt.
Zum Zertrümmern (und stochern) benutze ich zudem eine 1 m lange, schwere und unten spitz angeschliffene Brechstange. Hier habe ich das Seil mit einem "Palstek-Knoten" befestigt. Das Seil und und das obere abgeknickte Ende der Brechstange habe ich ebenfalls mit Panzerband gesichert. Um auch hier das Rohr nicht zu beschädigen kannst Du aus einem langen Stoffstreifen oben an der Brechstange eine Kugel wickeln und mit Panzerband fixieren.
Die Rohrklemme aus Holzbalken (Fellnase) funktioniert perfekt.
Ich habe z.Zt. ca. 300 KG auf dem Rohr und stecke bei 11,35 m in Sand und Kies. Da ich erst ca. 2,20 m GW im Rohr (DN115)stehen habe, fehlen mir noch ca. 3,50 m.
Weiterhin viel Erfolg.
Gruß
Judge
Beiträge von Judge
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Hallo Marco,
an Deiner Stelle würde ich mit einem Schutzrohr arbeiten.
Ich habe auch den Fehler gemacht, einfach "frei" zu bohren. Mit einem 150er Bohrer hatte ich nachher einen ca. 5 Meter tiefen "Krater", der oben einen Durchmesser von 450 oder 500 hatte.
Ich habe mir dann 160er KG-Rohr (dieses orangefarbene Kanal-Grundrohr) gekauft, ins Loch gesteckt und den "Krater" wieder zugeschüttet. In das 160er KG-Rohr passt der 150er Bohrer prima rein und Du kannst unter dem Rohr weiter bohren.
Wenn Du kurz über dem Grundwasser bist, könntest Du das DN115 in das 160er Schutzrohr herunterlassen und von da aus mit der Kiespumpe arbeiten.
Du musst allerdings aufpassen, dass Dir keine Steinchen zwischen die beiden Rohre rutschen, sonst klemmt die Sache.
Ich mache es bei mir so, dass ich um das DN115 einen blauen Müllsack (längs gefaltet und mit Tesaband verstärkt) wickle, den ich mit einem Gartendraht befestigt habe.
Wenn mein DN115 tiefer rutscht, ziehe ich den Müllsack höher, so dass nie etwas zwischen die beiden Rohre fallen kann.
Gruß KarlH. (Judge) -
Hallo Leute,
die lange Vorgeschichte kann ich mir größtenteils sparen und ich fange damit an, dass ich 11 m 125er KG-Rohr aus dem Loch gezogen und auf den Müll geworfen habe. Beim Versuch, Gewicht auf das Rohr zu bringen, haben sich die Rohre in den Muffen ineinander geschoben - und das war's dann. Zum Glück hatte ich am ersten Meter (Sumpfrohr) oben einen Ring aus Montageband und ein Nylonseil befestigt, so dass ich das KG-Rohr ziehen konnte.
Jetzt stecken 8 m 160er KG-Rohr als Schutzrohr im Boden und da habe ich nun blaues Brunnenrohr DN115 (0,5 m Sumpfrohr und 2 m Filterrohr, dann Aufsatzrohr) runter gelassen und bin mit der Rohrschelle (danke "Fellnase" für die ausgezeichnete Bauanleitung), ca 200 KG Auflast (10 Gehwegplatten und 4 Baueimer mit Sand und Kies) heute bis ca. 10,70 m gekommen.
Grundwasser habe ich auf ca. 9,20 m und mein Ziel sind ca. 15,50 m, damit ich gut 2 m Wasser über der Pumpe hätte.
Wie gesagt - ich bohre 300 m vom Rhein entfernt im alten Flussbett, nicht etwa in der Eifel oder im Bergischen Land, aber der fließende Strom "saugt" tatsächlich das Grundwasser ab.
Jetzt habe ich das Problem, dass meine Kiespumpe bei den letzten Arbeitsgängen zwar jede Menge lehmig-gelbes Wasser, aber nur ein paar Steinchen und eine halbe Konservendose Sand fördert.
Das Rohr rutscht nicht mehr nach.
