Wahnsinnig, einfach wahnsinnig.
Vielen Dank für den Zwischenbericht.
Wo findet denn das statt?
Gruss
kg49
Der Workshop findet in 93057 Regensburg statt - im Hotel Haslbach FGZ
Wahnsinnig, einfach wahnsinnig.
Vielen Dank für den Zwischenbericht.
Wo findet denn das statt?
Gruss
kg49
Der Workshop findet in 93057 Regensburg statt - im Hotel Haslbach FGZ
Hallo,
also ich würde dir dazu raten erst einmal eine Probeschürfung zu machen - so bei 3 Meter ist das kein großer Akt mit einem kleinen Baggerle. Wenn sich in deiner Schürfung dann Wasser ansammelt dann pumpst mal ab und schaust wie lange es dauert bis das Schürfloch wieder voll ist. Und gib dann wie kg49 schon sagt das Wasser zur Analyse - nicht dass es dann für deine Zwecke unbrauchbar ist.
Du musst halt wissen für was du das Wasser brauchst - zum gießen, zum Trinken etc.
Gefällt dir das Wasser und kommt auch bisserle was nach dann überleg dir wieviel du in welcher Zeit brauchst - dann kannst dir ja entsprechende Schachtringe setzen - oder schön mauern.
Sollte dir das Wasser abhauen - dann machst den untersten Ring mit Boden.
Kosten: Probeschürfung 3-5 Stunden - 1 Baggerstunde ca. 100€
Brunnen selbst - ein bis 2 ganze Tage - aber lass das nicht den Kumpel schwarz machen - sonst siehst du keinen Verbau auf deiner Baustelle - und das brauchst du bei der Tiefe.
So - nach einem Monat hat sich schon was getan. Unser Brunnenkopf ist inzwischen ausgehärtet. Die beiden Edelstahl Flachstähle werden im Endausbau das Brunnendach tragen. Der Brunnen hat inzwischen eine Einhausung bekommen und die erste Arbeit war es ein Gitter zu schweißen um die Gefährdung durch Absturz zu verringern.
Am Samstag den 12.06.2021 haben wir eine Unterweisung all der an der Arbeit beteiligten Personen durchgeführt. Sicherungstechniken, Arbeiten in beengten Räumen, Freimessen und Vermeidung von Gefährdungen. Hierzu findet übrigens am 17.07.21 / 18.07.21 noch einmal ein Workshop bei uns in der Firma statt - Thema: Arbeiten in Brunnenschächten - Gefährdungsbeurteilung, Setzen - Auswählen und Umsetzen von Zielen - incl. Bergungsübungen. Wer Interesse hat kann sich ja bei mir melden.
Nun geht es an die Sanierung des Brunnens. Als erstes wurde alle alten Befestigungspunkte
im Brunnen demontiert. Es handelte sich hierbei um 20mm starke Flacheisen die im Ziegelwerk eingemauert waren. Da diese stark verrostet waren und von den Teilen die in den Brunnen ragten eine große Gefahr ausging beim abteufen sich zu verletzen mussten die weg.
Ganz bemerkenswert ist hier der Ausspruch von Franz Bösenkopf 1928 - Brunnenbaumeister aus Wien - im Bezug auf Verankerungen zu sehen "Runter geht immer - rauf nimmer" Alle Befestigungen waren stark nach unten verschoben und die Steine darüber nach innen verschoben - ein Anzeichen für starke Vibrationen im Betrieb früherer Pumpen. Im zweiten Bild sieht man auch ganz deutlich wie sich die Rohre in den Ziegel "vibriert" haben - ein Vorreiter der Oszillatorsäge.
Seit über 40 Arbeitsstunden setzen wir jetzt schon die Wände des Brunnens in Stand, bevor wir mit der Sanierung der Brunnenstube anfangen. Ein Show-Brunnen muss natürlich auch schön sein. Im nächsten Beitrag werde ich eine geologische Struktur des Brunnens aufzeigen - Bilder von der Sanierung der Brunnenstube folgen natürlich auch.
So noch zwei Fotos - einmal unsere kleine Plattform - die uns vor Gefahren von oben schützt - und der Blick nach oben - die Freiheit - obwohl es unten ganz Angenehm ist - so bei 8 Grad - nur das Wasser kommt einem mit 8° schon "Arsch"- Kalt vor.
2011 habe ich bei Abrissarbeiten einen Schachtbrunnen mit 24m Tiefe und einem Innendurchmesser von ca. 110 cm gefunden. Diesen werde ich in den nächsten Wochen sanieren und wieder zum Leben erwecken.
