KG-Rohre sind ausschließlich dazu gedacht, oberflächennah zur Ableitung von Abwasser oder Niederschlagswasser verwendet zu werden. In diesen Fällen spielt der Erddruck nur eine vernachlässigbare Rolle.
Geht es tiefer in den Untergrund, dann spielt der Erddruck eine maßgebliche Rolle. In 10 m Tiefe z.B. haben wir es dann mit einem Erddruck um 200 kN/m² zu tun, in 15 m Tiefe (ohne Auftrieb, sind es 300 kN/m²). In 1 m Tiefe sind es ca. 20 kN/m².
Das sollte man berücksichtigen. Wer dennoch so dämlich ist, dieses Billigmaterial einzubauen, darf sich dann nicht wundern, wenn diese Rohre samt Tauchpupe - besonders im Filterbereich zusammengequetscht werden. Also viel Spaß und Erfolg bei Bohren mit KG-Rohren.
Beiträge von Renatus
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Ich rate von KG-Rohren dringend ab, denn bei einem bis zu 16 m tiefen Brunnen kann der Erdruck vor allem im Filterbereich dafür sorgen, daß die Rohre zusammengedrückt werden.
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Die durchgehend angebotene Verrohrung deutet auch darauf hin, daß es sich zumindestens abschnittsweise um keinen standfesten Fels handelt. Da ist eine durchgehende Verrohrung sinnvoll, da dies einen Nachfall mit Bruchstücken verhindert.
Als Pumpe würde ich persönlich eine aus der SP-Baureihe der Fa. Grundfos empfehlen. Das ist allerdings eine Starkstrompumpe mit 400 V Spannung.
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Ich empfehle Filtervariante B. Bei A reißt der Filter - vor allem bei groben Korn - zwischen dem Filterende und der Rammspitze sehr schnell ein, so daß dann Sand gezogen wird.
Zum Abdichten verwende ich z.B. sehr gern Teflonband.
Besser ist aber ein Bohrbrunnen, diese sind langlebiger und ergiebiger. -
Wozu HDPE? Dieses Material ist viel teurer und wird vor allem bei Altlastenuntersuchungen und kontaminiertem Grundwasser eingesetzt. Handelsübliche Filter aus PVC mit Brunnentresse oder spezielle HiLU Nutlochgewebefilter sind passender.
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Bei einem Fördervolumen von 1.500 l/h sind 2 m Filter ausreichend.
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Hallo zusammen,
ich wohne im schönen, aber derzeit nassen und ar...kalten Hamburg :-)...
Die beiden letzten Vorschläge haben ja beide etwas, und der von Renatus wäre ja fast die Idee von mir, im jetzt bestehenden DN100 Brunnenrohr ein zweites DN80 einzubringen.
Das jetzige DN150 KG-Schutzrohr (bislang ja 5 Meter im Boden) allerdings noch weitere 5m in den Feinsand plunschen, ist doch vermutlich mehr als Knochenarbeit, wenn überhaupt möglich? Ich habe nur eine 90mm Kiespumpe.
Noch weitere 3 o. 4 Meter DN100 Vollrohr versenken, ist vermutlich schon eher machbar. Mit Glück habe ich dann groben Sand oder Kies, wenn nicht dann nichts gewonnen....
Glaubt ihr denn, das durch die derzeitige 3m Filterstrecke (SW 0,5) des DN100 dauerhaft genug Wasser an das dann innenliegende zweite DN80-Brunnenrohr mit entsprechendem Sandfilter kommen würde??
Natürlich wäre vermutlich sehr kurzfristig der Zwischenraum zwischen den beiden Rohren mit dem Feinsand gefüllt, aber die Frage ist, ob das sehr viel schlechter wäre, als wenn der neue DN80 Sandfilter direkt im Feinsand steht....Was meint ihr?
VG, Stefan
Es ist zweckmäßiger die DN 100 Rohre so weit zu ziehen, daß sich der Filter des DN 80-Rohres vollständig außerhalb der Verrohrung befindet. Die DN 100 Filter werden definitiv versanden und die Durchlässigkeit mit Sicherheit absenken. Der Durchlässigkeitsbeiwert von Feinsand beträgt ca. 5*10^-5 m/s, ein verstopfter Filter des DN 100-Rohres könnte den kf-Wert noch einmal um eine Zehnerpotenz und mehr verringern, was für einen dauerhaften Betrieb des Brunnens ziemlich ungünstig ist.
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Aber woher weist Du, ob 3m tiefer immer noch der gleiche Feinsand vorgefunden wird?
Das kann niemand wissen, ist auch egal.
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Woher weist Du das? Weist Du wo tivi wohnt und wie die geologischen Verhältnisse dort sind?
Ich nicht, würde aber weiter erkunden, bevor ich den Brunnen im Brunnen bau.
Keine Ahnung wo er wohnt, ist auch nicht so wichtig. Bei Filterschlitzen von 0,5 mm und anstehenden Feinsand (Korngröße zwischen 0,2...0,063 mm) kommt es unweigerlich zu einem Versanden.
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Diese Variante ist zwar besser, wird aber letztendlich auch zu einem Versanden des Brunnes führen. Es gibt aus meiner Sicht nur eine Lösung. Die KG-Rohre als Schutzverrohrung 1-2 m tiefer als die ursprünglich geplante Brunnentiefe einplunschen. Das gesamte Rohr mit Wasser als Gegendruck auffüllen. Anschließend die Brunnenrohre z.B. DN 80 einbauen. Um ein Versanden zu vermeiden, könnte man dann verschiedene Filterarten einbauen:
- Kiesklebefilter als teuerste Maßnahme,
- oder HiLU-Nutlochgewebefilter mit 20-er Tresse,
- oder handelsübliche Schlitzfilter mit 0,5 mm Schlitzweite, dazu Brunnentresse (sog. 20-er, die fein genug gewebt ist). Diese um die Filter wickeln und mit Maurerschnur umwickeln. Die Enden jeweils mit Kunststoffklebeband umwickeln, damit sich die Enden der Maurerschnur nicht ablösen.Bevor ich es vergesse, man sollte zusätzlich Filtersand der Körnung 0,71-1,21 mm in den Ringraum zwischen Brunnenrohr und Schutzrohr schütten. Dabei nicht vergessen, max. 1 m auffüllen, dann das Schutzrohr entsprechend ziehen.