Ich habe bereits mehrfach meinen alten Antennenmast (wie in meinem Ursprungs-Thread
https://www.brunnenbau-forum.de/2005-bohrbrunnen-rheinnaehe.html
beschrieben) am Seil ins Rohr gelassen und "gestochert". Wahrscheinlich stehe ich auf einem oder mehreren Steinen.
Gibt es vielleicht irgend einen Brunnenbauer in der Umgebung von Düsseldorf (oder sonstwo in NRW), der so etwas wie einen "Steinfänger" in seiner Werkzeugkiste liegen hat?
Über Tipps, wie ich die restlichen 4 bis 4,5 m schaffen kann, würde ich mich sehr freuen.
Gruß Judge
PS: Irgendwo in diesem Forum hatte ich gelesen: "Wer billig kauft (sprich: Abwasserrohr) - kauft meistens zweimal!" O.K. - es stimmt! -
Hallo Bohne,
Deinem Rat bin ich gefolgt und hab noch einmal von vorne angefangen! Jetzt schreibe ich auch mal an der richtigen Stelle und nicht mehr in der "Plauderecke".
Gruß Judge -
Hallo Leute,
in Düsseldorf-Himmelgeist (gegenüber Schloss Mickeln - siehe Wikipedia oder Google-Earth) steht das Grundwasser zur Zeit (Mai 2012) bei 9,10 Meter.
Ich wohne 300 m vom Fluss entfernt und in weiteren 1200 m Luftlinie (also in gerader Linie 1500 m vom Fluss) befindet sich die nächste städtische Grundwassermess-Stelle.
Im Internet (http://www.duesseldorf.de/umweltamt/wass…fik00071_gr.gif)
-zwischen "71" und "gr" einen Tiefstrich (_) machen! -
kann man den Grundwasserspiegel seit dem 30.07.1955 (!) ablesen - er liegt zur Zeit bei ca. 6 m bis 6,50 m und das sind ca. 31,18 m bis 30,68 m NN (Normalnull).
Meine Terrasse liegt laut Vermessungsamt bei genau 39,60 m NN - also wohne ich genau 2,42 m höher (auf einem Kieshügel im eiszeitlichen Flussbett) als die Grundwassermess-Stelle, die mit 37,18 m NN eingetragen ist.
Das nur zur Info über den Grundwasserstand in Rheinnähe. Man sollte meinen, in der Nähe des Flusses sei man schnell im Grundwasser, zumal bei Hochwasser die Flutkante ca. 100 m von unserem Haus entfernt ist. Das ist aber nicht der Fall, denn (so sagte man mir) das fließende Gewässer soll das Grundwasser "absaugen".
Gruß Judge -
Hallo Bohne,
der Preis ("265.-€") bezog sich auf 13 m DN115 und 2 x 1 m Filterrohr = 262,90 €, aber da ich das 125er KG-Rohr z.Zt. so problemlos tiefer bekomme (heute wieder gut 50 cm - ohne Gewicht aufzulegen. Das traue ich mich bei diesem Rohr nicht), ist das DN115 eigentlich kein Thema mehr.
Danke für den Tip mit dem Rohr mit TNA-Gewinde.
Aber was soll ich mit dem KG-Rohr machen? Stecken lassen oder ziehen, wenn ich ein DN100 TNA-Rohr versenkt habe?
Gruß Judge -
Danke für die schnellen und hilfreichen Antworten.
Da ich nicht schweißen kann, habe ich eine andere Lösung gesucht. Ich hatte noch einen 2,30 m langen ehemaligen Antennenmast "auf Lager" (42 mm Rohr, 3 mm Wandstärke). Den habe ich an einem Ende 2 x durchbohrt und das anderer Ende spitz abgeflext. Mit einem Kunststoffseil habe ich das Rohr auf den Grund gelassen und dort "gestochert".
Die Lehmschicht war zum Glück nur dünn und eine ca. handtellergroße und 10 mm dicke dunkelrote Sandsteinplatte, die die Kiespumpe gestoppt hatte, habe ich ebenfalls zerkleinert.
Jetzt bin ich wieder im Kies und das 125er Rohr ist fast von selbst (ohne großen Druck) bis auf 10,30 m gerutscht und ich habe gut 1 m GW im Rohr.