Bereits 2011 habe ich bemerkt dass anscheinend die Voreigentümer den Brunnen zur Oberflächenentwässerung genutzt haben. Die in den Brunnen verlegten Rohre waren sehr unsachgemäß verlegt - man hat zur Verlegung einfach ein paar Steine aus dem Brunnen geschlagen und die Rohre hineingesteckt.
Meine erste Arbeit beim Sanieren bestand darin den Brunnen bis auf eine Tiefe von -200cm abzutragen, alle Rohre die in den Brunnen führen zu demontieren und den Brunnen neu aufzumauern.
Da ich den Brunnen nach der Sanierung öffentlich zugänglich machen will und Ihn als Schaubrunnen ausbilden will habe ich auf der Höhenkote 0,0 ein Betonfundament erstellt auf dem ich den Brunnenkopf aus Klinker erstellen werde.
Ich werde hier jede Woche vom Fortschritt berichten...... und ganz offensichtlich muss ich mich mit dem Editor erst noch anfreunden.
22.05.2021
Guten Abend aus Regensburg den 04.09.12
ich habe gerade noch ein paar Fotos von den Momenten gefunden als wir den lange gesuchten Brunnen entdeckt haben. IMG_5762.jpg Wir haben mit dem Bagger IMG_5747.jpg lageweise die Küche abgerissen. Unter dem Boden der Küche kam erst ein Betoneinstieg zu Tage, dann der Brunnnen.
Wir haben nicht schlecht gestaunt dass die alten Betreiber Oberflächenwasser zum versitzen in den Brunnen eingeleitet haben. Zur Erklärung: Brunnen dienen zur Beschaffung von unbelasteten und reinem Trinkwasser und sollten niemals als Versitzgrube für Oberflächenwasser genutzt werden.
Sofort haben wir 2 Eisen IMG_5764.jpg darüber gelegt damit uns keiner reinfällt.
Nach dem Abtragen der obersten Schichten haben wir 3 Eisen neu eingemauert IMG_5871.jpg und die Betonschachtabdeckung wieder daraufgelegt - um später -- wie hier in 09.2012 - das Wasser erneut suchen zu können.
Viel Spaß beim weiteren Beobachten. Ich freue mich mit euch schon auf den Donnerstag.
Ich habe den Spruch gelesen: "Wasser hat einen kleinen Kopf!" Dass der kleine Kopf jedoch so schwer zu finden ist wird mir erst jetzt klar.
Reiner Zweck * 04.09.2012
Guten Abend aus Regensburg den 04.09.2012
Bilder wie vor nur mit vermeintlich besserer Auflösung - die hier durch das System doch etwas stark beschränkt wird. Bitte hier als Verbesserungsvorschlag zu verstehen.
Wir konnten bis dato nicht weiter arbeiten da uns der Berufsalltag am rotieren hält. Für Do. haben wir uns vorgenommen weiter zu arbeiten.
die obigen Fotos nun mit der aktuell zugelassenen Auflösung.
Unser Kübelchen (20l * krantauglich) mit dem wir alle Transportarbeiten erledigt haben.
IMG_0402.jpg
Der Blick nach Oben. Mit Schutzdach unter dem man wärend der Arbeiten sich unterstellt.
IMG_0403.jpg
Der Beginn der Brunnenbüchse. Zu sehen die gerammten Holzpfeiler und die Findlinge.
IMG_0406.jpg
Noch ein Foto von der Brunnenbüchse. Ich mache demnächst mal Fotos von der Ansicht in gereinigtem Zustand.
IMG_0408.jpg
Hier unsere Absaugung! Wir arbeiten ständig mit einer Absaugung - was sehr gute Luft von oben Nachströmen lässt.
IMG_0409.jpg
Kurz vor dem Ausgang
IMG_0414.JPG alt ++ neu IMG_0418.jpg
Und zuletzt noch unser Konstrukt mit der Seilwinde.
IMG_0420.JPG alt ++ neu IMG_0421.jpg
Am Do. den 06.09.2012 graben wir in der vermuteten Brunnenstube weiter. Wir vermuten das Wasser nun nach 1-2 Meter - und bedauern all die Menschen die den ganzen Unrat in diesen Brunnen geschüttet haben.
Gleich als erstes wollen wir am Donnerstag die Wände und die derzeit sichtbare Brunnenbüchse mit dem Hochdruckreiniger sauber machen um allen einen Besser Eindruck des Brunnnens über dessen Baumaterial zu übermitteln.
Wir stellen bald möglichst Bilder ein.
Liebe Grüße
Reiner Zweck * Regensburg den 04.09.2012
Ich probier mal das mit den Bilder hochladen!! Weiß nicht obs klappt.
