Update: Das Rohr lässt sich wieder ziehen! Zwar zäh und mühsam, es steht aber auch schon knapp eine Woche im Ton und im festen Sand ganz unten, daher nicht wirklich verwunderlich.
Zunächst hatte ich zusätzliche Auflast probiert. Die Idee: Vielleicht blockiert ja irgend ein Stein oder was auch immer das Rohr wie ein Widerhaken so dass es zwar nicht hoch will, aber mit etwas mehr Nachdruck vielleicht doch weiter runter geht. Mein Erweiterungsbohrer liess sich frei drehen, unterm Rohr war also Platz genug. Abgesehen vom Bereich direkt unter der Rohrwand die ich so natürlich nicht räumen konnte. Das Rohr wollte aber nicht.
Also doch nochmal meine USB-Endoskopkamera rausgekramt und eine kleine Hilfsvorrichtung gebaut: An ein Stück HT-Rohr einen ca. 50cm langen Alustreifen geschraubt und den s-förmig nach innen gebogen so dass das Rohr am Alustreifen aufgehängt schön senkrecht runterhing.
An der Innenseite des Rohrs dann mit Kabelbindern die Kamera befestigt. Vorher den Übergang von der Kamera zum Kabel ein paar cm mit dickem Lötzinn umwickelt. Nun konnte ich diesen Bereich so biegen dass die Kamera im ~60° Winkel von der HT-Rohr Innenwand zur anderen Wandseite schaute. So hatte ich einerseits einen leidlich brauchbaren Blickwinkel und andererseits keine Probleme mit der Schärfe.
Stückweise heruntergelassen und dabei gedreht, im Bereich des Rohrs selbst aber keine Auffälligkeiten gefunden. Dafür aber am Ende des Sumpfrohrs, dies sah an zwei Stellen leicht eingedrückt aus. An einer Stelle nur ganz leicht, an der anderen schon stärker.
Bei der Gelegenheit auch gleich festgestellt dass zwischen Rohr und Bohrwandung praktisch keine Luft vorhanden ist, einen Stahlstab o.ä. da quer drunter zu bekommen um ggf. das Rohr so zu ziehen sah wenig vielversprechend aus.
Somit das nächste Werkzeug gebaut: Aus zwei Stückchen Winkelstahl ein 'U' zusammengebraten, einen Winkel ein Stück nach aussen gebogen und diese Seite dann leicht halbrund und scharf angeschliffen. Das Ganze dann am unteren Ende eines meiner Bohrgestänge angeschweisst so dass dieser Schenkel nach oben zeigt.
Gestänge ins Rohr und damit rundum unterm Rohrrand rumgekratzt und -gestochert. Was jetzt einfacher klingt als es war, denn mehrteilig zusammengeschraubte Gestänge sind alles, nur nicht steif und 'präzise'
.
Jedenfalls habe ich dabei zwei auffällige Stellen gefunden bei denen sich der Schenkel nicht direkt unterm Rohrrand einhaken liess sondern abglitt, hier habe ich das Gestänge dann leicht gedreht um mit der Ecke der Schneide Stück für Stück kratzen zu können.
Nach einer gefühlten Ewigkeit hatte ich die Faxen dicke, das Gestänge einfach in der Bohrung stehen lassen und den Kettenzug wieder an der Holzzange angeschlagen (ohne Ballast, ist klar).
Und dann die Sensation: Geradezu mm-weise kam das Rohr hoch, unter vorsichtigem aber doch nachdrücklichem hin- und herdrehen von knapp 1/4 Umdrehung. Mehr drehen geht nach wie vor nicht, aber immerhin - das Rohr steckt nicht mehr fest.
Nächster Schritt: Meinen Erweiterungsbohrer optimieren. Aktuell benutze ich ein HT-Rohr als Zentrierung welches aber noch recht viel Spiel im Brunnenrohr hat. Dieses werde ich auffüttern um soweit wie möglich zu verhindern dass der Bohrer Hindernissen eher ausweicht als sie zu beseitigen. Dann den Bereich unterm Rohr nochmals bearbeiten, aufballastieren und dann gehts hoffentlich weiter abwärts.
Stay tuned! 