Meine Hoffnung, auf 14 m zu kommen, sind gestiegen.
Würde diese Tiefe ausreichend sein?
Dann wäre ich 5 m im GW, 1 m Sumpfrohr mit Bohrungen, um es mit Quellton zu verschließen, dann 2 m "Filterrohr" (Marke "Eigenbau", mit der Dremel-Diamantscheibe senkrecht geschlitzt) und dann 11 m Rohr.
Meine andere Überlegung: In das 125er KG-Rohr könnte ich ein unten verschlossenes DN100 ablassen und hätte dann ein "anständiges" Brunnenrohr. Könnte ich dann das KG-Rohr zum Schutz stecken lassen? Lässt "mein Filterrohr" und das dann unten offene KG-Rohr genug GW einströmen, um im DN100 eine TBP zu betreiben? Oder sollte ich, wenn das DN100 bei 14 (oder 15) m steht, das KG-Rohr ziehen? -
Hallo liebe Leute im Forum,
die riesige Menge an Informationen war für mich als Neuling bisher eine große Hilfe, denn neben wichtigen Arbeitsanleitungen sind auch alle meine Fehler, die ich bisher gemacht habe (KG-Rohr!), ausführlich beschrieben. Trotzdem will ich weiter versuchen, einen Gartenbrunnen (kein Trinkwasser) direkt an meiner Terrasse zu bohren.
Ohne die lange Vorgeschichte zu schildern, hätte ich jetzt ein paar konkrete Fragen an die Experten, die ich bisher im Forum nicht finden konnte.
Ich bohre in 300 m Entfernung vom Fluss im Hochwassergebiet in einem alten Flussbett und von Anfang an (nur zwei Spaten tief Mutterboden) im Kies und Sand.
Mit einem Handbohrer bin ich in einem 160er Rohr bis auf 8,60 m tief gekommen (Danke Plunschmeister, für den Tip mit dem Handbohrer) und war immer noch nicht im Grundwasser. Noch tiefer bohren ging nicht; ich war an der Grenze der technischen (das Sch…Rohr klemmt und zerlegt sich) und körperlichen (65 Jahre) Möglichkeiten angekommen.
Nun habe ich ein 125er Rohr in das Stützrohr herabgelassen und mit Fremdwasser die 100er Kiespumpe eingesetzt. Ab 9,20 m hatte ich Grundwasser und habe recht zügig feinen Sand mit ca. 5 bis 10 % Kiesel (max. etwas über Walnussgröße) gefördert.
Heute habe ich den ganzen Tag gepumpt und dabei vielleicht 20 bis 30 Liter feinen Sand und kleine Kiesel rausgeholt – gegen Abend wurde es immer weniger. Das 125er Rohr steht jetzt bei ca. 9,80 m, aber was mich am meisten stört – das Wasser, das ich fördere, ist hellgelb!
Vom letzten Inhalt der Kiespumpe habe ich die oberste Brühe in ein ½ Literglas gefüllt und stehen lassen. Das Wasser ist jetzt leicht trüb und unten hat sich ca. 10 mm Satz gebildet, der sich aufrühren lässt und das Wasser wieder gelb färbt. Ich befürchte, dass ich auf einer Lehmschicht bin!
Nun meine Fragen: Erst einmal – gibt es hier im Forum jemanden, der am Niederrhein einen Brunnen gebohrt hat? Kann ich an Deinen Erfahrungen teilhaben? Wie sieht es mit den Bodenschichten unmittelbar am Rhein aus? Ist mein Plan, 14 ½ m, also gut 5 m ins Grundwasser und dann mit einer Tiefbrunnenpumpe fördern, überhaupt zu realisieren?
Wie gehen die Brunnenbohr-Experten vor, wenn sie bei 10 m auf eine Lehmschicht stoßen?
Das 125er Rohr kann ich immer noch mit wenig Kraft hochziehen. Soll ich es komplett aus dem Stützrohr ziehen und ein DN115 (mit Sumpf- und Filterrohr) einsetzen, oder wären das 265.- € „für die Katz“, wenn ich damit auch nicht durch den Lehm komme?
Viele Grüße und schon mal Danke im Voraus