Erstes Bild mit der Pampe die wir aus dem Brunnen geholt haben: IMG_0399.JPG
Unser Kübelchen (20l * krantauglich) mit dem wir alle Transportarbeiten erledigt haben.
IMG_0402.JPG
Der Blick nach Oben. Mit Schutzdach unter dem man wärend der Arbeiten sich unterstellt.
IMG_0403.JPG
Der Beginn der Brunnenbüchse. Zu sehen die gerammten Holzpfeiler und die Findlinge.
IMG_0406.JPG
Noch ein Foto von der Brunnenbüchse. Ich mache demnächst mal Fotos von der Ansicht in gereinigtem Zustand.
IMG_0408.JPG
Hier unsere Absaugung! Wir arbeiten ständig mit einer Absaugung - was sehr gute Luft von oben Nachströmen lässt.
IMG_0409.JPG
Kurz vor dem Ausgang
IMG_0414.JPG
Und zuletzt noch unser Konstrukt mit der Seilwinde.
IMG_0420.JPG
Liebe Grüße aus Regensburg * Reiner Zweck.
P.S.: Wir graben erst am 28.08.2012 weiter * Urlaubszeit. Unser SiGeKo ist nicht da ==> die Arbeit ruht!
Liebe Brunneninteressierte,
Die Geschichte um den Brunnen:
ich habe ein Grundstück erworben auf dem ca. 1870 eine Gaststätte erbaut wurde. Da es damals am Land noch keine Wasserversorgung gab wurde vor dem Gebäude natürlich zuerst ein Brunnen (hier Schachtbrunnen) gegraben.
Ohne Wasser kein Lokal!
1952 haben alle Anlieger gemeinsam die Wasserleitung hier her verlegt. Danach war der Brunnen nicht mehr nötig und wurde seit dieser Zeit als Versitzgrube für die Küchenabwässer der darüber liegenden Küche benutzt.
1975 wurde das Lokal grundlegend saniert und eine Kläranlage eingebaut. Seit diesem Zeitpunkt wurden nur noch das Oberflächenwasser vom Dach eingeleitet.
Ich habe das Gebäude 2011 abgerissen und den schon lange gesuchten Brunnen unter dem Erweiterungsbau der Küche gefunden. Die haben anscheinend ca. 1910 die Küche über den Brunnen erweitert.
Und jetzt will ich den Brunnen reaktivieren und habe Anfang August 2012 begonnen den Brunnen zu reinigen.
Stand 2012:
Ich habe nach 12 Metern einen Wasserstand von 50 cm gefunden den ich abgepumpt habe. Danach habe ich nur eine stinkende schwarze Pampe vorgefunden.
Pro Tag konnte ich mich mit meinem Freund ca. 1 Meter in die Tiefe vorarbeiten und täglich ca. 0,8 Kubikmeter Dreck entfernt. Daher wusste ich auch das dieser Brunnen für die Küchenabwässer benutzt wurde, Eierschalen, Geflügelknochen, Besteck etc waren mein täglich Brot der letzten Tage.
Aktuell sind wir auf ca. 16 Meter Tiefe. Bisher war der Brunnen mit Radialsteinen gemauert (Innendurchmesser ca. 1,18m - Radialsteine ca. 20 cm) und nun ab 16 Meter steht der Brunnen anscheinend auf 3 großen Findlingen. Zwischen den Findlingen sind Holzpfosten mit einem Durchmesser von ca. 18 cm nach unten gerammt. Hier hört nun auch (wie es aktuell aussieht) der gemauerte Teil auf.
Die Findlinge sehe ich jetzt in einer Höhe von ca. 50cm, ebenso die Holzpflöcke.
Am Nachbargrundstück hat der Brunnen nach 21 Meter Wasser.
Frage:
Kann es sein dass die nächsten 3 Meter mit Findlingen gemauert wurde oder fällt mir der Findling samt Brunnen auf den Kopf wenn ich weiter grabe? (Wenn unter dem Findlinen nix mehr ist weiß ich selber dass der mir auf den Kopf fällt wenn ich unter Ihm stehe)
Die Frage ist ob es üblich war in einem Schachtbrunnen beim Erreichen der Wassersole mit Findlingen zu mauern - oder dienen die Findlinge lediglich als Fundament - und darunter geht es evtl. gemauert weiter.
Jetzt aber Schluss:
Liebe Grüße an Alle - und entschuldigt die lange Geschichte - ist halt eben ein Steckenpferd von mir - Und mich begeistert die Leistung der Brunnenbaumeister von 1870. Im Brunnen spüre ich immer den Geist der Erbauer - und vermute nach jedem Spatenstich das Wasser.
Zweck Reiner * Regensburg im Jahr 2012